Produzenten warnen vor langer Gemüsekrise in Großbritannien

London (dpa) – Britische Gemüse- und Obstproduzenten warnen angesichts von Lieferproblemen bei einigen Lebensmitteln vor einer langen Krise. «Tomaten, Paprika und Auberginen werden erst im Mai in großen Mengen erhältlich sein, also wird es länger als ein paar Wochen dauern», sagte Lee Stiles vom Erzeugerverband Lea Valley Growers Association (LVGA) der BBC zufolge. Es sei zu spät für britische Produzenten, um den Mangel auszugleichen. Dafür hätten sie früher anpflanzen müssen, sagte Stiles. Weiterlesen

Warnstreiks bei mehreren Brauereien bremsen Bierproduktion

Bremen/Wernigerode/Dortmund (dpa) – Bei Warnstreiks in bekannten Brauereien wie Beck’s, Hasseröder und Diebels haben die Beschäftigten am Donnerstag deutlich mehr Geld in den laufenden Tarifgesprächen gefordert. Die Produktion bei Beck’s habe bereits in der Nacht stillgestanden, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die zum Ausstand aufgerufen hatte.

Weitere Arbeitsniederlegungen waren hier für Donnerstagmittag und -nachmittag geplant. Auch bei Diebels und bei der Dortmunder Actien-Brauerei ruhte der Betrieb laut Gewerkschaft vorübergehend. Bei Hasseröder in Wernigerode im Harz hieß es: «Alle sind draußen.» Weiterlesen

Studie: Tausende Salmonellen-Fälle durch Rückruf verhindert

Stockholm/London (dpa) – Eine schnelle Nachverfolgung und behördliche Warnungen haben einer aktuellen Analyse zufolge im vergangenen Jahr einen weltweiten Salmonellen-Ausbruch verhindert.

«Ohne ein klares und koordiniertes Vorgehen in ganz Europa und darüber hinaus wären möglicherweise Tausende von Kindern mehr erkrankt und möglicherweise viele gestorben», sagte die Seuchenexpertin Johanna Takkinen von der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC mit Sitz in Stockholm einer Mitteilung zufolge. Auf einer internationalen Tagung mit Gesundheitsexperten sollte der Ausbruch in dieser Woche aufgearbeitet und daraus gelernt werden.

Im vergangenen Frühjahr waren in mehreren Ländern – darunter auch Deutschland – Überraschungseier und andere Ferrero-Produkte zurückgerufen worden, nachdem man eine Häufung von Salmonellen-Fällen festgestellt hatte. Großbritannien war mit 128 Fällen ein Hotspot. Als Ursache stellten sich Verunreinigungen in einer belgischen Schokoladenfabrik heraus. Weiterlesen

Nestlé wächst kräftig – Preise sollen weiter steigen

Vevey (dpa) – Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé ist im vergangenen Jahr wegen teils kräftiger Preiserhöhungen deutlich gewachsen. Der Umsatz stieg um 8,4 Prozent auf 94,4 Milliarden Schweizer Franken (95,5 Mrd Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Das Wachstum war etwas höher als vom Management avisiert. Für dieses Jahr kündigte Nestlé weitere Preiserhöhungen an.

Der Schweizer Konzern legte aus eigener Kraft – also ohne Übernahmen und Wechselkurseffekte – um 8,3 Prozent zu. Preiserhöhungen trugen 8,2 Prozent zum Umsatzwachstum bei. Dabei wuchs der Erlös mit Kaffee im hohen einstelligen Bereich ebenso wie der Bereich Süßwaren. Noch stärker gefragt war Babynahrung. Unterdurchschnittlich entwickelte sich die Region Nordamerika.

Unter dem Strich sank der Gewinn um gut 45 Prozent auf 9,3 Milliarden Franken. Allerdings hatte 2021 der Verkauf eines milliardenschweren Aktienpakets am französischen Kosmetikriesen L’Oreal das Ergebnis von Nestlé hochgetrieben. Weiterlesen

Cem Özdemir möchte Appetit auf Bio-Produkte weiter anregen

Nürnberg (dpa) – Der Appetit auf Bio-Lebensmittel ist den Menschen in Deutschland trotz steigender Lebenshaltungskosten nicht vergangen: Sie gaben im vergangenen Jahr zwar etwas weniger dafür aus, aber immer noch mehr als vor der Pandemie.

Bundesagrarminister Cem Özdemir möchte den Appetit auf Bio weiter anregen und die ganze Branche stärken: «Dabei geht es um Öko in der gesamten Wertschöpfungskette – auf den Feldern und in der Herstellung, in den Ladenregalen, aber natürlich auch an der Ladenkasse», sagte der Grünen-Politiker zur Eröffnung der weltgrößten Naturkostmesse Biofach in Nürnberg.

15,3 Milliarden Euro gaben Verbraucherinnen und Verbraucher 2022 nach Angaben des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) für Bio-Lebensmittel aus – und damit 3,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Doch im Vergleich zu 2019 stieg der Umsatz um 25 Prozent. 2020 und 2021 wuchs die Branche besonders kräftig, weil während der Corona-Krise mehr Menschen zu Hause kochten und dafür Bio-Lebensmittel kauften. Weiterlesen

Krisenstimmung dämpft Naturkosmetik-Euphorie

Von Irena Güttel, dpa

Nürnberg (dpa) – Naturkosmetik ist längst nicht mehr nur etwas für Ökos. Von der Reformhaus-Nische hat diese den Sprung auf den Massenmarkt geschafft. Seit Jahren erobert natürliche Pflege immer mehr Platz in den Regalen von Drogerien und Parfümerien. «Es ist normal geworden – und es wird auch erwartet, dass das angeboten wird», sagt der Geschäftsführer des Bundesverbands Parfümerien, Elmar Keldenich. Nun scheint das Wachstum gestoppt. Eine Trendumkehr sehen die Fachleute jedoch nicht.

«Das Interesse an Naturkosmetik hält an», sagt die Marktexpertin Mirja Eckert. «Aktuell machen sich die wirtschaftlichen Einflüsse aber bemerkbar. Die Probierfreudigkeit kommt gerade etwas ins Stocken.» Nach Jahren kontinuierlichen Wachstums sei der Umsatz im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro zurückgegangen, sagt die Herausgeberin des Branchenmonitors Naturkosmetik am Dienstag zur Eröffnung der Naturkosmetikmesse Vivaness, die parallel zur weltgrößten Naturkostmesse Biofach in Nürnberg veranstaltet wird. Bis Freitag werden auf der Vivaness mehr als 200 Unternehmen ihre Neuheiten präsentieren. Trends sind in diesem Jahr Baby- und Kinderpflege sowie weniger Inhaltsstoffe und Verpackung.

14,3 Milliarden Euro gaben die Menschen in Deutschland nach Hochrechnungen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel 2022 für die Schönheitspflege aus – und damit rund 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Naturkosmetik sei bisher Wachstumstreiber in der Körperpflege- und Kosmetikbranche gewesen, erläutert die Expertin Anna Scheepers vom Marktforschungsunternehmen GfK, das auch am Branchenmonitor beteiligt ist. 2022 habe es allerdings keinen Käuferzuwachs gegeben. Die, die Naturkosmetik nutzten, griffen verstärkt bei den preiswerteren Eigenmarken des Handels zu. «Durch den höheren Anteil günstigerer Produkte sinkt aktuell auch der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr», sagt Scheepers.

Nachhaltigkeit wird wichtiger

Trotzdem sieht der Handel weiter große Potenziale bei der natürlichen Pflege. So will Deutschlands größte Parfümeriekette Douglas ihr Naturkosmetik-Sortiment in den Filialen und im Online-Handel ausbauen. «Naturkosmetik wird aus unserer Sicht ein Wachstumsmarkt bleiben, da das Thema Nachhaltigkeit sowohl gesamtgesellschaftlich als auch für die jüngeren Generationen immer wichtiger wird», sagt ein Sprecher.

Ähnlich sieht es die Drogeriemarktkette DM. Die Nachfrage nach Naturkosmetik sei in den vergangenen beiden Jahren stark gewachsen und stabilisiere sich nun, sagte der zuständige Geschäftsführer Sebastian Bayer. Die Produkte würden auch künftig eine wichtige Rolle spielen.

Vor allem bei der Gesichts- und Körperpflege steht im Handel schon viel Naturkosmetik zur Auswahl. Auch bei der Zahnpflege, Lippenbalsam und anderen Produkten zur alltäglichen Pflege halte diese zunehmend Einzug, sagt Trendforscherin Eckert. Bei den Düften und der dekorativen Kosmetik sei ihr Anteil dagegen noch gering. Neben den einstigen Naturkosmetik-Pionieren sind in den Regalen inzwischen auch viele Start-ups und konventionelle Hersteller mit eigenen Naturmarken oder «grünen Linien» vertreten.

Kunden im Pflege-Dschungel

Für Verbraucherinnen und Verbraucher kann es deshalb schwierig sein, sich in dem Pflege-Dschungel zurechtzufinden. Anders als bei Bio-Lebensmitteln gebe es keine gesetzlichen Regelungen für Naturkosmetik, kritisiert Eckert. Deshalb findet man auf Tuben und Tiegeln zum Teil verschiedene Bezeichnungen wie Naturkosmetik, Bio-Kosmetik, naturnah, vegan, mit Rohstoffen natürlichen Ursprungs, inspiriert von der Natur. «Die Unterscheidung ist für Verbraucherinnen und Verbraucher sehr schwer», meint auch Keldenich.

So ist Naturkosmetik nicht zwangsläufig Bio. Dagegen können konventionelle Produkte mit «Bio» werben, wenn diese zum Beispiel ein Bio-Limettenöl verwenden, ansonsten aber chemische und synthetische Inhaltsstoffe. Die Verbraucherzentrale empfiehlt deshalb, sich an Siegeln zu orientieren. Allerdings verzichteten gerade kleinere Hersteller wegen der Kosten auf eine Zertifizierung, merkt Keldenich an. Manche Start-ups entschieden sich sogar bewusst dagegen, meint Eckert. Denn in Deutschland hätten die Siegel zwar eine große Bedeutung, im Ausland aber oft nicht.

Weiterlesen

Supermarktketten senken Kaffeepreise

Essen (dpa) – Nach den Butterpreisen geraten auch die Kaffeepreise in Deutschland ins Rutschen. Die Handelsketten Aldi, Kaufland und Norma senkten die Preise für gemahlenen Kaffee und ganze Bohnen deutlich. Edeka, Rewe, Penny und Netto kündigten an, dem Beispiel zu folgen.

Der Discounter Aldi teilte am Freitag mit, er habe die Preise der Eigenmarken Morena, Markus Kaffee, Amaroy und Tizio in den mehr als 4000 Filialen ab sofort «dauerhaft bis zu 20 Prozent» gesenkt. Der Kaffee werde damit um bis zu einen Euro je 500-Gramm-Paket billiger. Auch Konkurrent Norma senkte die Preise praktisch im Gleichschritt. Kaufland kündigte auf seiner Homepage an: «Wir senken die Preise dauerhaft bei Filter- und Bohnenkaffee». Weiterlesen

Initiative im Bundesrat gegen Lebensmittelverschwendung

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Landesregierung bringt bei der Bundesratssitzung an diesem Freitag einen Entschließungsantrag gegen Lebensmittelverschwendung ein. Dieser setzt sich unter anderem dafür ein, die Regelungen zur Mindesthaltbarkeit nahezu unbegrenzt haltbarer Lebensmittel wie Reis, Salz und Nudeln auf EU-Ebene zu überarbeiten. Außerdem sollen Handel und soziale Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung zu einer verbindlichen Zusammenarbeit aufgefordert werden. Weiterlesen

Bio-Supermärkte und -läden mit deutlichen Umsatzeinbußen

Berlin (dpa) – Angesichts steigender Verbraucherpreise sind viele Menschen beim Einkauf von Bio-Ware wieder deutlich zurückhaltender geworden. Der Bio-Einzelhandel verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zu 2021, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) am Donnerstag mitteilte. Damit erlösten Supermärkte und Läden mit einem hundertprozentigen Bio-Angebot noch rund 3,83 Milliarden Euro.

Verbraucherinnen und Verbraucher seien seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und den in der Folge drastisch gestiegenen Kosten für Energie, Mobilität und Alltagsversorgung «deutlich preissensibler geworden», hieß es vom BNN. Allerdings lässt sich der deutliche Rückgang bei den Erlösen auch mit dem außergewöhnlich hohen Umsatzniveau des Bio-Fachhandels während der Pandemie-Jahre erklären. Weiterlesen

Schimmelkäse Tomette des Alpes zurückgerufen

Kehl (dpa) – Wegen des Verdachts auf Listerien ruft die französische Firma Tradition Emotion den Käse «Tomette des Alpes» zurück. In dem Produkt «Tomette des Alpes 300 g TradEmo» bestehe der Verdacht auf eine Kontamination mit unerwünschten Bakterien, teilte die Firma über das Portal lebensmittelwarnung.de mit.

Von dem Rückruf betroffen sind den Angaben zufolge folgende Packungen: Chargennummer 012722347, Mindesthaltbarkeitsdatum 08. Februar; Chargennummer 012722357, Mindesthaltbarkeitsdatum 15. Februar bis 01.März; Chargennummer 012722361, Mindesthaltbarkeitsdatum 03. März bis 10. März; Chargennummer 012723003, Mindesthaltbarkeitsdatum 15. März bis 17. März. Der Käse wurde den Angaben zufolge in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland verkauft. Weiterlesen

Käufer greifen wieder mehr zu günstigem Obst und Gemüse

Berlin (dpa) – Auch bei Obst und Gemüse schaut die Kundschaft nach Handelsangaben stärker aufs Geld. Verbraucherinnen und Verbraucher seien derzeit insbesondere bei höherwertigen und damit teureren Produkten zurückhaltender,  heißt es beim Deutschen Fruchthandelsverband. «Vorletztes Jahr waren verschiedene Beerensorten der absolute Renner», sagte Geschäftsführer Andreas Brügger der Deutschen Presse-Agentur. «Inzwischen laufen die Kunden daran vorbei. Der Trend geht zurück zum Basissortiment.»

Der Verband hoffe, dass die Preisentwicklung bei Obst und Gemüse trotz der insgesamt hohen Inflation in den kommenden Monaten moderat bleibe. «Das Angebot auf dem Weltmarkt ist im Moment zum Glück relativ hoch, weil angebaut werden kann», erklärte Brügger. «Die Natur wächst weiter, trotz Corona und trotz Problemen in der Lieferkette. Die Marktversorgung war deshalb gut.» Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen