Saar-CDU: Eigene Wirtschaftspolitik nicht genug gewürdigt

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Saar-CDU sieht die Erfolge der bis März 2022 von ihr geführten Landesregierung bei der Ansiedlung zukunftsträchtiger Unternehmen im Land nicht ausreichend gewürdigt. «Ein solcher Erfolg hat viele Mütter und Väter», sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Toscani am Mittwoch im Landtag unter Hinweis auf die Ansiedlung des US-Chipherstellers Wolfspeed in Ensdorf.

«Wir erkennen ausdrücklich den Beitrag der amtierenden Landesregierung an. So viel Größe haben wir», sagte Toscani. Er betonte: «Alle wesentlichen Voraussetzungen für diese Ansiedlung wurden bereits vor der letzten Bundestagswahl und vor der letzten Landtagswahl geschaffen. Das gehört auch zur Wahrheit dazu.» Die CDU, die zuvor zehn Jahre lang in einer von ihr geführten großen Koalition mit der SPD regierte, ist seit der verlorenen Landtagswahl vom März 2022 in der Opposition. Weiterlesen

Abgeordnete dringen auf rasche Hilfen für Studierende

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Abgeordneten des saarländischen Landtags haben die Bundesregierung aufgefordert, die Energiepreispauschale für Studierende und Fachschüler in Höhe von 200 Euro «schnellstmöglich» auszuzahlen. «Das Saarland steht in den Startlöchern. Alles, was wir brauchen, ist der Startschuss», sagte Finanz- und Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD) am Mittwoch im Landtag in Saarbrücken.

Er bedauerte, dass nach der Ankündigung der Bundesregierung für die Energiepreispauschale vom September erst im Dezember ein entsprechendes Gesetz vom Bundestag verabschiedet wurde und dass man «nun in der Tat damit kämpft, eine (elektronische) Plattform an den Start zu bringen, die dann auch funktioniert». Er fügte hinzu: «Aber es hat ja keinen Sinn, sich über die Vergangenheit zu beschweren.» Von Weizsäcker verwies darauf, dass das Studierendenwerk mit 480.000 Euro unterstützt werde, um den Anstieg der Essenspreise in der Mensa zu bremsen. Weiterlesen

Keine Mehrheit für Wahlrecht ab 16 im Saarland

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Saarland gibt es weiterhin keine Mehrheit für eine Senkung des Wahlalters bei Kommunal- und Landtagswahlen von 18 auf 16 Jahre. Der Landtag nahm am Mittwoch in Saarbrücken mit der absoluten SPD-Regierungsmehrheit zwar eine Entschließung an, in der das Wahlrecht ab 16 gefordert wird. Allerdings sagte der Abgeordnete Raphael Schäfer (CDU), seine Fraktion bleibe bei ihrem Nein zu einer entsprechenden Änderung der saarländischen Verfassung. Diese wäre nur mit einer Zweidrittelmehrheit möglich. Zuvor hatte das Parlament auch einen AfD-Antrag zur Senkung des Wahlalters abgelehnt. Weiterlesen

Saar-Landtag berät über Kita-Gebühren und Energiekosten

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die schrittweise Abschaffung der Gebühren für Kindertagesstätten und die hohen Energiekosten gehören heute zu den Themen der Plenarsitzung des saarländischen Landtages. Die Abgeordneten werden in erster Lesung ein Gesetz auf den Weg bringen, mit dem die Abschaffung der Kita-Gebühren für Eltern ab 1. Januar 2027 festgeschrieben wird. Zuvor sollen die Gebühren, die derzeit noch 12,5 Prozent der Personalkosten betragen, in vier Schritten verringert werden.

Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) hatte bereits Anfang Februar darauf verwiesen, dass die Kita-Gebühren seit 2019 bereits um die Hälfte gesunken sind. Die finanziellen Möglichkeiten der Eltern dürften nicht dafür entscheidend sein, wie Bildung im Saarland funktioniere. Weiterlesen

Niederlagen in Serie: wird der FDP die Ampel zum Verhängnis?

Von Ulrich Steinkohl und Carsten Hoffmann, dpa

Berlin (dpa) – Es läuft einfach nicht: 4,8 Prozent im Saarland und die Rückkehr in den Landtag verpasst; 6,4 Prozent in Schleswig-Holstein und aus der Regierung geflogen; 5,9 Prozent in Nordrhein-Westfalen und ebenfalls von der Regierungs- auf die Oppositionsbank verbannt; und schließlich in Niedersachsen mit 4,7 Prozent ebenfalls die Fünf-Prozent-Hürde gerissen. Das war die Pleitenserie der FDP im vergangenen Jahr.

Beim ersten Urnengang in diesem Jahr knüpften die Liberalen daran nahtlos an. In Berlin blieben sie am Sonntag wieder unter 5 Prozent und müssen im Abgeordnetenhaus nun ihre Büros räumen.

FDP-Parteichef und Bundesfinanzminister Christian Lindner macht gleich deutlich, wo er die Verantwortung für das Wahlergebnis nicht sieht: bei den Berliner Liberalen und ihrem Spitzenkandidaten Sebastian Czaja. Vielmehr habe die mit SPD und Grünen im Bund regierende FDP nicht von der Wechselstimmung in der Hauptstadt profitiert. Diese Stimmen seien exklusiv an die CDU gegangen.

Lange ist es her, dass die Liberalen triumphieren konnten

Lindner macht klar, dass seine Partei nun mehr auf eigene Ziele pochen wird – das könnte für weitere Reibungspunkte innerhalb der Ampel-Koalition sorgen. «Eine Politik gegen das Auto ist ganz offensichtlich nicht im Interesse der Menschen», sagt er in Berlin und beharrt auf Wahlfreiheit in der Mobilität. Seine Absage an mehr Bürokratisierung könnte auch weitere Eingriffe in den Mietmarkt betreffen. Zentral sei die – mit den Grünen umstrittene – Planungsbeschleunigung in Deutschland sowie wirtschaftlicher Erfolg.

Und die FDP wolle zwar ein modernes Einwanderungsrecht, aber keine ungeregelte Migration. Offensichtlich wollten sich viele Menschen ihre Beobachtungen misslungener Integration nicht ausreden lassen, sagt Lindner. Und: «Es gibt eine ganz klare Erwartung, irreguläre Migration nach Deutschland zu unterbinden.»

Lange ist es her, dass die Liberalen triumphieren konnten. Das war bei der Bundestagswahl im Herbst 2021, wo sie exzellente 11,5 Prozent holten. Seitdem ging es nur bergab – bei den Landtagswahlen, aber auch in den bundesweiten Umfragen, wo die FDP jetzt bei 6 bis 8 Prozent angekommen ist.

Wie schneidet die FDP bei den kommenden Wahlen ab?

Und die weiteren Wahlen in diesem Jahr könnten ebenfalls schwierig werden. So ist etwa Bremen, wo im Mai gewählt wird, nicht gerade ein FDP-Pflaster. Schon mehrfach scheiterten die Freien Demokraten dort an der Fünf-Prozent-Hürde. Gleiches gilt für Bayern. Dort wird im Oktober ein neuer Landtag gewählt. Noch am erfolgversprechendsten ist für die FDP die Hessen-Wahl am selben Tag.

Im Grunde kann Lindner die gleiche Analyse vornehmen wie nach der vergeigten Niedersachsen-Wahl im vergangenen Oktober. Der FDP gelinge es gegenwärtig nicht, für ihr klares Profil hinreichend Unterstützung zu bekommen, bedauerte er damals. Sie stelle sich der Herausforderung, das als richtig erkannte Profil «jetzt herauszuarbeiten und zu stärken». Es gehe darum, «wie wir die Positionslichter der FDP anschalten».

In den vier Monaten bis zur Berliner Abgeordnetenhauswahl war dies ganz offensichtlich nicht gelungen. «Selbstverständlich hat das auch Folgen mit Blick auf Berlin», sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai am Wahlabend in der «Berliner Runde» des ZDF und meinte damit die Ampel. «Ich bleibe dabei, dass die FDP, vor allem die Stimme der FDP innerhalb der Koalition, innerhalb der sogenannten Ampel-Koalition noch deutlicher sein muss.»

Keine Kritik an FDP-Spitze

Erstaunlich ist, dass es trotz der Pleitenserie bisher keine offene Kritik an der Parteiführung gibt. Wenn Journalisten diese abrufen wollen, wenden sie sich regelmäßig an Gerhart Baum. Das FDP-Urgestein haut als Einziger mal ein paar kritische Sätze raus. Nach der Wahl in Niedersachsen verlangte er zum Beispiel ein klareres Bekenntnis der FDP zur Ampel-Koalition. «Wer sich dauernd darüber beklagt, dass er mit zwei Linksparteien im Boot sitzt, der vergisst, dass er das Boot mitsteuern kann. Und er vergisst, dass er auch gefragt werden könnte, warum er denn nicht aussteigt», sagte Baum damals der Deutschen Presse-Agentur. Das klingt heute so aktuell wie damals.

Sollte der Parteibasis nach dem Verteilen von Denkzetteln zumute sein, böte sich Ende April eine gute Gelegenheit dazu. Dann trifft sich die FDP zum Bundesparteitag und wählt die Führungsmannschaft neu. Die Richtschnur für Lindner sind 93 Prozent, sein Ergebnis von vor zwei Jahren.

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«Solarziegel» auf jedes Dach? Landtag hört Experten an

Mainz (dpa/lrs) – Bei strahlendem Sonnenschein hat der Klimaschutzausschuss des Landtags über Wege beraten, den Ausbau der Solarenergie zu beschleunigen. Zu einem Gesetzentwurf der CDU mit Einführung einer Solarpflicht auch beim privaten Hausbau hörten die Abgeordneten am Donnerstag in Mainz acht Experten an.

Platz genug ist auf den Dächern in Rheinland-Pfalz: Henrik te Heesen vom Labor für erneuerbare Energien am Umwelt-Campus Birkenfeld bezifferte das Leistungspotenzial mit satten 55 Gigawatt, wenn alle Dächern im Land mit Solaranlagen bestückt würden. «Wir müssen es schaffen, den Eigenbedarf an elektrischer Energie über die Photovoltaik zu decken», sagte der Physiker. «Die Photovoltaik ist hochwirtschaftlich für alle Beteiligten.» Auch die Speicherkosten seien im freien Fall.

Guido Dahm vom Landesverband Solarenergie Rheinland-Pfalz unterstützte den Gesetzentwurf der CDU. Der bisher eingeschlagene Pfad zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz reiche nicht aus, sagte der ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen unter Hinweis auf die auch im vergangenen Jahr nicht erreichten Ausbauziele bei Windkraft und Photovoltaik. «Alle Potenziale zur Erzeugung von Solarenergie müssen in einem Landessolargesetz berücksichtigt werden», forderte Dahm. «Die größten Hebel, die wir haben, sind die Dachanlagen.» Weiterlesen

Saar-Abgeordnete sollen künftig alle Nebeneinkünfte angeben

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Abgeordneten des saarländischen Landtags sollen künftig Nebeneinkünfte und Spenden ab dem ersten Euro angeben müssen. Das habe Landtagspräsidentin Heike Becker (SPD) im Zuge einer Verschärfung der Transparenzregeln für Abgeordnete am Donnerstag dem Präsidium vorgeschlagen, teilte der Landtag mit. Schärfere Regeln zur Transparenz seien notwendig, damit Bürgerinnen und Bürger sich ein Bild davon machten könnten, ob die Mandatsausübung tatsächlich im Mittelpunkt der Abgeordnetentätigkeit stehe. Weiterlesen

Weitere Sitzungen des Untersuchungsausschusses

Mainz (dpa/lrs) – Der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zur Flutkatastrophe im Ahrtal will zwei weitere Sachverständigengutachten einholen und neun Zeugen vernehmen. Dazu wurden zusätzliche Sitzungen für den 17. Februar und den 21. April anberaumt, wie der Landtag am Dienstag mitteilte.

Bei dem nun veröffentlichen Beschluss einer neuen Beweisaufnahme wird es den Angaben zufolge unter anderem um Fragen zu den Hochwassergefahrenkarten (HWGK) und Hochwasserrisikokarten (HWRK) sowie um die Informationen aus diesen Karten gehen. Ein weiterer Punkt wird sein, welche Funktionen diese Karten für den Katastrophenschutz erfüllen. Schließlich soll bei der Sitzung am 21. April untersucht werden, wie das Umweltministerium am Tag der Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 und in den Tagen danach die Lage in den Flutgebieten bewertet hat und welche Maßnahmen veranlasst worden sind. Weiterlesen

Ehemalige ADD-Vizepräsidentin verzichtet auf Rolle in Verein

Mainz (dpa/lrs) – Nach heftiger Kritik an ihrem Urlaub im Anschluss an die Flutkatastrophe an der Ahr hat die ehemalige ADD-Vizepräsidentin Begoña Hermann darauf verzichtet, die Geschäftsführung des geplanten Vereins Zukunftsregion Ahr zu übernehmen. Diesen Beschluss teilte sie nach Angaben des Innenministeriums vom Dienstag der Landesregierung mit.

«Ich wünsche mir, dass der Verein den Wiederaufbau maßgeblich unterstützen kann, stehe aber für die Geschäftsleitung nicht zur Verfügung», erklärte Hermann nach einer Mitteilung des Ministeriums. Der noch zu gründende Verein soll Initiativen der Zivilgesellschaft mit Behörden und Unternehmen vernetzen, um langfristige Perspektiven für den Wiederaufbau im Ahrtal zu entwickeln. Weiterlesen

Prinzen und Prinzessinnen bringen Fastnacht in den Landtag

Mainz (dpa/lrs) – Zwei Wochen vor Rosenmontag haben Chicos und Chicas den Ministerinnen und Abgeordneten die Show gestohlen: Eine Tanzgruppe mit diesem Namen begleitete am Montag in Mainz ein Stelldichein von mehr als 20 Kinderprinzenpaaren im rheinland-pfälzischen Landtag. Erstmals nach der Corona-Pause lud das Parlament zusammen mit den Rheinischen Karnevals-Korporationen e.V. (RKK) zum närrischen Treffen mit der Landespolitik ein. Helau und Alaaf hielten sich bei den Rufen die Waage. Weiterlesen

CDU-Fraktion will Untersuchungsausschuss zum «Fall Yeboah»

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die CDU-Landtagsfraktion im Saarland will zum tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim 1991 in Saarlouis einen Untersuchungsausschuss im Landtag einrichten. «Eine parlamentarische Aufarbeitung dieses Falls ist für uns zwingend geboten», teilte Fraktionschef Stephan Toscani am Montag mit. «Die Anschlagserie Anfang der 1990er Jahre auf Asylbewerberheime, konkret der mutmaßliche Mord an Samuel Yeboah, weist über den aktuell noch laufenden Gerichtsprozess grundsätzliche Fragen auf.»

Die Fraktion habe daher einstimmig beschlossen, einen Antrag auf Einrichtung eines U-Ausschusses zum «Fall Yeboah» zu stellen. Ein solcher Ausschuss kann im Saar-Landtag auf Antrag eines Viertels der Mitglieder des Landtages eingesetzt werden: Da die CDU-Fraktion 19 von 52 Angeordneten stellt, könnte sie den U-Ausschuss alleine auf den Weg bringen. «Dass er also kommt, ist also klar», sagte der Sprecher der CDU-Fraktion. Weiterlesen

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