Deutsche sparen besonders an der Gastronomie

München (dpa) – Verbraucher in Deutschland sparen angesichts der rasanten Teuerung offensichtlich bevorzugt bei Restaurantbesuchen und Essenslieferdiensten.

In einer internationalen Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) sagten 62 Prozent der in Deutschland befragten Menschen, dass sie seltener essengehen. Lieferdienste leiden offensichtlich noch stärker: 68 Prozent bestellen demnach seltener Essen und/oder Getränke nach Hause. Knapp zwei Drittel sagten zudem, dass sie weniger Verbraucherkredite abschließen.

BCG ließ insgesamt gut 9200 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA befragen. Demnach sparen die Menschen überall am Konsum, aber nicht in jedem Bereich in vergleichbarem Ausmaß. Die Deutschen neigen der Erhebung zufolge am ehesten dazu, an der Gastronomie zu sparen. So sagten 30 Prozent der Amerikaner, seltener essenzugehen. Weiterlesen

EU-Kommission: Wirtschaft wächst im nächsten Jahr kaum

Brüssel (dpa) – Die EU-Kommission geht angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs im nächsten Jahr von minimalem Wachstum für die europäische Wirtschaft aus. Die Brüsseler Behörde korrigierte am Freitag ihre Vorhersage für 2023 deutlich nach unten auf 0,3 Prozent in der EU und im Euroraum. Im Sommer war sie noch von einem Wachstum von 1,5 Prozent in der EU und 1,4 Prozent in den Euro-Ländern ausgegangen.

Über den Winter werde die europäische Wirtschaft zwischenzeitlich in eine Rezession rutschen, teilte die Kommission mit. Grund seien unter anderem die hohe Unsicherheit wegen des Kriegs, hohe Energiepreise und die schwache Kaufkraft der Haushalte durch die Inflation. Weiterlesen

Hohe Energiepreise: Deutschland verliert fast 110 Milliarden

München (dpa) – Der rasante Anstieg der Energiepreise kostet Deutschland nach Berechnungen des Ifo-Instituts fast 110 Milliarden Euro an verlorenem Realeinkommen. Entsprechend weniger wird nach Einschätzung der Münchner Ökonomen bei Tarif- und Gehaltsverhandlungen an Arbeitnehmer zu verteilen sein.

«Der derzeitige Realeinkommensrückgang dürfte auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben», sagte Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser. Das Institut veröffentlichte die Studie vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. Weiterlesen

Kriegsfolgen trüben das Glück der Deutschen

Berlin (dpa) – Nach dem Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen sind die Menschen in Deutschland wieder etwas zufriedener – Kriegsängste und Inflation bremsen sie aber weiter aus.

Das geht aus dem am Dienstag vorgestellten «Glücksatlas» hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat. «Die Talsohle ist durchschritten, die Hälfte des Weges liegt aber noch vor uns», sagte der wissenschaftliche Leiter der Untersuchung, Bernd Raffelhüschen, laut Mitteilung.

Im Durchschnitt gaben die Menschen ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 mit 6,68 an. Vergangenes Jahr hatte dieser Wert mit 6,58 niedriger gelegen, vor der Pandemie 2019 war er mit 7,14 deutlich höher. Vor allem Inflation und Kriegsfolgen wirkten sich demnach negativ auf die Zufriedenheit der Deutschen aus. Die Zufriedenheit mit dem Einkommen sei auf einem «historischen Minimum», sagte Raffelhüschen.«Im September durchbrach die Inflation die 10-Prozent-Marke. Sollte sie bis Dezember 2022 so hoch bleiben, dürfte sich der Gesamtverlust an Lebensglück durch die diesjährige Inflation auf 0,46 Punkte belaufen», hieß es in der Mitteilung. «Das ist viel.» Weiterlesen

Luxemburg übertrifft bisher Gas-Einsparziel

Luxemburg (dpa) – Luxemburg hat seit August das EU-Ziel eines um mindestens 15 Prozent verringerten Gasverbrauchs nach eigenen Angaben deutlich übertroffen. Im Oktober lag der Gasverbrauch um 36 Prozent unterhalb des durchschnittlichen Verbrauchs zwischen 2017 und 2022, wie Energieminister Claude Turmes am Dienstag mitteilte. Im September hatte die Einsparung bei 26 und im August bei 37 Prozent gelegen.

Turmes mahnte jedoch zur Vorsicht: «Falls die Temperatur nach dem relativ warmen Oktober sinkt, könnte dies zu einem erheblichen Anstieg des Gasverbrauchs für die Heizung führen.» Er rufe deshalb nach wie vor zum Energiesparen auf. Weiterlesen

«Glücksatlas»: Saarländer im Westen am unzufriedensten

Saarbrücken/Berlin (dpa/lrs) – Die Menschen im Saarland zählen nach einer Studie zu den unzufriedensten in Deutschland. Im Vergleich der Bundesländer nimmt das Saarland bei dem Thema Lebenszufriedenheit den vorletzten Platz vor dem Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern ein, wie aus dem neuen «Glücksatlas» hervorgeht, der am Dienstag vorgestellt wurde. Damit schneidet das Saarland unter den westdeutschen Ländern am schlechtesten ab. Die Studie hat die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt. Weiterlesen

Lindner plant für Energiepreisbremsen 83 Milliarden Euro ein

Berlin (dpa) – Finanzminister Christian Lindner rechnet für das kommende Jahr mit Kosten von rund 83 Milliarden Euro für die geplanten Preisbremsen für Strom und Gas. Das geht aus dem Wirtschaftsplan für das 200-Milliarden-Sondervermögen hervor, der der Deutschen Presse-Agentur zusammen mit dem überarbeiteten Haushaltsentwurf für 2023 vorliegt.

Die 200 Milliarden Euro zur Abfederung der hohen Energiepreise sollen bis 2024 ausreichen, mehr als die Hälfte davon verplant der Finanzminister allerdings bereits für das kommende Jahr. Davon dienen rund 15 Milliarden Euro für die Beteiligung an dem angeschlagenen Versorger Uniper.

Mit dem Entwurf schlägt der FDP-Politiker dem Bundestag auch vor, rund 153 Millionen Euro mehr als geplant für Integrationskurse für ukrainische Flüchtlinge auszugeben. Außerdem sind rund 140 Millionen Euro mehr für die Rohölversorgung der für Nordostdeutschland wichtigen Raffinerie PCK Schwedt vorgesehen. Weiterlesen

Katerstimmung vor Karneval: Schleppender Kartenverkauf

Brauchtum
Von Petra Albers, dpa

Köln (dpa) – Schon lange bevor in den Karnevalshochburgen die jecke Zeit beginnt, startet der Run auf die Karten für die großen Sitzungen und Partys – normalerweise. Doch dieses Mal ist es anders – und das, obwohl die närrischen Fans nach zwei Jahren Corona-Pause jetzt mal wieder richtig aufdrehen könnten.

Der Kartenvorverkauf für die am 11.11. startende Session läuft schleppend. Wegen der Wirtschaftskrise warten viele Jecken erst einmal ab. Die Vereine sind in Sorge.

«Wir haben bislang etwa 25 bis 30 Prozent weniger Karten verkauft als vor der Pandemie», sagt etwa der Präsident der altehrwürdigen Kölner «Nippeser Bürgerwehr», Michael Gerhold. «Die Menschen wissen nicht, welche Kosten wegen der Inflation und Energiekrise tatsächlich auf sie zukommen.» Auch die Angst vor Corona sei häufig noch ein Bremsklotz. «Deshalb entscheiden sich viele Leute deutlich kurzfristiger, ob sie sich Karten kaufen. Das sind wir so gar nicht gewohnt.» Weiterlesen

Hohe Spritpreise: Das Rekordjahr steht schon fest

Kriegsfolgen
Von Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Jetzt steht es auch rein rechnerisch fest: 2022 ist das teuerste Tankjahr aller Zeiten. Schon zwei Monate vor Jahresende wäre daran selbst dann nichts mehr zu ändern, wenn Benzin und Diesel ab Sonntag verschenkt würden, wie Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur auf Basis von Daten des ADAC zeigen.

Bei Superbenzin der Sorte E10 wurde die Grenze mit dem Samstag überschritten, beim besonders stark von den Preissteigerungen betroffenen Diesel war sie schon vor einem Monat gefallen.

Im bisherigen Rekordjahr 2012 hatte E10 im Schnitt 1,589 Euro pro Liter gekostet, Diesel 1,478 Euro. Im laufenden Jahr gab es noch keinen einzigen Tag, an dem auch nur eine der Sorten im bundesweiten Durchschnitt billiger gewesen wäre. «2022 ist ein bezüglich der Kraftstoffpreise extremes Jahr», sagt der ADAC-Experte Christian Laberer. «Die Spritpreise befinden sich nach wie vor auf einem überteuerten Niveau, insbesondere bei Diesel.» Weiterlesen

Debatte um kostenlose Fahrradmitnahme bei 49-Euro-Ticket

Berlin (dpa) – Beim neuen 49-Euro-Ticket im Nah- und Regionalverkehr ist keine kostenlose Fahrradmitnahme geplant. «Es wird weiter ein Zusatzticket nötig sein», sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er verwies auch auf Kostengründe. Wolff sagte weiter, beim 49-Euro-Ticket gebe es noch offene Finanzierungsfragen.

Der Fahrradclub ADFC hatte gefordert, die Fahrradmitnahme in Zügen des Nahverkehrs bundesweit grundsätzlich kostenlos anzubieten. Beim 9-Euro-Ticket im Sommer gab es dies aber auch nicht. Bei der Deutschen Bahn kostet eine Fahrradtageskarte im Nahverkehr derzeit sechs Euro. Weiterlesen

Viele Menschen machen Abstriche bei Lebensstandard

Frankfurt/Hamburg (dpa) – Ein Drittel der Deutschen wird einer Umfrage zufolge wegen der extrem gestiegenen Preise nach eigener Einschätzung ihr Einkommen durch Nebenjobs aufbessern müssen.

Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Crif, die bereits im Juli durchgeführt wurde – also noch bevor die allgemeine Teuerungsrate in Deutschland die Zehn-Prozent-Marke überschritt. In der Gruppe der unter 55-Jährigen hält des demnach sogar etwa jeder zweite für wahrscheinlich, dass ein Nebenverdienst notwendig werden wird, um die persönliche Finanzlage aufzubessern. Weiterlesen

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