Dengue-Ausbruch in Bolivien – Tausende Infektionen

Santa Cruz de la Sierra (dpa) – Bolivien ist von einem großen Ausbruch von Dengue-Fieber betroffen. Behörden meldeten seit Jahresbeginn Tausende Infektionen und mehr als 25 Todesfälle. Krankenhäuser vor allem im besonders betroffenen Department Santa Cruz im Osten des südamerikanischen Landes gerieten an Grenzen, berichtete die bolivianische Nachrichtenagentur «ABI» unter Berufung auf Gesundheitsbehörden.

In Santa Cruz würden nun Dutzende weitere Krankenhausbetten zur Verfügung gestellt, zusätzliches Ärzte- und Pflegepersonal solle eingesetzt werden. Kinder seien besonders betroffen, hieß es. In Santa Cruz de la Sierra, der Hauptstadt des Departments, sind demnach mehr als die Hälfte der Dengue-Patienten in den Kliniken Minderjährige. Weiterlesen

Saar-Apotheken können leichter Fiebersäfte herstellen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Bei Lieferengpässen können Apotheken im Saarland nun flexibel und ohne bürokratischen Mehraufwand Fiebersäfte für Kinder selbst herstellen. Das sieht eine Vereinbarung vor, die unter anderem mit Krankenkassen und den Apothekerorganisationen getroffen wurde, wie das Saar-Gesundheitsministerium am Mittwoch in Saarbrücken mitteilte. «Die Apotheken können je nach Verfügbarkeit sowohl Fertigarzneimittel abgeben als auch, im Bedarfsfall, notwendige Rezepturen anfertigen.» Weiterlesen

Wenn Tiere Menschen krank machen – Gefahr durch Zoonosen

Von Lucia Weiß, dpa

Dakar (dpa) – Affenpocken, Pest, Marburgfieber: Zahlreiche Krankheiten werden von Tieren auf Menschen übertragen. Tollwut ist ein weiteres bekanntes Beispiele für sogenannte Zoonosen. Der Biss, etwa eines infizierten Straßenhundes im Urlaub, und schon kann eine Übertragung passieren.

«Fast alles, was wir Menschen mit uns rumschleppen, kommt von Tieren. Die Masern zum Beispiel sprangen rund 300 v. Chr. von Rindern auf Menschen über», sagt der Veterinärmediziner Fabian Leendertz vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Greifswald.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 ist nach Annahmen vieler Forscher ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Tier auf den Menschen übergegangen. Ein abschließender Nachweis dafür steht jedoch noch aus. Das Ebola-Virus kann nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) beim Kontakt mit bestimmten Tieren oder Tierprodukten auf Menschen übertragen werden.

Eingriffe in Ökosysteme begünstigen Zoonosen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte im Juli, Afrika könne ein Hotspot für Zoonosen werden. In den vergangenen zehn Jahren habe die Zahl der Ausbrüche von Zoonosen dort im Vergleich zur vorherigen Dekade (2001-2011) um 63 Prozent zugenommen, so die WHO.

«In Afrika ist viel risikoreiches menschliches Verhalten zu beobachten, das Zoonosen begünstigen kann: Zum Beispiel massive Eingriffe in Ökosysteme, unter anderem die Abholzung von Primärwäldern. Auch die Jagd und der Konsum von Wildtieren bergen ein hohes Risiko», erläutert Sascha Knauf vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Greifswald.

Ein weiterer Faktor, der in afrikanischen Ländern eine Rolle für die Ausbreitung von Zoonosen spiele, sei die steigende Mobilität der Menschen, ergänzt Zoonosen-Forscher Leendertz. Die Folge: «Damit werden auch Pandemien wahrscheinlicher. Ganz verhindern kann man die nicht, aber man kann besser vorbereitet sein.»

Dazu gehörten eine bessere Gesundheitsinfrastruktur gerade in ärmeren Ländern, aber auch das Monitoring der Todesursachen von Tieren. Gerade in Afrika müsste es in den ländlichen Gegenden in den Dörfern gut ausgebildetes Personal geben, das Zoonosen schnell stoppen kann, bevor sie sich weiter ausbreiten.

Die Forschung setzt auf «One Health»

«Impfungen machen bei Epidemien Sinn für Risikogruppen oder um betroffene Gebiete herum, wie eine Art Ring», so Leendertz. Bessere und umfassende, weltweite Vorbeugung ist eine der Lehren aus der Corona-Pandemie. So haben die 194 WHO-Mitgliedsländer beschlossen, eine Rahmenvereinbarung dafür auszuarbeiten.

Um Pandemien einzudämmen verfolgt die Forschung inzwischen ein ganzheitliches Konzept, <<One Health>>  genannt, das Tiere und Menschen als miteinander lebende Wesen in den Blick nimmt. Noch bevor der One-Health-Ansatz in der Forschung populär wurde, hat sich schon gezeigt, wie stark die Gesundhaltung von Tieren auch den Menschen zugute kommt: Ein erfolgreiches Beispiel, wie ein ganzheitlicher Ansatz für Tiere und Menschen gute Ergebnisse erzielen kann, sei die de facto Ausrottung der Tollwut in Deutschland, sagt Forscher Knauf vom FLI. Deutschland ist laut RKI seit 2008 so gut wie tollwutfrei; vor allem durch die systematische Immunisierung von Füchsen.

«Die Gesundheit von Menschen ist nicht in Isolation zu sehen. Wir leben mit Tieren zusammen, wir essen Tiere. Die Umwelt wiederum beeinflusst die Tierwelt, zum Beispiel der Klimawandel. Da muss man über Disziplinen hinweg denken», sagt Leendertz, der am Helmholtz-Zentrum im Institut für One Health arbeitet.

Die WHO-Prognose für Afrika als Zoonosen-Hotspot müsse man allerdings auch hinterfragen, findet Veterinärmediziner Knauf vom FLI: «Es ist schwer zu sagen, ob es einen tatsächlichen Anstieg an Zoonosen gibt – oder ob man einfach nur mehr findet, weil man intensiver auf die Suche geht.

Am Ende des Tages bleibt die Konsequenz aber die gleiche: Wir alle müssen unser risikohaftes Verhalten ändern. Denn es sind die Menschen, die das Problem schaffen, nicht die Tiere. Die nächste Pandemie kann genauso gut in Europa oder Asien beginnen.» Auch der menschengemachte Klimawandel könne Zoonosen begünstigen. «Wenn die Temperaturen in Deutschland steigen, können sich hier auch Erreger aus tropischen Gebieten besser ansiedeln. Ein Beispiel ist das Virus des West-Nil-Fiebers.»

Sorge über Virenmutation in Spanien

Fest steht laut Knauf, der am Institut für Internationale Tiergesundheit/One Health des FLI forscht: Deutschland kann von Afrika noch eine Menge lernen. «Zum Beispiel haben wir keine nationale One Health Strategie, viele afrikanische Staaten schon.» Etwa Nigeria. Das mit mehr als 200 Millionen Menschen bevölkerungsreichste Land des Kontinents hat 2019 eine auf mehrere Jahre angelegte nationale One-Health-Strategie veröffentlicht. Unter anderem sollen Zoonosen wie Vogelgrippe und Lassafieber in dem westafrikanischen Land besonders eng überwacht werden.

Im Verlauf der derzeit grassierenden weltweit größten jemals dokumentierten Vogelgrippe-Welle steckten sich nach FLI-Angaben von Anfang Februar wenige einzelne Menschen mit dem Virus an. Übertragungen von Mensch zu Mensch seien nicht bekannt. Mit Sorge betrachten viele Forscher jedoch eine Virenmutation beim Vogelgrippe-Ausbruch auf einer Nerzfarm in Spanien, die laut FLI eine Anpassung an Säugetiere darstellen könnte.

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Weitere Corona-Vorgaben enden vorzeitig

Saarbrücken/Berlin (dpa/lrs) – Weitere bundesweite Corona-Schutzvorgaben sollen nach Plänen von Bund und Ländern vorzeitig zum 1. März auslaufen – auch im Saarland. Die Gesundheitsministerinnen und -minister vereinbarten am Dienstag ein früheres Ende der eigentlich bis 7. April festgelegten Masken- und Testpflichten für Beschäftigte und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Für Besuche in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheimen soll noch weiterhin Maskenpflicht gelten. Weiterlesen

Weitere Corona-Schutzmaßnahmen in Rheinland-Pfalz fallen

Mainz (dpa/lrs) – Nach rund drei Jahren und 34 Corona-Bekämpfungsverordnungen laufen in Rheinland-Pfalz – wie im Bund – weitere Schutzmaßnahmen Ende Februar aus. «Allein die Maskenpflicht für Besucherinnen und Besucher in medizinischen Einrichtungen bleibt weiterhin bis zum 7. April bestehen», teilte das Gesundheitsministerium in Mainz am Dienstag mit. Sie gilt für Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Für Beschäftigte und Bewohner entfallen Masken- und Testpflicht. Weiterlesen

Weitere Corona-Schutzvorgaben sollen zum 1. März enden

Berlin (dpa) – Weitere bundesweite Corona-Schutzvorgaben sollen nach Plänen von Bund und Ländern vorzeitig zum 1. März auslaufen. Die Gesundheitsministerinnen und -minister vereinbarten am Dienstag ein früheres Ende der eigentlich bis 7. April festgelegten Masken- und Testpflichten für Beschäftigte und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Für Besuche in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheimen soll demnach aber auch noch weiterhin Maskenpflicht gelten. Weiterlesen

Wie Impfgegner Promi-Todesfälle im Netz instrumentalisieren

Von Markus Bergmann, dpa

Berlin (dpa) – Corona-Impfstoffe gelten als sicher, Milliarden Impfdosen sind seit Ende 2020 weltweit verabreicht worden. Doch in den sozialen Netzwerken machen Impfgegner weiter Stimmung. Eine Methode: Todesfälle von prominenten, meist jungen Menschen in einen Zusammenhang mit Impfnebenwirkungen rücken – ohne irgendeinen Beleg.

So etwa im Fall Jeremy Ruehlemann: Das US-Model starb im Januar im Alter von nur 27 Jahren. Unter die Trauer mischen sich im Netz Kommentare von radikalen Impfgegnern. Auf Twitter etwa nutzen sie den Hashtag «#plötzlichundunerwartet». Der sarkastisch gemeinte Code drückt letztlich nur die zynische Haltung aus: Hier ist nichts unerwartet, denn wir haben ja immer gewarnt, dass die Impfung gefährlich ist. Dieses Narrativ sucht sich mit Promi-Todesfällen neue vermeintliche Beweise.

Dass Medien längst über Ruehlemanns tatsächliche Todesursache berichtet haben, spielt in der Szene keine Rolle. Gegenüber der englischen Boulevardzeitung «Daily Mail» sprach der Vater des Toten von einer Medikamentenabhängigkeit und einer tödlichen Überdosis.

Mehr Belege als einen irgendwie vermuteten Zusammenhang zwischen Impfung und Tod präsentieren Impfgegner in der Regel nicht. Im Falle Ruehlemanns kursierte als angeblicher Beweis ein Foto, das ihn in New York bei einer Corona-Impfung zeigt. Ursprünglich hatte Ruehlemann es im Jahr 2021 auf seinem Instagram-Account veröffentlicht. Nach seinem Tod sammeln sich unter diesem alten Posting nun Kommentare wie «Natürliche Auslese» oder «Da hat er sein eigenes Todesurteil unterzeichnet».

«Ganz typisches Muster von Verschwörungstheorien»

Solche teils menschenverachtenden Sätze zu Ruehlemann reihen sich ein in Reaktionen auf andere Todesfälle. So sammelten Impfgegner unter «#plötzlichundunerwartet» in den vergangenen Wochen auch Verstorbene wie Sängerin Lisa Marie Presley, Skifahrerin Rosi Mittermaier und Model Tatjana Patitz. Der Herzstillstand von American-Football-Profi Damar Hamlin während eines Spiels Anfang Januar wurde ebenfalls als Impfnebenwirkung gedeutet. Nicht immer sind bei diesen Menschen Todesursachen oder Erkrankungen bekannt, doch allen Fällen ist gemein: Auf einen Zusammenhang mit der Impfung deutet nichts hin – außer dem Raunen im Netz.

Die Hamburger Journalistikprofessorin Katharina Kleinen-von Königslöw forscht zu sozialen Netzwerken und Verhaltensweisen von Nutzerinnen und Nutzern. «Der Impfgegner-Hashtag folgt einem ganz typischen Muster von Verschwörungstheorien. Deren Reiz besteht ja darin, spielerisch Hinweise zu finden für ein größeres Muster dahinter», sagt sie. Und tatsächlich kann jeder Nutzer mittels des Hashtags zu der Sammlung von vermeintlichen Impf-Todesfällen beitragen.

Es gebe verschiedene Gruppen, die sich an dieser Impfschaden-Erzählung beteiligen. Neben überzeugten Impfgegnern und Menschen, die zum Beispiel ein unternehmerisches Interesse an der Verbreitung von Verschwörungstheorien hätten, seien da Menschen, «die vielleicht einfach Fan waren oder die verstorbene Person interessant fanden», sagt Kleinen-von Königslöw. Bei dieser Gruppe bestehe die Gefahr, dass sie sich in die Verschwörungstheorie hereinziehen lasse. Denn es gebe verbreitet Unsicherheiten und «viele gute Gründe, warum man die Impfung unheimlich finden konnte: die schnelle Entwicklung der Impfstoffe und die neue mRNA-Technologie etwa».

Die konkrete Wirkung des Hashtags «plötzlichundunerwartet» besteht darin, dass er zu einer selektiven Wahrnehmung führt: «Wenn man einmal auf diesen vermeintlichen Trend aufmerksam gemacht wurde, fällt es viel stärker auf», sagt Kleinen-von Königslöw. Aus vielen Einzelfällen werde so der Eindruck: Todesfälle häufen sich – und der Grund kann nur sein, dass die Corona-Impfung schädlich ist.

Schwere Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe sehr selten

Tatsächlich sind schwere Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe sehr selten. In Deutschland führt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Statistiken über die Sicherheit der Impfungen. Ausgewertet werden zum Beispiel Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen. Auf diese Weise wurde etwa bekannt, dass in sehr seltenen Fällen nach der Impfung Herzmuskelentzündungen auftraten. Impfempfehlungen wurden daraufhin angepasst.

Anfang 2022 meldete das PEI 85 Todesfälle, bei denen ein «ursächlicher Zusammenhang mit der Corona-Impfung als möglich oder wahrscheinlich» eingestuft wurde. Verabreicht waren zu diesem Zeitpunkt fast 150 Millionen Impfdosen. Die Zulassung von Impfstoffen ist eine Frage der Abwägung: Übersteigt der Schutz, den sie bieten, die Risiken? Die Ständige Impfkommission sieht das bei Corona als gegeben: Die Impfung wird weiter empfohlen.

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Lauterbach: Manche Corona-Maßnahmen waren «Schwachsinn»

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie kritisiert. «Was Schwachsinn gewesen ist, wenn ich so frei sprechen darf, sind diese Regeln draußen», sagte Lauterbach in der ZDF-Sendung «Markus Lanz» am Donnerstagabend.

Er bezog sich etwa auf das zeitweise ausgesprochene Verbot, ohne Maske joggen zu gehen. «Das ist natürlich klar, das sind Exzesse gewesen», sagte Lauterbach, der seit Dezember 2021 Gesundheitsminister ist. Die Länder hätten massiv überreizt, insbesondere Bayern. Auch die langen Kita- und Schulschließungen seien ein Fehler gewesen. Weiterlesen

Pharmaunternehmen profitieren von Krankheitswelle

Frankfurt/Main (dpa) – Pharmaunternehmen in Deutschland haben 2022 von einer Krankheitswelle und einem ungewöhnlich hohen Krankenstand in der Bevölkerung profitiert. Waren die Erkältungs- und Grippesaisons zu Beginn der Pandemie wegen Lockdowns und Masken glimpflich verlaufen, hat sich die Lage im vergangenen Jahr gedreht: Mit der Krankheitswelle zogen die Geschäfte der Pharmaindustrie mit rezeptfreien Medikamenten kräftig an, wie eine dpa-Umfrage zeigt.

Der hessische Arzneihersteller Stada berichtete von einer «sehr ausgeprägten Erkältungssaison», die früher als sonst begonnen habe. Der Absatz von Erkältungsprodukten in Deutschland sei im vierten Quartal um fast die Hälfte gestiegen gemessen am Vorjahr. Man beobachte in fast allen Bereichen des Portfolios an rezeptfreien Arzneien eine gestiegene Nachfrage, besonders aber bei Erkältungsmitteln wie Grippostad und Silomat, so das Unternehmen. Weiterlesen

RKI: Anteil der Omikron-Sublinie XBB.1.5 gestiegen

Berlin (dpa) – Der Anteil der Omikron-Sublinie XBB.1.5 in Deutschland ist weiter angestiegen. In der vergangenen Woche wurde die Sublinie in neun Prozent der untersuchten Stichproben nachgewiesen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht schrieb. «XBB.1.5 ist nun die am zweithäufigsten in der Stichprobe nachgewiesene Variante.»

Die Werte basieren allerdings auf geringen absoluten Zahlen, denn das vollständige Viruserbgut wird nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht. Für die kommenden Wochen werde mit einem weiteren Anstieg der Variante gerechnet, schreibt das RKI. In den USA sei die Variante laut der dortigen Gesundheitsbehörde bereits dominant. Weiterlesen

Indigene in Not: Brasilien geht gegen Goldgräber vor

Boa Vista (dpa) – Not und Elend der indigenen Volksgruppe der Yanomami haben Brasiliens Regierung dazu bewogen, gegen illegales Goldschürfen in ihrem Gebiet im äußersten Norden des Landes vorzugehen.

An dem Einsatz waren die Indigenen-Behörde Funai, die Umweltbehörde Ibama und dem Justizministerium unterstellte Sicherheitskräfte beteiligt, wie das Ibama am Mittwoch mitteilte. Demnach zerstörten Umweltbeamte Ausrüstung der Goldgräber – darunter einen Traktor, Helikopter und ein Flugzeug. Vom Ibama veröffentlichte Videoaufnahmen der Operation zeigen ein brennendes Fluggerät in der Nähe des Regenwalds.

«Garimpeiros» fliehen

Zudem wurden mehrere Waffen und drei Boote mit 5000 Liter Treibstoff sichergestellt. Mutmaßliche Goldgräber, genannt Garimpeiros, suchten das Weite, wie es hieß. Um ihre Versorgungs- und Transportwege zu unterbrechen, wurde am Fluss Uraricoera eine Kontrollstation eingerichtet. Außer Benzin und Diesel transportierten die zwölf Meter langen Motorboote der Mitteilung zufolge etwa eine Tonne Lebensmittel, Gefrierschränke, Generatoren und Internetantennen. Alle Vorräte wurden demnach beschlagnahmt und sollen für die Versorgung der Beamten verwendet werden. Weiterlesen

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