Endspurt bei der Weltklimakonferenz

COP26
Von Torsten Holtz und Larissa Schwedes, dpa

Glasgow (dpa) – Mehr Tempo beim Kohleausstieg, verschärfte Klimaschutzpläne bis Ende 2022 und kein Steuergeld mehr für Gas, Öl oder Kohle: Sieben Seiten Text mit so mancher knackigen Forderung sollen den notorischen Bremsern im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe endlich Beine machen.

Es ist der erste ausformulierte Entwurf für die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Glasgow, die nun nach knapp zwei Wochen auf die Zielgerade einbiegt. Veröffentlicht hat der britische Vorsitz das mit Spannung erwartete Dokument mit dem sperrigen Titel «1/CMA.3» um 5.51 Uhr, noch bevor über Schottland die Sonne aufging. Weiterlesen

Tausende warten in Belarus auf Einreise in die EU

Minsk (dpa) – Tausende Migranten haben in Belarus an der Grenze zu Polen eine weitere Nacht in der Kälte verbracht. Die Staatsmedien in Minsk verbreiteten Filmaufnahmen von verzweifelten Menschen, die in Zeltlagern und an Lagerfeuern ausharren und hoffen, die EU-Grenze zu überqueren.

Politiker der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik und Helfer brachten den Migranten, wie im Staatsfernsehen zu sehen war, Brot, eingelegtes Gemüse und Wasser. Der Rat der Republik – das Oberhaus in der Volksversammlung – veröffentlichte eine Erklärung, in der von einer «humanitären Katastrophe» die Rede war.

Der Westen predige in der ganzen Welt moralische Standards, setze diese aber in der Krise um die Migranten nicht in die Tat um, hieß es in dem in Minsk veröffentlichten Schreiben. Vor allem gegen das Nachbarland Polen richtete sich die Kritik. Das EU-Mitglied hat Tausende Soldaten an der Grenze stationiert, die einen Durchbruch an den Anlagen mit Stacheldraht verhindern sollen. Stellenweise hatten Migranten die Zäune bereits eingerissen.  Weiterlesen

Jugend muss sich auf deutlich mehr Extremwetter einstellen

Glasgow (dpa) – Wegen des Klimawandels muss sich die heutige Jugend nach einer Studie darauf einstellen, bis zu siebenmal häufiger mit Extremwetter konfrontiert zu werden als die in den 60er Jahren geborene Generation.

Dies zeigt ein Bericht im Auftrag von PMNCH, einer globalen Allianz unter dem Dach der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Schutz von Frauen und Kindern. Er soll am Mittwoch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt werden. Demnach steigt auch das Risiko von Gesundheitsschäden, erzwungener Flucht aus der Heimat, unzureichender Ernährung und Arbeitslosigkeit. Weiterlesen

Migration über Belarus: Lage an polnischer Grenze eskaliert

Minsk/Warschau (dpa) – Nach dem jüngsten Andrang von Migranten schließt Polen einen Grenzübergang zu Belarus. Ab 7.00 Uhr am Dienstagmorgen werde der Grenzverkehr für Waren und Personen am Übergang Kuznica eingestellt, teilte der Grenzschutz über Twitter mit.

Reisende wurden gebeten, auf die Grenzübergänge in Terespol und Bobrowniki auszuweichen – rund 230 und 70 Kilometer von Kuznica entfernt. Am Montag hatten größere Gruppen von Migranten in der Nähe von Kuznica vergeblich versucht, die EU-Außengrenze von belarussischer Seite aus zu durchbrechen. Weiterlesen

Weltweit bereits mehr als 250 Millionen Corona-Infektionen

Washington (dpa) – Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist seit Beginn der Pandemie auf mehr als 250 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervor.

Die Marke von 200 Millionen Infektionen war Anfang August erreicht worden. Mehr als fünf Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion wurden bislang weltweit gemeldet. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen von höheren Dunkelziffern aus. Weiterlesen

Klimaforscher melden drittwärmsten Oktober

Bologna (dpa) – Der vergangene Monat war weltweit gesehen der drittwärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen 1979. Das teilte der europäische Klimawandeldienst Copernicus am Montag mit.

Die Forscher des von der EU-Kommission koordinierten Programms gaben an, dass seit Beginn der Aufzeichnungen nur die Oktober 2015 und 2019 wärmer waren – und das nur «geringfügig», wie es hieß. Weltweit waren die Temperaturen 0,42 Grad wärmer als der Referenzdurchschnitt von 1991 bis 2020. Weiterlesen

Massenproteste erhöhen Druck auf die Weltklimakonferenz

COP26
Von Steffen Trumpf, Larissa Schwedes, Fatima Abbas und Torsten Holtz, dpa 

Glasgow (dpa) – Nach Massenprotesten für mehr Klimaschutz mit Zehntausenden Demonstranten allein in Glasgow wächst der Einigungsdruck auf die Weltklimakonferenz.

Der britische Premierminister Boris Johnson – Gastgeber des Gipfels in Schottland – mahnte weitere Zusagen der rund 200 beteiligten Staaten an. Erklärtes Ziel ist es, die Erderhitzung auf noch erträgliche 1,5 Grad einzudämmen.

In der zweiten und letzten Woche des Mammuttreffens mit knapp 30.000 Delegierten steht an diesem Montag das heikle Thema Geld auf der Agenda. Arme Staaten, die schon jetzt unter Dürren, Überschwemmungen und steigendem Meeresspiegel leiden, pochen auf Schadenersatz der reichen Industrieländer. Nach Einschätzung von Greenpeace werden in den Entwicklungsländern Summen in Billionenhöhe benötigt. Weiterlesen

Strack-Zimmermann: Auslandseinsätze müssen präzisiert werden

FDP-Politikerin
Von Carsten Hoffmann, dpa

Berlin (dpa) – Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat für die Auslandseinsätze der Bundeswehr klarer formulierte Zielvorgaben gefordert.

«Ich glaube, dass die Rolle der Bundeswehr deutlich präzisiert werden muss. Wir überfordern sie sonst. Wir gehen in Auseinandersetzungen, wo von Beginn an klar ist, die können wir nicht gewinnen», sagte Strack-Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich müsse Deutschland als international vernetztes Land bereit sein, sich an Militäreinsätzen von EU, Nato und Vereinten Nationen zu beteiligen. «Es wäre fatal, das problematische Ende des Afghanistaneinsatzes vorzuschieben und zu sagen, wir gehen nirgendwo mehr hin», sagte sie. Weiterlesen

Tausende demonstrieren in Glasgow für mehr Klimaschutz

Glasgow (dpa) – Knapp eine Woche nach dem Start der Weltklimakonferenz haben im schottischen Glasgow Tausende Menschen für mehr Tempo beim Klimaschutz demonstriert.

Die Teilnehmer forderten in Sprechchören einen «Systemwechsel» und mehr Klimagerechtigkeit – vor allem für ärmere Staaten. Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie «Kapitalismus killt den Planeten», «Handelt jetzt!» oder «Die Dinosaurier dachten auch, sie hätten Zeit».

Nach einem Marsch durch die Innenstadt sollte am Nachmittag (ca.15.00 Uhr) die Gründerin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, die Schwedin Greta Thunberg, auf dem George Square eine Rede halten. Solidarisch mit den Demonstranten äußerte sich der frühere US-Vizepräsident Al Gore. «An alle in den Hallen der COP26: Jetzt ist die Zeit auf sie zu hören und zu handeln», schrieb er auf Twitter. Weiterlesen

Studie: Superreiche leben wie ökologische Vandalen

Berlin (dpa) – Die Superreichen in aller Welt leben einer Oxfam-Studie zufolge wie ökologische Vandalen. Sie verursachen demnach zigfach mehr klimaschädliche Treibhausgase als der Rest der Menschheit.

Dagegen bleiben die Pro-Kopf-Emissionen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auch 2030 weit unter der angestrebten 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung. Die reichsten zehn Prozent überschreiten 2030 den Wert aber voraussichtlich um das Neunfache, das reichste Prozent sogar um das 30-fache. Weiterlesen

Globaler CO2-Ausstoß steigt wieder – vor allem wegen China

Genf/Exeter (dpa) – Der globale Ausstoß von Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas dürfte nach dem Rückgang 2020 durch die Corona-Pandemie im Jahr 2021 wieder annähernd das Vor-Krisen-Niveau erreichen.

Wenn derzeitige Trends sich fortsetzen und auch Straßen- und Flugverkehr zum alten Niveau zurückkehren, könnte es ungeachtet aller Klimaschutzversprechen im Jahr 2022 sogar einen neuen Höchstwert geben, wie aus der neuen Analyse des Forschungsverbundes «Global Carbon Project» unter Leitung der Universitäten von Exeter in Großbritannien und Stanford in den USA hervorgeht.

Tatsächlich müsste der gesamte CO2-Ausstoß aber jedes Jahr um 1,4 Milliarden Tonnen sinken, um das Ziel von netto null Kohlendioxidemissionen bis 2050 zu erreichen. Im Corona-Jahr waren es minus 1,9 Milliarden Tonnen. Von der Erreichung des Ziels sei die Welt nun aber weit entfernt. Weiterlesen

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