Russland dreht EU-Land Lettland den Gashahn zu

Moskau (dpa) – Der russische Energieriese Gazprom hat dem baltischen EU-Land Lettland den Gashahn zugedreht. Das Unternehmen habe die Lieferungen eingestellt, weil gegen die Bedingungen der Entnahme von Gas verstoßen worden sei, teilte der Energieriese am Samstag mit. Details zu den Verstößen nannte der Staatskonzern nicht. Die lettische Wirtschaftsministerin Ilze Indriksone sagte der Nachrichtenagentur Leta in der Hauptstadt Riga, dass das Land ausreichend Gas haben werde für die Heizsaison.

Lettland habe ohnehin nicht mehr mit den Lieferungen aus Russland gerechnet, sagte Indriksone. Die Vorräte, die angezapft werden sollen, lagern ihren Angaben nach im unterirdischen Gasspeicher in Inčukalns rund 40 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Riga. Die Betreiberfirma Conexus Baltic Grid hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass die Reserven im Januar enden könnten. Lettland kauft auch Gas bei anderen Staaten. Weiterlesen

Luisa Neubauer hält «Streckbetrieb» von AKW für vertretbar

Berlin (dpa) – Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hält eine begrenzte Laufzeitverlängerung der noch in Betrieb befindlichen deutschen Atomkraftwerke für vertretbar. «Was derzeit konkret in der Diskussion ist, ist der Streckbetrieb – also ein Weiterbetrieb der verbleibenden AKW für wenige Monate, ohne dass aber neue Brennstäbe gekauft werden. Das wäre ein Provisorium und keine grundlegende Weichenstellung», sagte sie dem «Tagesspiegel» (Montag). Darin sieht Neubauer kein Problem, bezweifelt allerdings den Nutzen einer solchen Maßnahme.

Derzeit liefern die drei noch laufenden AKW Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 etwa 30 Terrawattstunden Strom pro Jahr und machen einen Anteil von rund fünf Prozent an der deutschen Stromproduktion aus. Weiterlesen

Wirtschaftsminister: Größte Energiekrise in Deutschland

Bad Lauchstädt (dpa) – Wirtschaftsminister Robert Habeck hat von der «größten Energiekrise» in Deutschland gesprochen. Grund sei die politisch gewollte und wirtschaftlich entstandene Abhängigkeit von russischem Gas, sagte Habeck nach einem Besuch des Energieparks Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt.

«Wir lösen uns aus dieser Abhängigkeit in Windeseile.» Russland hatte zuletzt Lieferungen durch die Gaspipeline Nord Stream 1 weiter gedrosselt. Habeck sagte, es habe Jahrzehnte gedauert, Deutschland in diese Abhängigkeit zu führen. «Innerhalb von Monaten und wenigen Jahren sorgen wir dafür, dass wir diese Abhängigkeit überwinden.» So gebe es eine große Dynamik bei der Nachfrage nach Wasserstoff, bei der Forschung an Wasserstoff und den Ausbau von erneuerbaren Energien für die Wasserstoffproduktion. «Das ist die Zukunft.» Zunächst müssten aber dieser und der kommende Winter überstanden werden. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Moskau/Kiew (dpa) – Die Drosselung russischer Gaslieferungen nach Europa sollte aus Sicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj neue Sanktionen des Westens gegen Moskau nach sich ziehen. «Denn allen ist klar, dass dies ein bewusster Preisterror Russlands gegen Europa ist», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.

In der Ukraine wiederum gehen die Kämpfe weiter. Im Osten des Landes fällt den russlandtreuen Truppen nach eigenen Angaben ein wichtiges Kraftwerk in die Hände. Auch London bestätigt dies. Für die Ukraine ist es der 154. Tag des Krieges. Weiterlesen

Gasmenge über Pipeline Nord Stream 1 sinkt – Preis steigt

Lubmin (dpa) – Parallel zur angekündigten Drosselung der russischen Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 ist der europäische Gaspreis weiter gestiegen.

Am Mittwochvormittag kletterte der Preis für eine Megawattstunde niederländischen Erdgases zur Lieferung im August im Vergleich zum Vortag um etwa 10 Prozent auf 224 Euro. Der Preis bezieht sich auf den Terminkontrakt TTF, der in Europa als Richtschnur angesehen wird.

Wie angekündigt wird durch Nord Stream 1 weniger Gas geliefert. Der Betreibergesellschaft zufolge wurden seit 9.00 Uhr gut 14 Millionen Kilowattstunden pro Stunde geliefert. Zwischen 6.00 und 7.00 Uhr waren es mehr als 27 Millionen. Das nach 9.00 Uhr erreichte Niveau entspricht der für den weiteren Tag auf der Nord-Stream-1-Website angekündigten Liefermenge. Der russische Konzern Gazprom hatte angekündigt, die Auslastung von Nord Stream 1 von 40 Prozent auf 20 Prozent zu drosseln. Weiterlesen

Russland drosselt die Gaslieferungen: Was sind die Folgen?

Bonn (dpa) – Der russische Gaskonzern Gazprom hat angekündigt, die Gaslieferungen über die Nordsee-Pipeline Nord Stream 1 ab Mittwoch weiter zu drosseln.

Dann sollen statt 40 Prozent nur noch 20 Prozent des eigentlich möglichen Volumens fließen – also nur noch 33 Millionen Kubikmeter Gas täglich. Fragen und Antworten zu den Folgen dieses Schrittes:

Ist die Gasversorgung in Deutschland dadurch akut gefährdet?

Nein. Im Sommer ist der Gasverbrauch in Deutschland vergleichsweise gering, weil kaum geheizt wird. Deshalb gelang es nach Angaben der Bundesnetzagentur, in den vergangenen Wochen sogar während des vollständigen Stopps russischer Gaslieferungen durch Nord Stream 1 aufgrund von Wartungsarbeiten nicht nur den aktuellen Gasbedarf zu decken, sondern auch noch ein wenig Gas in die Speicher zu pumpen. Allerdings nur in sehr geringem Umfang. Weiterlesen

Söder: Bund muss Gas-Versorgung aus Speicher Haidach klären

München (dpa) – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Gasversorgung Bayerns und anderer Bundesländer aus dem Speicher Haidach in Österreich zu klären.

Er reagierte damit am Montag auf die Ankündigung Österreichs, den auch für Bayern wichtigen Gasspeicher bei Salzburg möglichst bald – neben dem deutschen – auch mit dem österreichischen Netz zu verbinden.

«Wir beobachten die Entwicklungen beim Gasspeicher in Haidach mit großer Sorge», sagte Söder. «Zu Haidach scheint es ja eine Vereinbarung zwischen Berlin und Wien zu geben. Diese besagt, dass der überwiegende Teil für Bayern vorgesehen ist. Daher unsere klare Forderung: Der Bund muss die Vereinbarung mit Österreich transparent machen und deutlich sagen, wann und wie viel Gas nach Bayern fließt.» Weiterlesen

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