Der Preis des Nichtstuns: Die Wirtschaft braucht Klimaschutz

Klimawandel
Von Jan Petermann, dpa 

Berlin/Hannover (dpa) – Klimaschutz bedeutet Konsumverzicht, weniger Komfort, höhere Kosten, drohende Jobverluste. Ja – das alles kann Klimaschutz mit sich bringen.

Aber wie sähe die Welt in 30, 40, 50 Jahren aus, wenn man jetzt nicht entschlossen umsteuert? Auch wirtschaftlich? Und liegt im Zwang zum Handeln nicht ebenso die Chance, neue Formen des Wirtschaftens, Arbeitens und Lebens aufzubauen?

Dass ganze Staaten und Gesellschaften nicht umhin kommen, den großen Wurf beim CO2-Einsparen zu wagen, steht für viele Experten außer Frage. Skeptiker des menschengemachten Klimawandels bemühen dennoch gern das Szenario großer Wohlstandsverluste – während manche Optimisten glauben, beim Ausstieg aus der über ein Jahrhundert alten Kohlenstoffwirtschaft müsse es vielleicht gar nicht so ruckeln.

Der bisher umfassendste Strukturwandel wird heftig, so viel ist sicher. Auch Ökonomen wissen, welche Möglichkeiten – neben Risiken – im Aufbau eines CO2-neutralen Systems stecken Weiterlesen

Baerbock: Aus für Verbrennungsmotor eins der großen Projekte

Berlin (dpa) – Die Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat den Ausstieg aus dem fossilen Verbrennungsmotor als eines der großen Projekte der nächsten Bundesregierung bezeichnet.

Sie reagierte damit auf die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Außerdem müsse der Kohleausstieg deutlich früher kommen, wenn die Welt insgesamt bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden wolle, sagte Baerbock am Samstagabend im «heute journal» des ZDF. Auf die Frage, ob der Kohleausstieg mit den Grünen deutlich eher komme, antwortete sie: Ja. Weiterlesen

Abholzung des Amazonaswaldes hält auf Rekordniveau an

Rio de Janeiro (dpa) – Entgegen den Versprechen von Brasiliens international unter Druck geratener Regierung zur UN-Klimakonferenz COP26 bleibt die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet auf Rekordniveau.

Allein im Oktober wurden 870 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt, wie aus vorläufigen Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten auswertet, am Freitag hervorgeht. Dies ist eine Steigerung um fünf Prozent im Vergleich zum Oktober 2020 (836 Quadratkilometer) und der höchste Wert für den Monat seit 2016. Weiterlesen

Dramatische Appelle auf der Klimakonferenz

COP26
Von Larissa Schwedes und Torsten Holtz, dpa

Glasgow (dpa) – Im Endspurt der Weltklimakonferenz in Glasgow hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres die rund 200 Staaten ermahnt, in den Verhandlungen mehr Ehrgeiz und Kompromissbereitschaft zu zeigen.

Zudem müssten alle Länder «radikal» ihren Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase drosseln. «Dies ist der wichtigste Kampf unseres Lebens», sagte er vor dem Plenum. Am vorletzten Gipfeltag machte auch UN-Klimachefin Patricia Espinosa Druck. «Wir werden härter arbeiten als jemals zuvor – weil wir es müssen» Bewegung in die teils stockenden Gespräche könnte ein überraschend geschlossener Klima-Pakt Chinas und der USA bringen – den zwei größten Verursachern schädlicher Klimagase. Weiterlesen

USA und China arbeiten im Klimaschutz überraschend zusammen

Washington (dpa) – Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften und Verursacher von Treibhausgasemissionen, die USA und China, verstärken ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen die Erderwärmung.

«Wir können unsere Ziele nicht erreichen, wenn wir nicht zusammenarbeiten», sagte der US-Klimaschutzbeauftragte John Kerry am Mittwochabend auf der Weltklimakonferenz in Glasgow. Die USA und China hätten etliche Differenzen. «Aber beim Klima ist das der einzige Weg, diese Aufgabe zu bewältigen»  Weiterlesen

Endspurt bei der Weltklimakonferenz

COP26
Von Torsten Holtz und Larissa Schwedes, dpa

Glasgow (dpa) – Mehr Tempo beim Kohleausstieg, verschärfte Klimaschutzpläne bis Ende 2022 und kein Steuergeld mehr für Gas, Öl oder Kohle: Sieben Seiten Text mit so mancher knackigen Forderung sollen den notorischen Bremsern im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe endlich Beine machen.

Es ist der erste ausformulierte Entwurf für die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Glasgow, die nun nach knapp zwei Wochen auf die Zielgerade einbiegt. Veröffentlicht hat der britische Vorsitz das mit Spannung erwartete Dokument mit dem sperrigen Titel «1/CMA.3» um 5.51 Uhr, noch bevor über Schottland die Sonne aufging. Weiterlesen

Abschied vom Verbrennungsmotor – zieht Deutschland mit?

Glasgow (dpa) – In der heißen Phase der Weltklimakonferenz in Glasgow wollen zwei Dutzend Staaten mit einer konkreten Absage an den Verbrennungsmotor den Ton angeben.

24 Staaten, sechs große Auto-Hersteller sowie einige Städte und Investoren wollen sich auf ein Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennermotor festlegen, wie der britische Gastgeber des Klimagipfels am Mittwoch mitteilte. Detaillierte Infos zu den Unterzeichnern gab es vorab nicht.

Die beteiligten Regierungen wollen «darauf hinarbeiten, dass alle Verkäufe von neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis zum Jahr 2040 weltweit und in den führenden Märkten bis spätestens 2035 emissionsfrei sind». Die Autokonzerne sollen demnach anstreben, spätestens 2035 in führenden Märkten nur noch emissionsfreie Autos und Vans zu verkaufen. Zu den beteiligten Unternehmen gehören der britischen Mitteilung zufolge Mercedes, Ford und General Motors. Weiterlesen

Jugend muss sich auf deutlich mehr Extremwetter einstellen

Glasgow (dpa) – Wegen des Klimawandels muss sich die heutige Jugend nach einer Studie darauf einstellen, bis zu siebenmal häufiger mit Extremwetter konfrontiert zu werden als die in den 60er Jahren geborene Generation.

Dies zeigt ein Bericht im Auftrag von PMNCH, einer globalen Allianz unter dem Dach der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Schutz von Frauen und Kindern. Er soll am Mittwoch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt werden. Demnach steigt auch das Risiko von Gesundheitsschäden, erzwungener Flucht aus der Heimat, unzureichender Ernährung und Arbeitslosigkeit. Weiterlesen

Massenproteste erhöhen Druck auf die Weltklimakonferenz

COP26
Von Steffen Trumpf, Larissa Schwedes, Fatima Abbas und Torsten Holtz, dpa 

Glasgow (dpa) – Nach Massenprotesten für mehr Klimaschutz mit Zehntausenden Demonstranten allein in Glasgow wächst der Einigungsdruck auf die Weltklimakonferenz.

Der britische Premierminister Boris Johnson – Gastgeber des Gipfels in Schottland – mahnte weitere Zusagen der rund 200 beteiligten Staaten an. Erklärtes Ziel ist es, die Erderhitzung auf noch erträgliche 1,5 Grad einzudämmen.

In der zweiten und letzten Woche des Mammuttreffens mit knapp 30.000 Delegierten steht an diesem Montag das heikle Thema Geld auf der Agenda. Arme Staaten, die schon jetzt unter Dürren, Überschwemmungen und steigendem Meeresspiegel leiden, pochen auf Schadenersatz der reichen Industrieländer. Nach Einschätzung von Greenpeace werden in den Entwicklungsländern Summen in Billionenhöhe benötigt. Weiterlesen

Tausende demonstrieren in Glasgow für mehr Klimaschutz

Glasgow (dpa) – Knapp eine Woche nach dem Start der Weltklimakonferenz haben im schottischen Glasgow Tausende Menschen für mehr Tempo beim Klimaschutz demonstriert.

Die Teilnehmer forderten in Sprechchören einen «Systemwechsel» und mehr Klimagerechtigkeit – vor allem für ärmere Staaten. Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie «Kapitalismus killt den Planeten», «Handelt jetzt!» oder «Die Dinosaurier dachten auch, sie hätten Zeit».

Nach einem Marsch durch die Innenstadt sollte am Nachmittag (ca.15.00 Uhr) die Gründerin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, die Schwedin Greta Thunberg, auf dem George Square eine Rede halten. Solidarisch mit den Demonstranten äußerte sich der frühere US-Vizepräsident Al Gore. «An alle in den Hallen der COP26: Jetzt ist die Zeit auf sie zu hören und zu handeln», schrieb er auf Twitter. Weiterlesen

Studie: Superreiche leben wie ökologische Vandalen

Berlin (dpa) – Die Superreichen in aller Welt leben einer Oxfam-Studie zufolge wie ökologische Vandalen. Sie verursachen demnach zigfach mehr klimaschädliche Treibhausgase als der Rest der Menschheit.

Dagegen bleiben die Pro-Kopf-Emissionen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auch 2030 weit unter der angestrebten 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung. Die reichsten zehn Prozent überschreiten 2030 den Wert aber voraussichtlich um das Neunfache, das reichste Prozent sogar um das 30-fache. Weiterlesen

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