Corona lässt Lebenserwartung einbrechen

Statistisches Bundesamt
Von Sandra Trauner, dpa

Wiesbaden (dpa) – Die Lebenserwartung in Deutschland ist seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug 2021 für neugeborene Mädchen nur noch 83,2 Jahre und für neugeborene Jungen 78,2 Jahre.

Damit hat sich die Lebenserwartung von Neugeborenen im Vergleich zu 2019 – dem letzten Jahr vor der Pandemie – stark verringert, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete: bei Jungen um 0,6 Jahre, bei Mädchen um 0,4 Jahre. Weiterlesen

Weltbevölkerung wächst immer langsamer

New York/Peking/Dehli/Dakar (dpa) – Acht Milliarden Menschen – diese markante Marke bei der Weltbevölkerung soll laut den Vereinten Nationen rund um den 15. November diesen Jahres erreicht werden. Nichtsdestotrotz wächst die Zahl der Menschen auf unserem Planeten immer langsamer, ab dem Jahr 2080 soll sie den Prognosen zufolge gar nicht mehr größer werden – bei dann 10,4 Milliarden Menschen, wie die Vereinten Nationen in einem Bericht zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli schreiben, der der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlag.

Für John Wilmoth, Direktor der UN-Bevölkerungsabteilung, stecken in der globalen Entwicklung – trotz aller regionalen Unterschiede – viele Chancen vor allem für Entwicklungsländer. Dies gelte neben der Bekämpfung von Armut oder Hunger vor allem für das Thema Bildung: Weniger Nachwuchs erhöhe die Aufmerksamkeit pro Kind, sagte Wilmoth der Deutschen Presse-Agentur.

Kehrseite niedrigerer Geburtenraten sei es jedoch, dass die Bevölkerung insgesamt älter werde und ein größerer Anteil in ein Alter komme, in dem er auf Hilfe angewiesen sei. Insbesondere, weil auch die Lebenserwartung zunehmen wird: Nach UN-Schätzungen von 72,8 im Jahr 2019 auf 77,2 in 2050.

Besonderes Augenmerk bei der globalen Entwicklung dürfte auf den bevölkerungsreichsten Regionen der Welt liegen:

China

Das (noch) bevölkerungsreichste Land der Welt steht vor gewaltigen Herausforderungen. Allein im vergangenen Jahr wurden in der Volksrepublik zwar über zehn Millionen Babys geboren. Die Zahl klingt gewaltig, ist aber zu niedrig, um die Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen langfristig stabil zu halten. China altert rasant, da sich die Auswirkungen der über Jahrzehnte verfolgten «Ein-Kind-Politik» immer bemerkbarer machen. Die Aufhebung der umstrittenen Beschränkung hatte 2016 nur kurzzeitig zu einem leichten Anstieg der Geburten geführt. Doch ist die Zahl seither jedes Jahr weiter gefallen.

Experten begründen die geringe Zahl neuer Geburten damit, dass Paare, die in der Regel selbst als Einzelkinder aufgewachsen sind, es als
normal empfinden würden, nur ein Kind zu bekommen. Auch werden hohe
Kosten für Wohnraum, Ausbildung und Gesundheit sowie die schwindende
Bereitschaft zur Heirat als Gründe für die niedrige Geburtenrate
angeführt. Laut Vorhersagen dürfte das Milliardenvolk in einigen Jahren anfangen zu schrumpfen – wahrscheinlich noch früher, als lange angenommen wurde.

Indien

Das Land in Südasien ist offiziell das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt, mehr als 1,3 Milliarden Menschen leben dort – rund ein Sechstel der Menschheit. Und noch dürfte die relativ junge indische Bevölkerung weiter wachsen und China laut neuem UN-Bericht 2023 überholen.

Aber auch in Indien geht die Geburtenrate zurück: Seit einiger Zeit haben Inderinnen nach offiziellen Zahlen im Schnitt nur noch zwei Kinder in ihrem Leben – rund zehn Prozent weniger als bei vergleichbaren Zahlen fünf Jahre davor und weniger als die für eine stabile Bevölkerung nötige Reproduktionsrate von 2,1. Demnach nutzen inzwischen rund zwei Drittel der Paare Verhütung, während dies vor fünf Jahren erst jedes zweite Paar tat.

Da die Bevölkerung noch sehr jung ist, wird sie trotz tieferer Geburtenzahl noch weiter wachsen, sagen Experten. Noch in den 60er-Jahren gebar eine Frau in Indien im Schnitt rund sechs Kinder und viele befürchteten eine explosionsartige Bevölkerungsentwicklung und dadurch unter anderem Probleme bei der Nahrungsproduktion.

Der Afrikanische Kontinent: Kein Erdteil wird auf absehbare Zeit so wachsen wie das in weiten Teilen unterentwickelte Afrika. Rund 1,4 Milliarden Menschen leben nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung derzeit auf dem Kontinent. Und es werden immer mehr: Bis 2050 wird sich die Bevölkerung auf rund 2,5 Milliarden erhöhen.

Bis zum Ende des Jahrhunderts werden etwa dreimal so viele Menschen in Afrika leben wie heute, knapp 4,3 Milliarden – etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung. Die größten Treiber sind dabei vor allem zehn Länder, aus denen 2050 mehr als die Hälfte aller neugeborenen Menschen stammen werden: Nigeria, Äthiopien, Ägypten, Demokratische Republik Kongo, Tansania, Südafrika, Kenia, Uganda, Algerien und Sudan. Doch auch auf Afrika wird der globale Trend eines verlangsamten Wachstums durchschlagen, die Wachstumsrate bei der Bevölkerung wird für 2100 auf 0,6 Prozent geschätzt.

Der Ausblick

In der Zwischenzeit werden immer mehr einkommensstarke Länder – wie heute bereits Japan – in eine negative Bevölkerungsentwicklung abrutschen. Für eine stabile Wachstumsrate wären Länder wie Deutschland auf Migration angewiesen. Die UN raten im Bericht: «Alle Länder, unabhängig davon, ob sie einen Nettozustrom oder -abzug von Migranten verzeichnen, sollten Schritte unternehmen, um eine geordnete, sichere, reguläre und verantwortungsvolle Migration zu erleichtern.»

Die Vereinten Nationen blicken in ihrem Ausblick bis ins Jahr 2100 – nach derzeitiger Prognose ein besonderer Wendepunkt in der Weltgeschichte: Die Gesamtbevölkerung soll dann schrumpfen. Wilmoth zufolge sind die Informationen über eine Entwicklung in 80 Jahren jedoch mit Vorsicht zu genießen. «Für die nächsten 30 oder 40 Jahre wissen wir ziemlich genau, was mit der Bevölkerung der einzelnen Länder und weltweit passieren wird. Aber darüber hinaus fängt man an, zwei oder drei Generationen in die Zukunft zu blicken. In diesem Zeitrahmen gibt es viel mehr Unsicherheit.»

 

 

 

Faeser: Am 8. Dezember testen wir alle Warnsysteme

Berlin (dpa) – Beim bundesweiten Warntag am 8. Dezember sollen alle verfügbaren Systeme zur Warnung der Bevölkerung genutzt werden. «Wir müssen uns für die Zukunft besser gegen Katastrophenfälle wappnen», sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

Dazu gehörten vor allem moderne Systeme, um die Bevölkerung bei Gefahren sehr schnell und zielgerichtet zu warnen. «Die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte in diesem Bereich müssen wir jetzt sehr schnell aufholen», fügte sie hinzu. Weiterlesen

Bevölkerungszahl steigt: Aber immer mehr ältere Menschen

Mainz (dpa/lrs) – Bei einer anhaltenden Zuwanderung wird die Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz in den kommenden knapp zwei Jahrzehnten weiter wachsen. Das geht aus neuen Daten des Statistischen Landesamt hervor, die am Dienstag in Mainz vorgestellt wurden. Im Jahr 2040 werden der Projektion zufolge 4,17 Millionen Menschen in dem Bundesland leben, das sind rund 70.000 oder 1,7 Prozent mehr als im Jahr 2020, das als Ausgangspunkt für die Berechnungen genommen wurde. In den darauffolgenden Jahrzehnten bis 2070 wird dann mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz auf 4,06 Millionen Menschen gerechnet. Weiterlesen

Schon 2200 Anträge auf Einbürgerung von NS-Opfer-Nachkommen

Berlin (dpa) – Ein Jahr nach dem Beschluss des Bundestages zur erleichterten Wiedergutmachungseinbürgerung haben bereits knapp 2200 Nachkommen von NS-Verfolgten eine solche Einbürgerung beantragt.

Das berichtete der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, am Samstagabend in Berlin vor Besuchern eines Konzerts anlässlich der vierten Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes. Es sei ein großer «Vertrauensbeweis für unser Land, wenn die Nachkommen zwangsläufig emigrierter NS-Verfolgter das Angebot der Wiedergutmachungseinbürgerung annehmen und die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben wollen». Weiterlesen

Bevölkerung in Deutschland dank Zuwanderung wieder leicht gewachsen

In Deutschland leben wieder mehr Menschen als vor der Corona-Pandemie. Zu dem leichten Bevölkerungswachstum hat die Zuwanderung maßgeblich beigetragen. Regional sind die Unterschiede aber groß.

Wiesbaden (dpa) – Nach einem leichten Dämpfer im ersten Jahr der Corona-Pandemie ist die Bevölkerung in Deutschland 2021 dank der Zuwanderung wieder leicht gewachsen. Ende vergangenen Jahres lebten gut 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Das waren 0,1 Prozent oder 82 000 mehr als zum Vorjahresende und auch mehr als vor dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf Grundlage der Bevölkerungsfortschreibung mittelte. Die Entwicklung sei vor allem auf einen Anstieg der Nettozuwanderung zurückzuführen, die im vergangenen Jahr nach vorläufigen Ergebnissen auf 317 000 Personen wuchs, nach 220 000 im Vorjahr. Damit habe die Nettozuwanderung wieder nahezu das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreicht (2019: 327 000). Weiterlesen

Bevölkerung in Deutschland wieder leicht gewachsen

Wiesbaden (dpa) – Die Zuwanderung hat die Bevölkerung in Deutschland im vergangenen Jahr wieder leicht wachsen lassen.

Zum Jahresende 2021 lebten gut 83,2 Millionen Menschen in Deutschland und damit 0,1 Prozent oder 82.000 mehr als zum Vorjahresende, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage der Bevölkerungsfortschreibung mittelte. Weiterlesen

Bevölkerung in Rheinland-Pfalz auf 4,1 Millionen gestiegen

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz ist im Jahr 2021 auf mehr als 4,1 Millionen Menschen gestiegen. Da mehr Menschen zu- als fortgezogen sind, wurde das Geburtendefizit übertroffen, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Mittwoch mitteilte. Insgesamt wuchs die Bevölkerung um 11 900 Menschen. Den Angaben zufolge stieg der Zuzug um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

2021 verließen knapp 114 800 Menschen Rheinland-Pfalz, rund 135 500 ließen sich neu im Land nieder. Dieser sogenannte Wanderungsüberschuss von rund 20 700 Personen sorgte für das Bevölkerungsplus. Die Geburtenrate lag erneut unter der Zahl der Sterbefälle. Die Zahl der Zuwanderungen aus dem Ausland stieg gegenüber dem Vorjahr um rund sechs Prozent, hieß es.

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Neuer Behördenchef will Katastrophenschutz verbessern

Berlin (dpa) – Der neue Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz (BBK), Ralph Tiesler, will die Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Bundeswehr beim Zivilschutz verbessern. Weiterlesen

Zensus läuft: Statistiken werden 2023 veröffentlicht

Berlin (dpa) – Mit dem Beginn der persönlichen Befragungen an der Haustür nimmt die Datenerhebung für den Zensus 2022 jetzt Fahrt auf.

Die bundesweite Erhebung von Daten zu Bevölkerung, Wohnraum, Mieten, Heizung, Bildung und Erwerbstätigkeit soll drei Monate dauern. Die neuen Statistisken für Bund und Länder sollen dann im November 2023 veröffentlicht werden, wie der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel, am Montag in Berlin mitteilte.

Der Zensus 2022 ist keine klassische Volkszählung, wie es sie in der Bundesrepublik 1987 zum letzten Mal gab. Vielmehr werden wie beim Zensus 2011 Daten, die der Verwaltung ohnehin vorliegen – etwa beim Einwohnermeldeamt -, durch aktuelle Informationen ergänzt. Neu ist, dass auch gefragt wird, wie ein Gebäude beheizt wird. Die Teilnahme am Zensus ist Pflicht. Wer sich weigert, erhält ein Erinnerungsschreiben, dann eine Mahnung. Dann droht Zwangsgeld. Weiterlesen

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