Frechen (dpa) – Die letzte Braunkohlen-Brikettfabrik Westdeutschlands in Frechen bei Köln stellt am Mittwoch endgültig ihre Produktion ein. 120 Jahre lang wurde dort zermahlene Rohbraunkohle in Brikett-Form gepresst. Die knapp pfundschweren Energiepakete seien über Jahrzehnte das wichtigste Erzeugnis der rheinischen Braunkohlenindustrie gewesen, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft RWE. Briketts wurden in Haushalten und Industriebetrieben in ganz Westeuropa eingesetzt.
Später machten Öl und Gas den Festbrennstoffen Konkurrenz – vor allem bei der Beheizung von Wohnungen. Ab den 60er Jahren wurde Braunkohle immer mehr zur Stromerzeugung verwendet. Nachfrage nach Briketts gibt es allerdings immer noch: Weiter werden sie etwa in Baumärkten verkauft, um damit Kaminöfen zu befeuern. Ganze Wohnungen oder Häuser werden allerdings nur noch selten mit klimaschädlicher Kohle beheizt: Das Schornsteinfegerhandwerk zählte 2021 in Deutschland knapp 86.000 Heizungsanlagen, die mit Kohle (auch Steinkohle) liefen, die meisten im Handbetrieb. Weiterlesen