Aufarbeitung sexueller Gewalt
Von Britta Schultejans, dpa
München (dpa) – Horst Eschment nennt es heute noch seine «innere Apokalypse»: Im Kindergartenalter sei er von einem Gemeindepastor sexuell missbraucht worden.
Er spricht von «Steinen von Schmerz, Angst, Scham und Schuld» und will heute «denen eine Stimme geben, die schweigend waren».
Eschment ist einer von drei sogenannten Co-Forschern, die als selbst Betroffene mitarbeiten an einer Studie zum sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche.
Detlev Zander ist ein zweiter. Er ruft bei der Vorstellung der von der evangelischen Kirche finanzierten Studie am Donnerstag in München eindringlich dazu auf, dass weitere Betroffene sich melden – damit endlich klar wird: «Was ist wann, wie, wo passiert?» Dass er als Betroffener an der Studie mitarbeite, sei «ein Meilenstein», die Studie «nützlich, um (…) klar zu machen, dass es sexuelle Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie gegeben hat».
Er ruft auch andere Betroffene auf, sich zu melden. Denn er habe «Angst, dass, wenn sich wenig Betroffenen melden, dass die EKD dann immer sagen könnte: Wir haben ja gar nicht so viele». Er betont: Schweigen stärke die Macht der Täter und Täterinnen. Weiterlesen