Neues VW-Werk und Trinity-Plan wackeln

Wolfsburg (dpa) – Wegen der milliardenteuren Verzögerungen in der Entwicklung eigener Fahrzeug-Software könnte Volkswagen den Bau des neuen Werks in Wolfsburg für das künftige Kernmodell Trinity doch noch abblasen.

Das Unternehmen hatte schon die Planungsrunde zu den mittelfristigen Investitionen verschoben – nun deuteten Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer gegenüber der Belegschaft an, dass das wichtigste Vorhaben der nächsten Jahre abermals einer Bewertung unterzogen wird: «Wir nutzen aktuell die Gelegenheit, alle Projekte und Investitionen anzuschauen und auf Tragfähigkeit zu prüfen.»

Dabei bezogen sich die beiden Manager in einem internen Schreiben ausdrücklich auch auf die Systeme, die im bislang ab 2026 vorgesehenen Trinity zum Einsatz kommen sollten. «Als Erstes treffen wir gemeinsam die Entscheidung zum weiteren Software-Fahrplan und Zuschnitt der Plattformen», erklärten Blume und Schäfer. «Darauf folgt die Ausarbeitung der Produktstrategie mit den konkreten Projekten der einzelnen Marken für die nächsten Jahre.» Weiterlesen

Pfando spricht nach BGH-Urteil wegen Wuchers von Einzelfall

Karlsruhe (dpa) – Das rechtskräftig zu Schadenersatz wegen Wuchers verurteilte Pfandleih-Unternehmen Pfando sieht sein Geschäftsmodell dennoch grundsätzlich bestätigt. Es handele sich um einen «einzigen – lange zurückliegenden und nicht vergleichbaren – Einzelfall», teilte eine von Pfando beauftragte Anwaltskanzlei am Donnerstag auf Anfrage mit. «Vergleichbare Fälle gab es in der Vergangenheit jedoch nicht.»

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte in letzter Instanz bestätigt, dass ein Pfando-Kunde übervorteilt wurde und dem Mann Schadenersatz zusteht. Es liege ein «wucherähnliches Geschäft» vor. Weiterlesen

Deutsche Käufer ziehen auch chinesische Autos in Betracht

München (dpa) – Deutsche Audi-, BMW- und Mercedesfahrer sind nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Berylls überraschend offen für chinesische Autos. Rund 20 Prozent der Befragten könnten sich grundsätzlich vorstellen, zu einer chinesischen Oberklasse-Marke zu wechseln, teilte Berylls am Donnerstag mit. Bei Befragten, die schon Erfahrungen mit chinesischen Autos haben, seien es sogar 61 Prozent.

Deshalb habe es enorme Bedeutung, dass Deutschlands größter Autovermieter Sixt in den nächsten sechs Jahren 100.000 Elektroautos des chinesischen Hersteller Byd in seine Flotte übernehmen will: Viele Kunden könnten so chinesische Fahrzeuge erstmals ausprobieren.

«Hohe Preise werden die Kundenakzeptanz allerdings schmälern», sagten die Branchenexperten voraus. Denn die befragten Autofahrer erwarteten «in erster Linie ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Die Positionierung der Marken aus China zielt dagegen überwiegend auf das teure Premiumsegment». Deutsche Kunden nähmen bei den chinesischen Marken aber keine nennenswerte technische Überlegenheit wahr. Ein Viertel der Befragten, die Erfahrungen mit chinesischen Autos haben, bemängelte die Qualität. Weiterlesen

Thyssenkrupp übertrifft Prognose – Aktionäre profitieren

Essen (dpa) – Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp hat im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 seine selbstgesteckten Ziele übertroffen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von knapp 800 Millionen auf 2,1 Milliarden Euro, wie die Thyssenkrupp AG am Donnerstag in Essen mitteilte. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro zu. Der Jahresüberschuss betrug 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 25 Millionen Euro verbuchen müssen.

Als einen Grund für die Gewinnsteigerung gab das Unternehmen unter anderem gestiegene Preise in den Märkten der beiden umsatzstärksten Geschäftsbereiche Steel Europe und Materials Services an, in dem Thyssenkrupp sein Werkstoffhandels- und Dienstleistungsgeschäft gebündelt hat. Die gestiegenen Preise hätten zu höheren Erlösen und verbesserten Margen geführt. Weiterlesen

Pfando muss übervorteiltem Kunden Schadenersatz zahlen

Gerichtsurteil
Von Anja Semmelroch, dpa

Karlsruhe (dpa) – Kunden, die an das Pfandleih-Unternehmen Pfando nicht nur ihr Auto, sondern auch noch viel Geld verloren haben, können auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied in einem Musterfall, dass der betroffene Kunde durch das Pfando-Geschäftsmodell «cash & drive» übervorteilt wurde. Es liege ein «wucherähnliches Rechtsgeschäft» vor. Die Karlsruher Richterinnen und Richter sprachen dem Mann in letzter Instanz Schadenersatz zu. In drei anderen Fällen muss das zuständige Oberlandesgericht nun prüfen, ob ebenfalls Ansprüche bestehen.

Das Berliner Unternehmen Pfando, das bundesweit mehr als 25 Filialen unterhält, bezeichnet sich selbst als die bessere «Alternative zum Autopfandhaus» und Marktführer auf seinem Gebiet. «Bei Pfando erhalten Sie in 60 Minuten Bargeld für Ihr KFZ und können wie gewohnt weiterfahren!», heißt es auf der Internetseite.

Umgesetzt wird das mit einer Kombination aus einem Kauf- und einem Mietvertrag. In allen vier Fällen hatten die Kunden ihr Auto für die benötigte Summe faktisch an Pfando verkauft – immer unter Wert. Gleichzeitig mieteten sie das Auto für sechs Monate zurück. Weiterlesen

EU-Kommission will mit saubereren Autos Mensch und Umwelt schützen

Von Marek Majewsky, dpa

Auch wenn Autos im Vergleich deutlich weniger Schadstoffe ausstoßen als früher, sterben ihretwegen immer noch viele Menschen. Neue EU-Regeln sollen der Industrie strengere Vorgaben machen. Autohersteller warnen vor höheren Preisen für Fahrzeuge.

Brüssel (dpa) – Zum Schutz von Menschen und Umwelt vor Schadstoffen will die EU-Kommission strengere Grenzwerte für gefährliche Emissionen von Fahrzeugen. So sollen Neuwagen künftig weniger Feinstaub und Stickoxide ausstoßen, wie die EU-Kommission bei der Vorstellung ihres Vorschlags für die neue Abgasnorm Euro 7 am Donnerstag mitteilte. Zehntausende Menschen sterben EU-Angaben zufolge wegen Schadstoffen von Fahrzeugen wie Autos, Lastwagen oder Bussen in der Europäischen Union frühzeitig.

Neu ist auch, dass künftig Emissionen durch Reifenabrieb und Bremsen reguliert werden sollen. So wären auch Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge von den Regeln betroffen. EU-Staaten und Europaparlament müssen noch über das Vorhaben verhandeln und sich auf eine gemeinsame Linie verständigen. Weiterlesen

Großaufträge bringen Lichtblick in gemischte Conti-Bilanz

Hannover (dpa) – Der hohe Druck aus Energiekrise, Lieferstress und wieder steigender Zinsbelastung setzt dem Autozulieferer und Reifenhersteller Continental weiter zu.

Im laufenden Geschäft konnte der Dax-Konzern das dritte Quartal aber verhältnismäßig solide abschließen, neue Großbestellungen sollen zudem frisches Geld in die Kasse bringen. Dabei sind die Hannoveraner auch auf das Mitziehen von Verbrauchern und Firmenkunden angewiesen – Conti deutete an, dass Endprodukte wie Fahrzeugtechnik und Reifen teurer werden dürften.

Unterm Strich blieb zuletzt ein Verlust von 211 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Von Juli bis September 2021 hatte derAuto- und Maschinenausrüster noch 309 Millionen Euro Gewinn erzielt, obwohl schon damals Chipengpass und Corona-Nachfrageschock durchgeschlagen hatten. Die Probleme in den Lieferketten vor allem bei Elektronik sind nicht vorbei. Hinzu kommen nun die ausufernden Beschaffungskosten für verschiedene wichtige Rohstoffe und Vorerzeugnisse sowie im Einkauf von Energie. Weiterlesen

Stabilus knackt Umsatzmilliarde

Luxemburg/Koblenz (dpa) – Gute Geschäfte mit Antrieben zum elektrischen Öffnen von Auto-Heckklappen vor allem in Übersee haben den Auto- und Industriezulieferer Stabilus im abgelaufenen Geschäftsjahr angetrieben. Der Umsatz stieg auf Basis vorläufiger Zahlen in den zwölf Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um fast ein Fünftel auf 1,12 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit knackte der Konzern erstmals die Milliardenschwelle und übertraf das im Sommer angehobene eigene Ziel. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie bereinigt um Sondereffekte blieben vom Umsatz 14 Prozent hängen, was einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 15,7 Prozent auf 156,2 Millionen Euro bedeutet. Damit übertraf Stabilus die durchschnittliche Analystenschätzung deutlich. Weiterlesen

Sprit im Saarland vergleichsweise günstig

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Saarland konnte am Donnerstag einer ADAC-Auswertung zufolge vergleichsweise günstig getankt werden. So kostete dort Diesel-Kraftstoff so wenig wie sonst nirgendwo in Deutschland, wie der Automobilclub mitteilte. Der Preis pro Liter lag demnach am Vormittag um 11.00 Uhr durchschnittlich bei 1,995 Euro. Auch der Kraftstoff E10 konnte im Saarland vergleichsweise günstig für 1,850 Euro pro Liter getankt werden, weniger musste bundesweit nur in Berlin gezahlt werden. Am teuersten war der Sprit in Bremen, ein Liter E10 kostete dort 1,935 Euro und ein Liter Diesel 2,101 Euro. Der Dieselpreis im Saarland ist im Vergleich zum Vormonat um knapp einen Cent gesunken, beim E10-Kraftstoff lag der Rückgang bei rund drei Cent. Für die Untersuchung wurden die Preise von bundesweit mehr 14.000 Tankstellen erfasst.

 

Diesel-Kraftstoff in Rheinland-Pfalz vergleichsweise günstig

Mainz (dpa/lrs) – Diesel-Kraftstoff ist einer ADAC-Auswertung zufolge am Donnerstag in Rheinland-Pfalz zum bundesweit zweitniedrigsten Preis angeboten worden. Er lag am Vormittag um elf Uhr durchschnittlich bei 1,999 Euro pro Liter, wie der Automobilclub mitteilte. Günstiger konnte nur im im Nachbarland Saarland getankt werden. Beim Kraftstoff E10 lag Rheinland-Pfalz mit einem Durchschnittspreis von 1,889 Euro pro Liter dagegen im Mittelfeld. Bundesweit am teuersten war der Sprit in Bremen, ein Liter E10 kostete dort 1,935 Euro und ein Liter Diesel 2,101 Euro. Weiterlesen

Autovermieter Sixt wird noch etwas zuversichtlicher

Pullach (dpa) – Der Autovermieter Sixt profitiert von einer höheren Nachfrage und höheren Preisen und steuert auf ein Rekordjahr zu. «Das dritte Quartal war das beste Quartal unserer Unternehmensgeschichte», sagte Finanzvorstand Kai Andrejewski in Pullach und zeigte sich noch ein Stück optimistischer: Der Jahresgewinn vor Steuern dürfte nun das obere Ende der angepeilten Spanne von 500 bis 550 Millionen Euro erreichen.

Nach neun Monaten hat Sixt bereits 506 Millionen Euro Gewinn vor Steuern erwirtschaftet. Die Zeit der Mietautos zum Schnäppchenpreis scheint vorbei zu sein: «Wir gehen von einem dauerhaft hohen Preisniveau in der Zukunft aus», betonte der Finanzchef. Weiterlesen

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