Weniger Böller und Raketen importiert

Wiesbaden (dpa) – Auch wenn es zu Silvester voraussichtlich kein Verkaufsverbot für Böller und Raketen geben dürfte, liegen die Importe von Feuerwerkskörpern derzeit deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau.

Von Januar bis September 2022 wurden rund 5700 Tonnen Feuerwerkskörper nach Deutschland importiert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Das waren 81 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019, damals waren es 29.800 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Import von Feuerwerk aber wieder um 2300 Tonnen. In den Jahren zuvor war das dritte Quartal das jeweils importstärkste. Fast alle Raketen und Böller stammten aus China. Weiterlesen

Studie: Energiekrise gefährdet Industriestandort Europa

München (dpa) – Die Energiekrise bedroht nach Einschätzung der Unternehmensberatung PwC Schlüsselsektoren der deutschen Industrie und könnte sogar eine Deindustrialisierung Europas auslösen. Europa verliere als Produktionsstandort an globaler Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität. Die deutsche Industrie werde besonders hart von den extrem gestiegenen Gaspreisen getroffen, heißt es in einer Studie der PwC-Tochter Strategy&. «Viele Unternehmen könnten sich zukünftig dazu entscheiden, ihre Produktion innerhalb Europas neu aufzustellen oder gänzlich aus Europa abzuziehen», sagte Strategy&-Europachef Andreas Späne.

Die Metall-, Auto-, und Chemiebranche seien wegen der höheren Produktionskosten unter enormem Druck. In Frankreich und Spanien stiegen die Produktionskosten vergleichsweise moderat. Ein Grund dafür sei der höhere Anteil von Atomstrom und erneuerbarer Energien im Energiemix. Stark von russischem Öl und Gas abhängige Länder wie Polen gerieten dagegen unter extremen Druck. Weiterlesen

Rheinland-pfälzischer Außenhandel legt deutlich zu

Bad Ems (dpa/lrs) – Rheinland-pfälzische Unternehmen haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutlich mehr ein- und ausgeführt als im Vorjahreszeitraum. Die Exporte beliefen sich von Januar bis September 2022 auf insgesamt 46,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Dienstag mitteilte. Das waren mehr als zwölf Prozent mehr als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Bei den Einfuhren stand ein Volumen von 36,5 Milliarden Euro zu Buche, knapp 18 Prozent mehr als von Januar bis September 2021. Weiterlesen

Weniger Exporte nach Russland – Ausfuhren in USA boomen

Wiesbaden (dpa) – Die deutschen Exporte nach Russland sind im Zuge des Ukraine-Kriegs auch im Oktober deutlich zurückgegangen. Die Ausfuhren brachen gemessen am Vorjahresmonat um gut 59 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Russland lag damit noch auf Rang 12 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland Platz 5 belegt.

Auch die Ausfuhren nach China fielen. Sie gingen im Jahresvergleich um gut acht Prozent auf 8,6 Milliarden Euro zurück. Die strenge Corona-Politik in der Volksrepublik, in der es immer wieder scharfe Lockdowns gibt, belastet schon länger den Handel mit Fernost. Weiterlesen

Scholz bietet Asien-Pazifik-Region engere Partnerschaft an

Singapur (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Asien und dem Pazifik-Raum verstärken und deutlich breiter aufstellen. «Die Asien-Pazifik-Region ist viel mehr als China», sagte er am Dienstag bei einer Konferenz der deutschen Wirtschaft in Singapur.

Er versprach, die Freihandelsabkommen mit Australien, Indien und Indonesien voranzutreiben und stellte weitere solche Vereinbarungen in Aussicht. «Meine Botschaft ist: Deutschland würde gerne die wirtschaftlichen Beziehungen mit ihrer Region stärken», sagte er. Weiterlesen

Scholz bietet Asien-Pazifik-Region engere Partnerschaft an

Singapur (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Ländern Asiens und der Pazifik-Region eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit angeboten. «Die Asien-Pazifik-Region ist viel mehr als China», sagte er auf einer Konferenz der deutschen Wirtschaft in Singapur. «Meine Botschaft ist: Deutschland würde gerne die wirtschaftlichen Beziehungen mit Ihrer Region stärken.»

Scholz betonte, dass er zwar keine Abkopplung von China anstrebt. Der jüngste Parteitag der Kommunistischen Partei habe aber verdeutlicht, wie sehr sich das Land in den vergangenen fünf bis zehn Jahren verändert habe. «Unsere politische und wirtschaftliche Herangehensweise muss das berücksichtigen.» Natürlich bleibe China ein wichtiger Wirtschafts- und Handelspartner. «Aber für einen Tango braucht man immer zwei.» Weiterlesen

Habeck will Investitionen in Märkte abseits von China lenken

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will deutsche Auslandsinvestitionen verstärkt in Märkte abseits von China lenken, um Abhängigkeiten zu verringern.

Die Koalition hat sich auf Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf einen Grundsatzbeschluss verständigt, das Instrument der sogenannten Investitionsgarantien zu überarbeiten, wie es aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums hieß. Dies kommt kurz vor einer Reise von Habeck am Freitag zur Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft in Singapur.

Bei der Konferenz von Sonntag bis Montag geht es unter anderem darum, wie Lieferwege breiter aufgestellt werden können. Abhängigkeiten von fossilen Energien aus Russland haben eine breite Debatte darüber ausgelöst, wie etwa bei Rohstoffen wirtschaftliche Abhängigkeiten von China verringert werden können. Am Montag wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Singapur erwartet. Weiterlesen

Habeck: Kabinett untersagt zwei Übernahmen durch Chinesen

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung hat in zwei Fällen geplante Geschäfte chinesischer Investoren bei deutschen Unternehmen gestoppt.

Konkret untersagte das Bundeskabinett am Mittwoch den Verkauf einer Chipfertigung des Dortmunder Unternehmens Elmos an ein chinesisches Unternehmen, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte. Dies habe Elmos öffentlich gemacht. Der andere Fall unterliege den Geschäftsgeheimnissen der Firma, daher könne er nicht in Details gehen, sagte Habeck. Im zweiten Untersagungsfall geht es nach Regierungsangaben um den Erwerb der in Bayern ansässigen Firma ERS Electronic durch einen chinesischen Investor. ERS Electronic ist laut «Handelsblatt» in der Halbleiteranlagenindustrie tätig.

Habeck sagte, Deutschland sei eine offene Marktwirtschaft, Investitionen aus dem Ausland seien willkommen. «Aber eine offene Marktwirtschaft ist keine naive Marktwirtschaft.» China sei und solle ein Handelspartner bleiben. Man sehe aber ein bewusstes strategisches Vorgehen gerade im Bereich von Halbleitern und Mikrochipfertigung. Handels-und Machtinteressen könnten machtpolitisch genutzt und möglicherweise gegen die Interessen der Bundesrepublik genutzt werden. Dazu sei das Außenwirtschaftsrecht ein durchaus scharfes Schwert. «Und wir werden es auch in Zukunft noch weiter schärfen», so Habeck. In bestimmten kritischen Sektoren müssten Abhängigkeiten reduziert werden. Weiterlesen

Habeck: Bei Firmenübernahmen durch Chinesen Zügel anziehen

Elektronik
Von Andreas Hoenig und Martin Oversohl, dpa

Berlin/Stuttgart (dpa) – Nach dem umstrittenen China-Geschäft im Hamburger Hafen will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Verkauf einer Chipfertigung der Firma Elmos an Chinesen verbieten.

Außerdem sollen generell Übernahmen deutscher Firmen in Schlüsseltechnologien etwa durch chinesische Investoren erschwert werden, wie es in Ministeriumskreisen hieß. Das Ziel: Einseitige Abhängigkeiten sollen verringert werden.

Wichtige Bereiche sollen geschützt werden

Habeck sagte in Stuttgart, Bereiche kritischer Sektoren wie Halbleiter und Chips gelte es mit besonderer Sensibilität zu betrachten. «Das heißt, dass wir begründet davon ausgehen sollten, dass dort chinesische Investments höhere Hürden zu überwinden haben – und das schließt für mich Elmos mit ein.» Der Grünen-Politiker warnte erneut vor einer ungeschützten Offenheit für ausländische Investoren in Deutschland. Nach dem Außenwirtschaftsgesetz seien zwar alle Länder eingeladen, in deutsche Unternehmen zu investieren. Kapitalzuflüsse nach Deutschland seien also prinzipiell gewollt. Wichtige Bereiche müssten aber geschützt werden. Weiterlesen

FDP skeptisch zu chinesischer Übernahme von Chipfabrik

Berlin (dpa) – Die FDP sieht die geplante Übernahme einer Chipfabrik des Dortmunder Unternehmens Elmos durch das Tochterunternehmen eines chinesischen Konzerns skeptisch. Lukas Köhler, stellvertretender Vorsitzende der Bundestagsfraktion, sagte der Deutschen Presse-Agentur:

«Es ist gut und richtig, dass das Wirtschaftsministerium den Fall jetzt erst mal ganz genau prüft. Ob und welche Schritte dann notwendig sind, werden die Ergebnisse der Prüfung durch das Wirtschaftsministerium zeigen. Es gilt, chinesischen Einfluss sowohl auf kritische Infrastruktur als auch auf Schlüsselindustrien zu verhindern.»

Daher setze sich die FDP-Fraktion für eine Reform des Außenwirtschaftsrechts ein, damit der deutsche Staat den Zugriff der Kommunistischen Partei Chinas und anderer Autokratien auf wichtige Bereiche künftig effektiver verhindern könne, so Köhler. Weiterlesen

PwC-Studie: Europa wird 2025 zum Autoimporteur

München (dpa) – Europa wird nach Einschätzung der Unternehmensberatung PwC ab 2025 mehr Autos importieren als exportieren. «China wird zum E-Auto-Exporteur», schreiben die Branchenexperten in einer am Freitag veröffentlichten Studie: «Während chinesische Hersteller immer mehr BEVs in Europa verkaufen, verlagern sowohl europäische als auch amerikanische Hersteller ihre BEV-Produktion zunehmend nach China.» BEV ist die englische Abkürzung für elektrisch angetriebene Autos.

Im vergangenen Jahr hatten europäische Autobauer lediglich 35.000 BEVs aus China nach Europa exportiert, dieses Jahr dürften es schon 66.000 sein. In drei Jahren könnten in Europa knapp 800.000 Autos aus chinesischer Produktion verkauft werden, davon rund 330.000 aus den chinesischen Werken europäischer Autokonzerne. «Diese Entwicklung führt dazu, dass Europa 2025 bereits einen Importüberschuss von mehr als 221.000 Fahrzeugen (Verbrenner und Elektroautos) erreichen könnte», heißt es in der PwC-Studie. 2015 hatte Europa noch einen Exportüberschuss von 1,7 Millionen Fahrzeugen gehabt. Weiterlesen

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