Umfrage: Finanzielle Zuversicht geht zurück

Garching (dpa). In wirtschaftlich schwierigen Zeiten beurteilen viele Bürger einer Umfrage zufolge ihre finanziellen Aussichten zunehmend skeptisch, insbesondere in der älteren Generation. Weiterlesen

Bafin nimmt Kosten von Lebensversicherungen ins Visier

Frankfurt/Main (dpa) – Die Finanzaufsicht Bafin will überhöhten Kosten bei Lebensversicherungen einen Riegel vorschieben. «Hohe Kosten bedeuten nicht immer eine angemessen erhöhte Rendite», sagte Deutschlands oberster Versicherungsaufseher Frank Grund. «Wir haben hinreichend Beispiele, dass es keinen eindeutigen Bezug zwischen hohen Kosten und hoher Rendite gibt.» Die Verzinsung des Altersvorsorgeklassikers bezieht sich nur auf den Sparanteil unter anderem nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten.

Die Bafin stellte bei einer Untersuchung eine «erhebliche Spreizung» insbesondere der Vertriebskosten bei Lebensversicherern fest. «Wir konzentrieren uns jetzt auf das jeweils schlechteste Viertel: Die 25 Prozent der Unternehmen mit den höchsten Gesamtkosten und den höchsten Vertriebskosten wollen wir uns genauer anschauen», sagte Grund der Deutschen Presse-Agentur. «Bei einzelnen Unternehmen hinterfragen wir bereits sehr kritisch deren Kostengestaltung.» Weiterlesen

Trendwende in Trippelschritten bei Lebensversicherungen

Von Friederike Marx, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Erste Lebensversicherer setzen ein Zeichen und beenden die jahrelange Zinstalfahrt des Altersvorsorgeklassikers. Bis Lebensversicherungen in der Breite wieder deutlich mehr abwerfen, wird es Branchenexperten zufolge trotz gestiegener Zinsen am Kapitalmarkt aber noch eine Weile dauern. «Der Abwärtstrend bei der laufenden Verzinsung privater Rentenversicherungen dürfte vorbei sein», erwartet Lars Heermann von der Ratingagentur Assekurata. «Die Mehrheit der Lebensversicherer dürfte die laufende Verzinsung allerdings erst einmal stabil halten und abwarten.»

Assekurata rechnet bei klassischen privaten Rentenversicherungen im Schnitt mit einer leichten Erhöhung der laufenden Verzinsung aus Garantiezins und Überschussbeteiligung von derzeit 2 Prozent auf etwa 2,10 Prozent im kommenden Jahr. Bei neueren Lebensversicherungsprodukten mit abgespeckter Garantie, die inzwischen fast ausschließlich angeboten werden, könnte es etwas mehr sein. Heermann geht von einem Anstieg von aktuell 2,05 Prozent auf durchschnittlich etwa 2,20 Prozent aus. «Das sind keine Riesensprünge, aber es ist zumindest eine Trendumkehr nach der sinkenden Verzinsung der vergangenen Jahre.»

Einige Versicherer warten erstmal ab

Branchenprimus Allianz Leben erhöht die laufende Verzinsung bereits im kommenden Jahr. Allianz Leben-Vorstandschefin Katja de la Viña sprach von einem deutlichen Signal. Auch bei der R+V Lebensversicherung oder der Bayerischen Lebensversicherung AG geht es nach oben. Andere Assekuranzen, darunter die Alte Leipziger, die Nürnberger Leben oder die Axa ändern nichts für 2023.

Die laufende Verzinsung klassischer Lebensversicherungen besteht aus dem Garantiezins, der seit Anfang 2022 für Neuverträge nach einer Entscheidung des Bundesfinanzministeriums bei nur noch 0,25 Prozent liegt. Versicherungsmathematiker (Deutsche Aktuarvereinigung, DAV) empfehlen, den sogenannten Höchstrechnungszins auch 2024 noch bei 0,25 Prozent zu belassen.

«Wir betrachten nicht nur dieses eine Jahr, in dem die Zinsen am Markt wieder gestiegen sind, sondern beziehen verschiedene Faktoren mit ein», erläuterte der DAV-Vorsitzende Herbert Schneidemann. «Die Zinssituation am Kapitalmarkt muss sich erst dauerhaft auf diesem Niveau stabilisieren, bevor wir einen höheren Höchstrechnungszins empfehlen können.»

Verbraucherschützer kritisieren die hohen Kosten

Altverträge werfen hier noch bis zu vier Prozent ab. Hinzu kommt die Überschussbeteiligung, die Lebensversicherer je nach Wirtschaftslage und Erfolg ihrer Anlagestrategie jedes Jahr für alle Verträge neu festsetzen. Die laufende Verzinsung bezieht sich nur auf den Sparanteil unter anderem nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten.

Verbraucherschützer kritisieren die Kosten seit Jahren als zu hoch. «Die Abschluss- und Vertriebskosten sind der größte Kostenblock. Bei jeder Senkung des Garantiezinses haben wir gefordert, dass als erstes die Kosten runter müssen», berichtet Versicherungsexperte Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Auch er erwartet vorerst keine steigende Verzinsung von Lebensversicherungen im größeren Stil.

Ein Grund ist aus seiner Sicht der Kapitalpuffer (Zinszusatzreserve), den die Assekuranzen in der Zinsflaute aufbauen mussten, um die hohen Versprechen der Vergangenheit zu erfüllen. «Um die Zinszusatzreserve aufzubauen, verkauften die Versicherer ihr Tafelsilber, jetzt stehen in den Büchern vor allem niedrig verzinste festverzinsliche Wertpapiere, die kaum etwas abwerfen.»

Durch die steigenden Zinsen am Kapitalmarkt sind in den Bilanzen der Lebensversicherer zudem so genannte stille Lasten entstanden, die Heermann aktuell auf etwa 50 Milliarden Euro beziffert. Die Unternehmen müssen diese zwar nicht abbauen. Die stillen Lasten schränken aber die Flexibilität der Anlagestrategie der Versicherer ein, weil dadurch Kapital gebunden wird. «Ich könnte mir vorstellen, dass die Entlastung bei der Zinszusatzreserve zunächst genutzt wird, um stille Lasten abzubauen.»

Die Inflation dürfte die Nachfrage bremsen

Nach seiner Einschätzung dürfte der Kapitalpuffer dank der gestiegenen Zinsen mit nahezu 100 Milliarden Euro Ende 2022 insgesamt ausfinanziert sein. «In diesem Jahr dürften etwa 3 Milliarden Euro aus der Zinszusatzreserve frei werden, in den kommenden Jahren dürften es etwa 4 bis 5 Milliarden Euro jährlich sein, sofern die Zinsen am Kapitalmarkt nicht sinken.»

Die stark gestiegene Inflation wird nach Einschätzung Heermanns die Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukte dämpfen. «Die Lebensversicherer werden das Thema verfügbare Einkommen im Neugeschäft zu spüren bekommen.» Bereits im zweiten Halbjahr sei das Neugeschäft rückläufig gewesen. «Staatliche Entlastungsmaßnahmen wie die Gas- und Strompreisbremse werden nicht dazu führen, dass die Kunden in Scharen Lebensversicherungen kaufen.» Eine Stornowelle bei laufenden Verträgen erwartet der Experte nicht, «auch wenn der eine oder andere Kunde seine private Altersvorsorge aus finanziellen Gründen auflöst.»

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Umfrage: 39 Prozent misstrauen Aktien grundsätzlich

Köln (dpa) – Aktien als langfristige Geldanlage sind vielen Bürgern einer Umfrage zufolge nach wie vor zu unsicher und zu kompliziert. Frauen stehen der Börse dabei noch wesentlich skeptischer gegenüber als Männer. Das hat die am Donnerstag veröffentlichte Befragung von 3891 Berufstätigen durch das Umfrageinstitut YouGov ergeben, Auftraggeber war die HDI Lebensversicherung in Köln.

Demnach glauben 54 Prozent der Männer, aber nur 37 Prozent der Frauen, dass sich Aktien für den Aufbau der Altersvorsorge eignen. Geschlechterübergreifend ist 39 Prozent die Geldanlage in Aktien zu riskant, 40 Prozent zu kompliziert. Weiterlesen

Allianz erhöht Verzinsung von Lebensversicherungen

Stuttgart (dpa) – Die Allianz Leben erhöht die Verzinsung von Lebensversicherungen im kommenden Jahr. Bei klassischen Lebens- und Rentenversicherungen steigt die laufende Verzinsung 2023 im Schnitt auf 2,5 Prozent nach zuletzt 2,3 Prozent, wie der Branchenprimus am Montag in Stuttgart mitteilte.

Beim neueren Modell mit abgespeckter Garantie geht es von 2,4 Prozent auf 2,6 Prozent nach oben. Allianz Leben-Vorstandschefin Katja de la Viña sprach von einem deutlichen Signal in einer Zeit, «in der viele Menschen ihre Zukunftsvorsorge grundsätzlich verbessern wollen».

Die laufende Verzinsung setzt sich zusammen aus der Überschussbeteiligung, über deren Höhe die Versicherer je nach Wirtschaftslage und Erfolg ihrer Anlagestrategie entscheiden, und dem vom Bundesfinanzministerium festgelegten Garantiezins. Dieser liegt seit Anfang 2022 für neue Verträge bei 0,25 Prozent. Ältere Policen werfen hier teilweise noch deutlich mehr ab. Die laufende Verzinsung bezieht sich nur auf den Sparanteil unter anderem nach Abzug von Abschluss- und Vertriebskosten. Weiterlesen

Trendwende in Trippelschritten bei Lebensversicherungen

Von Friederike Marx, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Die jahrelange Zinstalfahrt bei Lebensversicherungen scheint beendet. Bis der Altervorsorgeklassiker in der Breite wieder deutlich mehr abwirft, wird es Branchenexperten zufolge trotz gestiegener Zinsen am Kapitalmarkt aber noch eine Weile dauern. «Der Abwärtstrend bei der laufenden Verzinsung privater Rentenversicherungen dürfte vorbei sein», erwartet Lars Heermann von der Ratingagentur Assekurata. «Die Mehrheit der Lebensversicherer dürfte die laufende Verzinsung allerdings erst einmal stabil halten und abwarten.» Branchenprimus Allianz Leben setzt allerdings ein Signal nach oben.

Leichte Erhöhung des Garantiezinses

Assekurata rechnet bei klassischen privaten Rentenversicherungen im Schnitt mit einer leichten Erhöhung der laufenden Verzinsung aus Garantiezins und Überschussbeteiligung von derzeit 2 Prozent auf etwa 2,10 Prozent im kommenden Jahr. Bei neueren Lebensversicherungsprodukten mit abgespeckter Garantie, die inzwischen fast ausschließlich angeboten werden, könnte es Heermann zufolge etwas mehr sein. Er geht von einem Anstieg von aktuell 2,05 Prozent auf durchschnittlich etwa 2,20 Prozent aus. «Das sind keine Riesensprünge, aber es ist zumindest eine Trendumkehr nach der sinkenden Verzinsung der vergangenen Jahre.» Auch in den kommenden Jahren hält der Experte eine Erhöhung der laufenden Verzinsung im großen Stil zunächst für unwahrscheinlich. Weiterlesen

Prognose: Renten steigen nächstes Jahr um bis zu 4,2 Prozent

Altersvorsorge
Von Fatima Abbas und Corinna Schwanhold, dpa

Berlin (dpa) – Gute Nachrichten für 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland: Sie können im kommenden Jahr voraussichtlich mit mehr Geld rechnen. In Westdeutschland sollen die Renten im Juli um rund 3,5 Prozent steigen und in Ostdeutschland um gut 4,2 Prozent. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2022 hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die «Bild am Sonntag» berichtet. Die Details:

Voraussichtliche Rentenerhöhung 2023

Bei einer Rente von 1000 Euro bedeutet die geschätzte Anpassung ein Plus von rund 35 Euro im Westen und 42 Euro im Osten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nannte die prognostizierte Erhöhung in der «Bild am Sonntag» «spürbar». Die Schätzung für das kommende Jahr liegt allerdings unter dem Niveau der Erhöhung, von der die Rentnerinnen und Rentner zum 1. Juli dieses Jahres profitiert haben. Im Westen stiegen die Renten im Sommer um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. Die Daten für 2023 sind vorläufig, Klarheit gibt es erst im kommenden Frühjahr. Weiterlesen

Banker: «Babyboomer» bremsen Umsteuern in der Altersvorsorge

Frankfurt/Main (dpa) – Der Glaube an die Fürsorge des Staates bremst nach Ansicht des Frankfurter Bankiers Emmerich Müller das notwendige Umdenken in der Altersvorsorge in Deutschland.

«Ich glaube schon, dass wir als Gesellschaft irgendwann vernünftig werden und den Weg der kapitalgedeckten Altersvorsorge einschlagen werden. Aber das wird noch Zeit brauchen, insbesondere bis wir, die verwöhnten Babyboomer, an Einfluss verlieren», sagte der Vorstand des Bankhauses B. Metzler seel. Sohn & Co. AG der dpa. Weiterlesen

Neustart bei der privaten Altersvorsorge gefordert

Berlin (dpa) – Die Verbraucherzentralen haben einen Neustart bei der privaten Altersvorsorge in Deutschland gefordert. «Die Riesterrente ist nicht reformierbar. Daran haben sich schon viele Regierungen versucht», sagte die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, der dpa

«Es braucht ein neues System», sagte Pop. «Der neue Ansatz müsste sein, eine private Altersvorsorge in einer öffentlich rechtlichen Organisationsform auf den Weg zu bringen.» Das könne durch einen öffentlichen Fonds geschehen. «Es gibt verwirrend viele Produkte auf dem Markt und es wäre gut, wenn der Staat einen Fonds dieser Art auf den Weg brächte», sagte Pop. «In Schweden gibt es ein ähnliches Modell mit der Garantierente.» Weiterlesen

Lindner: Rentenbeiträge künftig voll absetzbar

Berlin (dpa) – Steuerzahler sollen ihre Rentenbeiträge ab dem kommenden Jahr voll absetzen können. Das geht aus dem Entwurf für das Jahressteuergesetz hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach Berechnungen des Finanzministeriums werden die betroffenen Bürgerinnen und Bürger dadurch 2023 um rund 3,2 Milliarden Euro entlastet. Im Jahr 2024 geht es demnach noch um 1,76 Milliarden Euro. Weiterlesen

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