Erleichterung für Alec Baldwin: Anklage wird fallen gelassen

Santa Fe (dpa) – Alec Baldwin kann erleichtert sein – zumindest vorläufig kommt der Hollywood-Star um ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung herum. Die Nachricht traf gestern (Ortszeit) überraschend ein: Das laufende Strafverfahren gegen den 65-Jährigen nach einem tödlichen Schuss bei einem Filmdreh wird eingestellt. Das teilten die von der Staatsanwaltschaft in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico eingesetzten Sonderermittler mit. Für Freitagnachmittag hat das zuständige Gericht eine Anhörung angesetzt.

Es geht um den Todesschuss bei den Dreharbeiten zu dem Western «Rust» im Oktober 2021 auf einer Filmranch in Santa Fe. Baldwin – Hauptdarsteller und zugleich Produzent – hatte bei einer Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste. Kamerafrau Halyna Hutchins wurde tödlich getroffen. Weiterlesen

Hollywood-Star auf der Anklagebank: Alec Baldwin wird 65

Von Christina Horsten, dpa

New York (dpa) – Es dürfte kein einfacher Geburtstag werden für Alec Baldwin. Der Hollywood-Star wird am 3. April 65 Jahre alt. Aber nach einem tödlichen Vorfall beim Dreh des Westernfilms «Rust» ist er seit Januar wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Baldwin hat auf nicht schuldig plädiert, ein Datum für den Prozessauftakt steht noch nicht fest. Aber das drohende Strafmaß von 18 Monaten Haft und einer Geldstrafe sowie überhaupt der ganze Vorfall, bei dem im Oktober 2021 die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben gekommen war, hängen wie eine dunkle Wolke über Baldwin.

Dabei hatte sich der Schauspieler in den Jahren zuvor gerade auf den Höhepunkt einer zweiten Karriere hochgearbeitet – und schien beruflich wie privat in Topform. Mit einer Satire-Rolle als der frühere US-Präsident Donald Trump in der Comedy-Show «Saturday Night Live» schaffte der einst von Kritikern geächtete Baldwin ein Comeback – gewann viele neue Fans dazu und wurde zum Darling der liberalen Elite. Sogar Trump selbst schrieb damals auf Twitter, Baldwins «abklingende mittelmäßige Karriere» sei durch seine Trump-Verkörperung in der Comedy-Show gerettet worden.

Die Vorarbeit zum Comeback hatte Baldwin mit einer gefeierten Hauptrolle in der Erfolgsserie «30 Rock» (2006-2012) gelegt, dazu vielen anderen Film-, Fernseh- und Synchronsprecherjobs, dem viel gelobten Interview-Podcast «Here’s the Thing» und der Autobiografie «Nevertheless» (auf Deutsch etwa: Nichtsdestotrotz).

Baldwin stammt aus Amityville im Bundesstaat New York. Sein Vater war Lehrer, seine Mutter Hausfrau, das Paar bekam sechs Kinder. Baldwins drei jüngere Brüder wurden allesamt ebenfalls Schauspieler. Nach dem Studium in New York schaffte Baldwin mit seiner Rolle in «Jagd auf Roter Oktober» 1990 den Durchbruch. «Erfolg hat mir damals mehr Angst gemacht als Versagen, daran war ich gewöhnt», sagte er einmal. Jahrelang kämpfte Baldwin mit einer Alkohol- und Drogensucht. Noch heute könne er sich gut an das Datum erinnern, seit dem er keinen Schluck Alkohol mehr getrunken habe: 23. Februar 1985. Lange Zeit sei er unglücklich gewesen.

Dazu kamen bald Film-Flops, immer weniger Rollen-Angebote und eine ganze Reihe Negativ-Schlagzeilen unter anderem wegen Pöbeleien und Schlägereien. Vielen ist ein Vorfall von 2007 im Gedächtnis geblieben. Inmitten eines Scheidungs- und Sorgerechtsstreits mit Kim Basinger hinterließ Baldwin damals der gemeinsamen Tochter Ireland eine Schimpftirade auf der Mailbox und bezeichnete sie dabei als «gemeines, gedankenloses Schwein». Die Aufnahme wurde öffentlich – und Baldwin von allen Seiten auf das Schärfste kritisiert.

Inzwischen hat Baldwin wohl Wiedergutmachung betrieben. Die Beziehung zu Tochter Ireland sei längst wieder gekittet, sagte der Schauspieler. Privat ist er zudem seit 2012 mit einer Yoga-Lehrerin verheiratet, das Paar hat sieben Kinder. «Ein einziger Cirque du Soleil» sei es bei ihnen zu Hause in New York, sagte Baldwin einmal.

Nun aber steht der Schauspieler am zweiten Tiefpunkt seiner Karriere. Bei den Dreharbeiten zu dem Western «Rust» war im Oktober 2021 die Kamerafrau Hutchins auf einer Filmranch in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte eine Waffe bei der Probe für eine Szene bedient, als sich ein Schuss löste. Das Projektil traf auch Regisseur Joel Souza an der Schulter und verletzte ihn. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.

Baldwin hat alle Schuld von sich gewiesen: «Ich habe nicht abgedrückt», sagte der Schauspieler in einem TV-Interview. «Irgendjemand hat scharfe Munition in eine Waffe getan, scharfe Munition, die nicht auf dem Gelände hätte sein sollen. Irgendjemand ist dafür verantwortlich, was passiert ist, und ich kann nicht sagen, wer das ist, aber ich bin es nicht.»

Die nach dem Vorfall vorerst eingestellten «Rust»-Dreharbeiten sollen in diesem Frühjahr fortgesetzt werden – weiterhin mit Baldwin als Produzent und Schauspieler. Darüber hinaus aber scheint die Zukunft der Achterbahn-Karriere des Schauspielers derzeit völlig unklar.

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Tödlicher Filmdreh: Baldwin plädiert auf nicht schuldig

Santa Fe (dpa) – Der nach einem tödlichen Schuss bei einem Western-Dreh wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Hollywood-Star Alec Baldwin hat auf nicht schuldig plädiert.

Das teilte der 64-Jährige dem Gericht im US-Bundesstaat New Mexico am Donnerstag (Ortszeit) schriftlich mit – und gab zugleich an, auf ein Erscheinen bei einer geplanten Online-Anhörung am Freitag verzichten zu wollen. Die Anhörung in seinem Fall werde nun nicht stattfinden, hieß es von dem Gericht. Ein Termin für den Prozessbeginn steht noch nicht fest.

Sieg von Baldwins Anwälten zu wichtigem Anklagepunkt

Wenige Tage zuvor hatte Baldwin in dem Verfahren einen Sieg errungen: Nach Antrag seiner Anwälte hatte die Staatsanwaltschaft einen schwerwiegenderen Anklagepunkt von fahrlässiger Tötung in Verbindung mit Schusswaffengebrauch gegen den Schauspieler fallen lassen. Dies hätte Baldwin fünf Jahre Haft einbringen können. Seine Anwälte machten geltend, dass dieser Vorwurf juristisch fehlerhaft sei, denn die entsprechende Gesetzesgrundlage dafür sei erst Monate nach dem Todesschuss am Set des Western-Drehs in Kraft getreten. Weiterlesen

Alec Baldwin punktet vor Gerichtsverfahren

Santa Fe (dpa) – Hollywood-Star Alec Baldwin, der nach einem tödlichen Schuss bei einem Western-Dreh vor Gericht muss, hat vor Beginn des Verfahrens einen Sieg errungen. Nach Antrag seiner Anwälte ließ die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico einen Anklagepunkt gegen den 64-jährigen Schauspieler fallen. Nun könnte Baldwin im Falle eines Schuldspruchs mit einer deutlich geringeren Strafe davonkommen.

Der schwerwiegendere Anklagepunkt von fahrlässiger Tötung in Verbindung mit Schusswaffengebrauch wurde laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft gestrichen. Dies hätte Baldwin fünf Jahre Haft einbringen können. Seine Anwälte machten geltend, dass dieser Vorwurf juristisch fehlerhaft sei, denn die entsprechende Gesetzesgrundlage dafür sei erst Monate nach dem Todesschuss am Set des Western-Drehs in Kraft getreten. Mit diesem Argument konnte Baldwins Team nun punkten. Der Schauspieler äußerte sich zu dieser Entwicklung zunächst nicht. Weiterlesen

«Rust»-Dreh soll nach Todesschuss fortgesetzt werden

Los Angeles (dpa) – Nach dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins sollen die im Herbst 2021 eingestellten Dreharbeiten für den Film «Rust» in diesem Frühjahr fortgesetzt werden.

Neben Regisseur Joel Souza sei auch Alec Baldwin als Produzent und Schauspieler wieder dabei, teilte das Produktionsteam gestern mit. Der Witwer der Kamerafrau, Matthew Hutchins, komme neu als ausführender Produzent dazu. Die Kamerafrau Bianca Cline soll nach Wunsch von Hutchins «die Vision von Halyna» für den Western vollenden, wie es in der Mitteilung heißt. Weiterlesen

Polizei: Waffe von Baldwin am Set enthielt scharfe Munition

US-Staatsanwaltschaft
Von Barbara Munker, dpa 

Santa Fe (dpa) – Die Waffe, die Schauspielstar Alec Baldwin am Set seines Westerns «Rust» benutzte, hat nach Angaben der Polizei scharfe Munition enthalten. Dies gaben die Ermittler am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) bekannt.

Das abgegebene Projektil konnte sichergestellt werden, sagte Sheriff Adan Mendoza. Es habe in der Schulter des verletzten Regisseurs Joel Souza (48) gesteckt. Dasselbe Geschoss habe zuvor die Kamerafrau Halyna Hutchins (42) getötet.

Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten auf einer Film-Ranch in New Mexico war am vorigen Donnerstag die Chef-Kamerafrau tödlich getroffen worden. Regisseur Souza, der hinter Hutchins stand, wurde verletzt. Der Hauptdarsteller und Produzent Baldwin (63) hatte die jetzt von der Polizei als 45-Colt-Revolver ausgewiesene Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert.  Weiterlesen

Neue Details zum Tod der Kamerafrau bei Baldwin-Film

Santa Fe (dpa) – Nach dem Tod einer Kamerafrau durch eine vermeintlich ungefährliche Requisitenwaffe bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin sind neue Details ans Licht gekommen.

Wie der Sender CNN und andere US-Medien am Montag (Ortszeit) berichteten, war der Regieassistent, der Baldwin die Waffe übergab, 2019 wegen eines ähnlichen Vorfalls bei einem Film entlassen worden. Bei dem Dreh zu «Freedom’s Path» sei damals ein Tontechnik-Mitarbeiter leicht verletzt worden, nachdem unerwartet eine Requisitenwaffe losgegangen sei, hieß es unter Berufung auf die Produktionsfirma des Films. Weiterlesen

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