Schaf- und Ziegenhaltung leistet wichtigen Beitrag zum Schutz der Biodiversität“

Der Deutsche Grünlandtag 2010 steht unter dem Thema „Schaf- und Ziegenhaltung – Dienstleister für die Gesellschaft“. Umweltstaatssekretärin Kraege sagte mit Blick auf das Jahr 2010 als das Internationale Jahr der Biodiversität: „Typische Biotope unserer Kulturlandschaften, wie Heiden und Halbtrockenrasen, aber auch die mageren Ausprägungen klassischer Wiesen, können wir nur erhalten, wenn ihre Beweidung mit Schaf- und Ziegen-Herden fortgeführt oder wieder aufgebaut wird. Die Schaf- und Ziegenhaltung in Rheinland-Pfalz leistet daher einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Biodiversität im nationalen und internationalen Kontext.“

In Rheinland-Pfalz zeigt wird eine Vielzahl von Naturschutzprojekten und –maßnahmen unter Einbindung schaf- und ziegenhaltender Betriebe durchgeführt. Die Palette reicht von der Durchführung von Kompensationsmaßnahmen über Biotopbetreuung, LIFE+-Projekte bis hin zu Patenschaften der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Für 2011 ist beabsichtigt, weitere rund 8 Millionen Euro für Maßnahmen des Arten- und Naturschutzes zu investieren. Hinzu kommen Ausgaben für Pflege und Entwicklung der Lebensräume durch Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes oder der Biotopbetreuung.

Kraege: „Beweidung im Naturschutz auf möglichst großer Fläche hat eine Schlüsselfunktion für viele Arten, die in der historischen Kulturlandschaft leben. Schafhalter sind damit eine besondere Zielgruppe der grünlandbezogenen Förderprogramme. In der Verantwortung des Umweltministeriums wurden allein im letzten Jahr 3,5 Millionen Euro für Fördermittel im Programm Agrar-Umwelt-Landschaft (PAULa) verausgabt. Diese Zahlen zeigen, dass das Leitbild „Naturschutz durch Nutzung“ konsequent umgesetzt wird.“

Die Bestandszahlen bei Schafen und Ziegen sinken jedoch in ganz Deutschland. Die Zahl der gehaltenen Schafe ist in den letzten 10 Jahren um rund ein Drittel auf etwa 100.000 Tiere bei etwa 1.200 schafhaltenden Betrieben gesunken. Die Schaf- und Ziegenhaltung ist neben der Unterstützung durch die Agrarförderung und den Naturschutz auch auf die Verbraucherinnen und Verbraucher angewiesen. Der Konsum von Lamm- oder Ziegenfleisch aus heimischer Erzeugung trägt entscheidend dazu bei, die entsprechenden Flächen und damit Teile unserer Kulturlandschaft durch Schafe oder Ziegen zu pflegen und offen zu halten.

Kraege: „Wir brauchen eine wesentlich intensivere Bewerbung der heimischen Schäfereiprodukte und die Entwicklung geeigneter Vermarktungsstrategien. Ein jährlicher „Kulturlandschafts-Tag“ auf Ebene der einzelnen Landkreise könnte ein solcher erster Schritt sein, um sowohl „Ortsnähe“ als auch „überregionale Sichtweise“ mit ganz konkreten Maßnahmen zu verknüpfen.“

Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten wissen, dass sie mit jedem Stück Lamm aus regionaler Herkunft etwas zum Erhalt der ihn umgebenden Kulturlandschaft beitragen. Sie vermeiden damit auch Fleischimporte aus Drittweltstaaten, für die möglicherweise Regenwälder fallen mussten, ebenso wie überflüssige Gütertransporte rund um den Globus. Lammfleisch aus heimischer Produktion ist damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz und zu einer nachhaltigen Weltwirtschaft, so Kraege.

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