Vulkan-Urgestein Heinz Lempertz schaut zum Abschied auf stolze DVG-Bilanz

Heinz Lempertz
Heinz Lempertz

Mendig. Nach 30-jährigem ehrenamtlichem Engagement für die gesamte Vulkanbewegung in der Osteifel hat sich Heinz Lempertz anlässlich der Mitgliederversammlung der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft e.V. (DVG), die am Samstag, dem 12. November 2016, in der Mendiger Laacher-See-Halle stattfand, aus dem Vorstand verabschiedet. Es ist sicher nicht übertrieben, wenn man den heute 75-Jährigen als den Vater der gesamten Vulkanbewegung in der Osteifel betitelt. Lempertz hat in den drei Jahrzehnten seines Wirkens mit seiner unnachahmlichen und positiven Art viele Menschen für die Sache „Vulkane“ begeistern können.

Es war Professor Dr. Hans-Ulrich Schmincke von der Ruhr-Universität Bochum, der im Jahre 1986 den Anstoß gab. Die DVG unter der Federführung von Heinz Lempertz, hat vor rund 30 Jahren den Grundstein für das gelegt, was bis heute in der gesamten Osteifel und darüber hinaus entstanden ist. Damals wurde eine Idee geboren: Im Bereich des Laacher Sees soll ein Vulkanpark mit Forschungsstelle und Vulkanmuseum entstehen. Die vulkanischen Geotope sollen gesichert und miteinander vernetzt werden. Dabei war Lempertz immer die treibende Kraft, der Initiator und der Motor der Vulkan-Bewegung, der stets die Fäden in der Hand behielt. Ohne seine schöpferischen Initiativen wäre das damalige zarte Pflänzchen „Deutsches Vulkanmuseum e.V.“ nicht so erblüht.

Schon 1988 eröffnete der ein Jahr zuvor gegründete Verein auf dem Anwesen Hanstein in Mendig ein kleines Museum. Drei Jahre später folgte der erste wissenschaftliche Auftritt, die Mitorganisation des Mainzer internationalen Kongresses für Vulkanologie. Fünf Jahre später zog der Verein mit seinem Museum in den Hof Michels um und mietete die darunter liegenden Lavakeller für attraktive Führungen unter Tage. Vielfach trat die DVG, immer unter der Regie von Heinz Lempertz, als Mitgestalter von Veranstaltungen auf. So nahm sie unter anderem an der Expo 2000 in Hannover teil. In den folgenden Jahren entstand um Mendig herum der Vulkanpark, von dem nicht nur die Vulkanenthusiasten, sondern bis heute eine ganze Region profitiert. Markante Projekte wie der Lava-Dome in Mendig, das Römerbergwerk Meurin in Kretz, das Vulkanpark-Infozentrum in Plaidt, der Geysir in Andernach und das Erlebniszentrum Terra Vulcania in Mayen sind nur einige der Institutionen, die nach und nach entstanden sind und die bis heute einem regen Besucheransturm aus nah und fern erfahren, der auch nach den vielen Jahren nicht nachgelassen hat. Inzwischen sind im Vulkanpark der Osteifel viele Arbeitsplätze entstanden und der touristische Nutzen ist aus der Region nicht mehr wegzudenken.

Keiner der Gründungsmitglieder des „Vulkanvereins“ unter der Führung von Heinz Lempertz hatte vor dreißig Jahren auch nur im Traum daran gedacht, welche Dimensionen sie mit ihrer Initiative auslösen würden. Alleine die Deutsche Vulkanologische Gesellschaft e.V. hat sich in den fast 30 Jahren prächtig entwickelt und kann heute auf über 650 Mitglieder aus 15 Nationen blicken. Die Gesamtinvestitionen der öffentlichen Hand in den Vulkanpark belaufen sich inzwischen auf über 32 Mio. Euro und die sechs Info- und Erlebniscenter werden jährlich von rund 200.000 Menschen besucht.

Für seine Verdienste und seine ehrenamtlichen Leistungen wurde Lempertz im Jahre 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der ebenfalls aus dem Vorstand ausscheidende Vorsitzende der DVG, Albert Berg-Winters, Landrat a.D. hob in seiner Laudatio das ehrenamtliche Engagement von Lempertz hervor und bedankte sich im Namen aller Vereinsmitglieder für das Wirken im Sinne der Vulkanbewegung. Heinz Lempertz, der trotz seines Ausscheidens aus dem DVG-Vorstand weiterhin als Ehrenvorsitzender des Vereins und als Leiter des F. X. Michels-Institutes zur Verfügung stehen wird bedankte sich bei allen Anwesenden für das langjährige Miteinander. Sein ganz besonderer Dank galt jedoch seiner Ehefrau Maria. Wörtlich sagte er: „Mein langjähriges Engagement wäre ohne meine Maria, die mir nicht nur den Rücken freigehalten hat, sondern auch für die DVG immer da war, wenn sie gebracht wurde, ganz sicher nicht möglich gewesen!“

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