Prozess um Amokfahrt in Trier zieht sich hin

Trier (dpa/lrs) – Der Prozess um die tödliche Amokfahrt in Trier zieht sich weiter in die Länge. Die Verteidigung des angeklagten 52-Jährigen kündigte am Mittwoch vor dem Landgericht Trier an, fünf weitere Zeugen hören zu wollen. Dabei handele es sich unter anderem um Ärzte und medizinisches Personal, die in der Justizvollzugsanstalt Kontakt zu dem Mann hatten, sagte Anwalt Frank K. Peter.

Zudem sprach sich der Anwalt eines Nebenklägers dafür aus, die Ton- und Bildaufnahmen aus der Vernehmung des Angeklagten nach der Tat in den Prozess einzuführen. «Ich halte es für die Wahrheitsfindung wichtig», sagte Anwalt Felix Orlowski. Bisher hat der mutmaßliche Amokfahrer im Prozess geschwiegen. Die Beweisanträge sollten noch formuliert werden, kündigten die Juristen an.

Das Gericht gab weitere Termine bekannt: Nach dem 31. Mai soll der Prozess dann am 30. Juni und am 15. Juli weitergehen. Dies würden aber wohl nicht die letzten Termine sein, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz.

Bei der Amokfahrt am 1. Dezember 2020 durch die Trierer Fußgängerzone waren fünf Menschen getötet worden, zahlreiche weitere wurden verletzt und traumatisiert. Als mutmaßlicher Täter steht seit dem 19. August 2021 der 52-Jährige vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm fünffachen Mord und versuchten Mord in 18 weiteren Fällen vor: Er soll mit seinem Geländewagen in hohem Tempo durch die Fußgängerzone gerast sein und gezielt Menschen angefahren haben.

Im Prozess stehen noch das Gutachten des psychiatrischen Sachverständigen sowie dann die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und mehrerer Nebenkläger aus. Zum Prozessauftakt hatte der angeklagte Deutsche vor Gericht erklärt, er wolle keine Aussage machen. Nach vorläufiger Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen leidet der Mann an einer Psychose.

 

 

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