Männer am Spieß: Deutschlands ältester Spießbratenclub

Trier (dpa). Mit einem Club, in dem sich alles um Spießbraten dreht, will eine Gruppe in Trier die deutsche Vereinsmeierei auf die Schippe nehmen. Jeden ersten Montag im Monat treffen sich gut 20 Männer, um ihrer Fleischeslust zu frönen – und das seit fast 120 Jahren schon. «Wir sind der älteste Spießbratenclub in Deutschland», sagt Arno Milde als «Sippenvater» des Clubs. Sinn und Zweck der «lockeren Runde» sei es, «ein gutes Stück Fleisch zuzubereiten und mit einer leckeren Soße und etwas Brot zu servieren».

Der Club ist im Mai 1905 gegründet worden – «als Persiflage auf den deutschen Vereinsmichel», wie Milde sagt. Damals seien für jeden x-beliebigen Zweck Vereine gegründet worden. «Und wir haben diese typische Vereinsmeierei auf die Schippe genommen.» Der Club ist kein eingetragener Verein: «Wir haben nur ein einziges Mitglied. Alle anderen Sippenbrüder sind alle im Vorstand.»

Beim Treffen der «Sippenbrüder» läuft alles nach Regularien ab. Zwei Männer sind für die Zubereitung des Bratens und der Soße zuständig, drei weitere später für die Braten- und Soßenkritik. Beim Essen tragen die Herren Lätzchen, damit keine Flecken auf Sakko oder Hemd kommen. Dabei nimmt sich keiner wirklich ernst. «Wir pflegen unsere Club-Rituale, aber mit Humor», sagt Milde.

Eigentlich wollte der Club im Jahr 2020 seinen 115. Geburtstag feiern, aber dann kam Corona. Nun ist der Club 118 Jahre alt geworden. Frauen sind bei den Treffen nicht dabei. Nur alle fünf Jahre werden sie zu den Jubiläen eingeladen. «Zum 120. Geburtstag ist also geplant, die Damen wieder einzuladen», sagt Milde.

 

 

 

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