Schweicher Schule schreibt mit eigener Berufsinformationsmesse Erfolgsgeschichte

Am 11. Oktober fand in der Sporthalle des Schulzentrums eine der größten regionalen Berufsinformationsmessen statt.

SCHWEICH. 84 Aussteller, 1053 Schülerinnen und Schüler und ein Informationsangebot von gut 150 Ausbildungsberufen: Das sind Zahlen zu einer Berufsinformationsmesse, die mit viel Herzblut, ehrenamtlichem Einsatz und Organisationsgeschick aller Beteiligten einen immer professionelleren Status erlangt.

Seit 2011 organisiert die Stefan-Andres-Realschule plus in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg diese Veranstaltung, die in den letzten elf Jahren ein unglaubliches Wachstum durchlebt und jedes Jahr mehr Beliebtheit bei den Firmen der Region erfahren hat.

Angefangen hat alles mit sieben Handwerksbetrieben in der Aula der Schule. Heute bewerben sich jedes Jahr um die 90 Betriebe um einen Messestand in der Sporthalle des Schulzentrums. Mittlerweile erstreckt sich die Bandbreite vom Handwerk über große Industriebetriebe, Einzelhändler, Verwaltungen, Banken und Institutionen bis hin zu Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen.

Mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen acht bis zwölf aus acht Schulen profitierten nach zweijähriger Corona-Pause von dem vielfältigen Angebot der Messe und einigen Mitmachaktionen der Betriebe. Geladene Gastschulen waren das Stefan-Andres-Gymnasium Schweich, die Meulenwald-Schule und das Dietrich-Bonhoffer-Gymnasium aus Schweich, die Nelson-Mandela-Realschule plus aus Trier, die Friedrich-Spee-Realschule plus aus Neumagen-Dhron, die Ruwertal Realschule plus aus Waldrach und die Moseltal Realschule plus aus Trier-Ehrang.

„Die beste Messe, die wir in der letzten Zeit besucht haben“

Das Fazit zur Berufsinformationsmesse an der Stefan-Andres Realschule plus und der Fachoberschule Schweich ist durchweg positiv – sowohl von Firmen, Lehrkräften und Schülergruppen.

Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger Sven Philippi

„Es war eine gute Veranstaltung“, sagt der Bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Sven Philippi. Die Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg und die Stefan-Andres-Realschule plus sowie die Fachoberschule Schweich hätten die Messe gut organisiert. „Die Schülerinnen und Schüler wollten wissen, worum es im Schornsteinfeger-Handwerk geht und wo der Beruf herkommt. Wir hatten viele interessante Gespräche – auch in Richtung Ausbildung und duales Studium.“  Die Schüler seien interessiert, sehr gut vorbereitet gewesen und hätten spezifische Fragen gestellt. Es waren sogar Schülerinnen und Schüler anderer Schulen anwesend, die schon an Workshops des Schornsteinfegermeisters teilgenommen haben. „Wir haben Flyer verteilt und darauf hingewiesen, wie wichtig ein Praktikum ist“, so Philippi. Er riet den Schülerinnen und Schülern, sich Gedanken zu machen, in welche Richtung es beruflich gehen solle und ob sie in den Ferien nicht noch ein Praktikum machen könnten – und sei es nur für ein bis drei Tage. Das genüge schon, um einen ersten Einblick zu bekommen.

Vanessa Thieltges, Bedachungen Thieltges-Zunker, Dreis

„Die Schulen kamen zu festen Zeiten, so hatten wir als Aussteller immer etwas zu tun“, sagt Vanessa Thieltges von Thieltges-Zunker Bedachungen. Sie vertritt gemeinsam mit der Firma Bedachungen Ludes aus Leiwen das Dachdeckerhandwerk und ihre Innung. Die Schülerinnen und Schüler hätten von ihren Lehrerinnen und Lehrern zur Aufgabe bekommen, sich im Vorfeld Fragen an die Ausbildungsbetriebe zu überlegen. Das habe gut geklappt, so die Dachdeckermeisterin. Es habe durchaus etliche Schülerinnen und Schüler gegeben, die interessiert gewesen seien. Der Vorteil vom Dachdecker-Messestand war, dass die Schülerinnen und Schüler mit einem Schieferhammer aus einer Schieferplatte ein Schieferherz schlagen konnten und so ein Erinnerungsstück bekamen. „Das erweckte Interesse und man kam schneller ins Gespräch“, so Thieltges.

Stefan und Nicolas Schneider, Schneider Elektro, Bekond

Auch Stefan Schneider von der Firma Schneider Elektro aus Bekond zieht ein positives Fazit. „Die Resonanz war gut, aber wie gut es wirklich lief, weiß ich erst nächstes Jahr, wenn es Anfragen für Praktika und Lehrstellen gibt“, sagt Stefan Schneider. Schneider wirbt damit, dass in seiner Firma Auszubildende zusätzlich gefördert werden – etwa mit innerbetrieblichen Fortbildungen, Workshops und Nachhilfe – speziell in der Prüfungsvorbereitung. „Wir haben auch gute Erfolge mit dualen Studenten, die unseren Auszubildenden bei der Theorie helfen“, sagt Schneider.

Auch sein Sohn Nicolas, ein frisch gebackener Elektroniker-Meister, warb auf der Messe für den Beruf. Über einen QR-Code konnten sich Schülerinnen und Schüler am Stand direkt für ein Praktikum bewerben. „Einen Anruf für ein Praktikum haben wir schon bekommen“, sagt Nicolas Schneider. „Es kam alles ziemlich gut an. Bei ein, zwei Schülern habe ich zudem schon ein gutes Gefühl bezüglich eines Praktikums, vielleicht sogar einer Ausbildung“, so der Jungmeister. Messen wie die in Schweich werteten das Handwerk auf und gäben gute Einblicke in die Ausbildungsberufe, so Schneider.

Kevin Simon, GKN Driveline Trier

GKN Driveline Trier ist ein offizieller Kooperationspartner der Schule und stellte Ausbildungen zum Zerspanungsmechaniker/in, Werkzeugmechaniker/in, Technische/r Produktdesigner/in, Industriemechaniker/in und Industrie-Kaufmann/frau vor. „Wir hatten viele interessante Gespräche“, so Ausbilder Kevin Simon. „Die Schülerinnen und Schüler, die zu uns an den Stand kamen, waren sehr gut vorbereitet, zeigten Neugier und Eigeninteresse. Da gab es keine Monologe unsererseits.“ Simon und seine Kollegen verteilten auch Flyer mit einem QR-Code, über den sich Schüler direkt für Praktika und Lehrstellen bewerben konnten. „Die Messe war super organisiert und durchweg positiv. Das ist eine Kooperation, die lebt“, sagt Simon. „Für mich persönlich war es die beste Messe, die wir in der letzten Zeit besucht haben.“

Thorsten Spieles und Siona Schmitz, Flach Bad und Heizung, Schweich

„Aus unserer Sicht lief es sehr gut. Wir konnten gute Kontakte zu Schülerinnen und Schülern knüpfen“, sagt der Abteilungsleiter für Projektabwicklung bei Flach Bad und Heizung, Thorsten Spieles. „Wir hatten einige, die sich für den Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik interessiert haben und konnten einen Schüler für ein Praktikum in den Herbstferien rekrutieren.“

Siona Schmitz vom Marketing sagt, der direkte Kontakt mit den Jugendlichen habe in den vergangenen zwei Jahren gefehlt. „Ich bin froh, dass das wieder stattgefunden hat. Es ist immer am besten, wenn man mit den Schülerinnen und Schülern persönlich sprechen kann.“ Sie nehmen auch Auszubildende mit, die aus erster Hand erklären können, was sie bewogen hat, eine Ausbildung zu beginnen.

Guido Antony, Konrektor und Berufswahlkoordinator der Stefan-Andres-Realschule plus in Schweich

„Das Lob und die Anerkennung von den Ausstellern war überwältigend und zeigt, dass sich die vielen Stunden der Vorbereitung ausgezahlt haben“, sagt Guido Antony, Konrektor und Berufswahlkoordinator der Stefan-Andres-Realschule plus in Schweich. „Die Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg und wir als Schule leisten so unseren Beitrag gegen den Fachkräftemangel.“ Durch die große Messe werde viel über uns gesprochen. Seit Jahren habe die Veranstaltung eine Eigendynamik entwickelt. „Wir sind stolz darauf, dass uns nach zweijähriger Pause die Umsetzung einer Präsenzveranstaltung in dieser Größenordnung wieder gut gelungen ist“, sagt Antony. Für die Schülerinnen und Schüler biete sich eine unglaubliche Vielfalt an Ausbildungsangeboten. Alle Bildungsabschlüsse in Rheinland-Pfalz seien auf der Messe vertreten und für jeden sei etwas dabei. „Ich bin sicher, dass viele Kontakte geknüpft wurden, die später in einem Praktikumsverhältnis oder gar in einer Ausbildung münden werden.“ Auch die Rückmeldungen aus den Schülerreihen belegen, dass sie die Firmenvertreter/innen als sehr nett und zugewandt erlebt hätten. „Insgesamt darf man die Berufsinformationsmesse 2022 als runde Sache bezeichnen, zu der ganz viele Personen beigetragen haben“, so Antony.  (Text und Foto: Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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