Sechs Jahre Haft nach Messerattacke in Mainz

Mainz (dpa/lrs) – Nach einer Messerattacke in der Mainzer Innenstadt ist ein Mann vom dortigen Landgericht zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. Die Richter befanden den 40 Jahre alten Angeklagten am Freitag des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für schuldig. Der Mann hatte im April 2022 sein Opfer, einen 30-Jährigen, mit dem Messer attackiert. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Verfahren acht Jahre Haft gefordert, die Verteidigerin «zwischen drei und fünf Jahren».

Der versuchte Mord stehe zweifelsfrei fest, führte das Gericht aus. Das Opfer sei völlig arglos und wehrlos gewesen, als es auf einem Fußweg heimtückisch von hinten angegriffen worden sei. Dass der Angreifer beim Zustechen in den Hals auch noch «Ich bringe dich um» gerufen haben soll, bestätige die Tötungsabsicht. Es sei reines Glück gewesen, dass es nur bei einer Fleischwunde im Hals geblieben sei.

«Der Angeklagte ist ein unkalkulierbares Risiko eingegangen», sagte der Vorsitzende Richter. Dass der Angeklagte letztlich vom Opfer abgelassen habe, sei Zeugen und der Frau des Angreifers zu verdanken. Sie hatte den 40-Jährigen vom Opfer weggezerrt und sich zwischen die Männer gestellt. Später war der Angreifer von der Polizei in der Mainzer Neustadt aufgegriffen worden.

Der Angeklagte und das Opfer hatten sich 2018 in einer Flüchtlingsunterkunft in Griechenland kennengelernt. Schon dort war es zu Intimitäten zwischen dem 30-Jährigen und der Ehefrau des Angeklagten gekommen. Als diese zeitgleich mit dem Opfer weiter nach Deutschland reisen konnte, der 40-Jährige aber noch in Griechenland ausharren musste, zogen die zwei in Speyer in einer Unterkunft zusammen. Auch als der Ehemann später ebenfalls nach Deutschland und mit seiner Familie in Mainz unter kam, beendete die Frau die Beziehung nicht, es gab Treffen, zuletzt am Tag der Tat.

 

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