Nach Tod des Vaters: Lobinger bedankt sich für Zuspruch

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Der sportliche Misserfolg beim 0:1 in Paderborn war Fans und Profis des 1. FC Kaiserslautern ausnahmsweise egal. Nach dem Abpfiff der Partie am Freitagabend gab es in den Reihen der Pfälzer viel Wichtigeres: Trost und Zuspruch für Lex-Tyger Lobinger, dessen Vater Tim am Vortag im Alter von nur 50 Jahren an Leukämie gestorben war.

«Das ist sehr schlimm. Heute wollten wir für Tyger den Sieg holen. Da hat jemand seinen Vater verloren, der sechs Jahre lang gekämpft hat. Man möchte jemanden trösten, aber alles, was man da sagt, macht eigentlich gar keinen Sinn», beschrieb FCK-Stürmer Terrence Boyd die Gefühlswelt beim Fußball-Zweitligisten und ergänzte: «Da wird Dir ganz kurz bewusst, dass das hier alles nur ein Spiel ist.»

Der 32-Jährige trug unter seinem Trikot ein Shirt mit der Aufschrift «RIP Tim» und erklärte seine emotionale Anteilnahme: «Ich kannte Tim von meiner Zeit bei RB Leipzig, als er dort Athletiktrainer war.» Die rund 3000 mitgereisten FCK-Fans bewiesen ebenfalls Feingefühl und machten Lobinger mit Sprechchören und einem Banner, auf dem «Kopf hoch, Lex-Tyger!» zu lesen war, Mut.

Der 23 Jahre alte Angreifer, der zwar nach Paderborn mitgereist, aus nachvollziehbaren Gründen aber nicht im Kader war, stand nach dem Schlusspfiff mit Tränen in den Augen vor dem Fanblock. Am Samstag bedankte sich Lobinger bei Instagram für die Unterstützung. «Vielen Dank für diese tolle Aktion und die ganzen lieben Worte und Nachrichten. Leider schaffe ich es aktuell noch nicht, näher darauf einzugehen. Ich weiß das sehr zu schätzen», schrieb er.

Auch Kaiserslauterns Kapitän Jean Zimmer war ob der Ereignisse abseits der Partie sichtlich ergriffen. «Dass Tyger nach diesem Schicksalsschlag heute bei uns war, rechnet ihm jeder in der Mannschaft hoch an. Was da in einem vorgeht, ist schwer nachzuvollziehen und es ist schwer, ihm gegenüber die richtigen Worte zu finden», sagte der 29-Jährige. Um ihre Anteilnahme zu zeigen, waren alle FCK-Spieler mit einem schwarzen Band um das Handgelenk aufgelaufen. «Das kam aus der Mannschaft heraus und war für Tyger», berichtete Zimmer.

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