Minister Hoch will Corona-Regeln zwei Wochen später lockern

Mainz (dpa/lrs) – Angesichts der steigenden Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus wird Rheinland-Pfalz voraussichtlich die Corona-Regeln zwei Wochen später lockern als geplant. Mit Blick auf die Infektionsdynamik werde er dem Kabinett am Dienstag vorschlagen, die aktuelle Bekämpfungsverordnung im Wesentlichen bis zum 2. April zu verlängern, kündigte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Montag in Mainz an.

Nach den Vorstellungen des Bundes sollen die meisten Corona-Regeln vom 20. März an fallen. Bestehen bleiben Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und in Bussen und Bahnen. Es ist für die Landesparlamente aber eine Übergangsfrist von zwei Wochen möglich, die Hoch nutzen möchte.

Wo der Impf-, Test- oder Genesenenstatus kontrolliert wird, muss demnach überwiegend keine Maske mehr getragen werden. Im Einzelhandel und in anderen nicht kontrollierten öffentlichen Bereichen gilt die Maskenpflicht weiter.

Auch an allen weiterführenden Schulen bliebe es für zwei Wochen länger bei der Maskenpflicht auch am Platz. Anlasslos werde an Schulen weiterhin zweimal die Woche getestet. Die Regeln blieben auch für Großveranstaltungen weiter bestehen. Der Ministerrat muss Hochs Vorschlag noch zustimmen.

Wegen der Vorgaben des Bundesrechts müssten aber zum Sonntag (20. März) Abstandsgebote, Kapazitäts- und Kontaktbeschränkungen entfallen, sagte Hoch. Die Möglichkeit, sich nach einer Infektion oder als erwachsene Kontaktperson wieder freizusetzen, werde dann um zwei Tage kürzer. Der Tag des letzten Kontakts oder der Test zählen jetzt mit. Freitesten geht bereits am siebten Tag und nicht mehr erst nach Ablauf von sieben Tagen. «Fällt beispielsweise dienstags der Corona-Test positiv aus, so ist bereits am Montag darauf eine Freitestung möglich», erläutertet Hoch.

«Dieses vorsichtige Agieren halte ich für notwendig und angemessen, um die sehr hohe Dynamik noch genauer einordnen zu können», sagte Hoch. Die Lage in den Krankenhäusern sei zwar trotz der hohen Infektionszahlen stabil. «Wir registrieren jedoch, dass immer mehr Menschen, die auch in diesen Einrichtungen arbeiten, selbst erkranken und ausfallen. Die Betreuung von Patientinnen und Patienten lastet somit auf den Schultern von wenigen Menschen, die ohnehin in zwei Jahren Pandemie über ihre eigenen Grenzen hinaus geschuftet haben.»

 

Experten gingen von einem weiteren Anstieg aus – sowohl bei den Neuinfektionen, als auch bei der Belastung der Krankenhäuser. Grund dafür seien zunehmend mehr Kontakte der Menschen und die Ausbreitung der Omikron-Subvariante BA.2.

 

 

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