Mainzer Bischof kritisiert Extra-Milliarden für Bundeswehr

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich gegen die Bereitstellung von zusätzlichen 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr gewandt. «Wenn ich Hoffnung auf Frieden, auf Versöhnung ganz aufgebe, dann ist die Welt die Hölle», sagte der katholische Geistliche in einem am Dienstag vorab verbreiteten Interview der Kirchenzeitungen «Glaube und Leben», «Der Sonntag» und «Bonifatiusbote».

«Diese 100 Milliarden werden nicht im Keller gedruckt. Das heißt, sie werden irgendwo fehlen», sagte Kohlgraf zu den von der Bundesregierung unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine angekündigten zusätzlichen Militärausgaben. Die katholische Friedensorganisation pax christi, dessen Präsident Kohlgraf in Deutschland ist, weise darauf hin, dass bisher schon jedes Jahr rund 50 Milliarden Euro in die Bundeswehr gingen. «Das ist ja nicht nichts», fügte der Bischof hinzu.

Die Gewalt im Krieg gegen die Ukraine sei «rabiat und sinnlos und gegen jedes Völkerrecht», sagte Kohlgraf. Bei einem Angriffskrieg gebe es das Recht, sich gegen den Aggressor zu verteidigen. Kohlgraf sagte aber: «Es lohnt, sich auch weiterhin für das Gute einzusetzen. Nicht nur für die Abwehr des Bösen.»

 

 

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