Leitstelle Koblenz hat in der Flutnacht Notrufe priorisiert

Mainz (dpa/lrs) – Die Integrierte Leitstelle Koblenz hat in der Flutnacht im Sommer 2021 nicht mehr alle Notrufe annehmen können. «Wir mussten die Notrufe irgendwann priorisieren», sagte die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs (CDU) am Freitag im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe im Mainzer Landtag. Sie sei in diese Entscheidung des Lagedienstes in der Integrierten Leitstelle aber nicht eingebunden gewesen, und habe erst in Vorbereitung auf den Untersuchungsausschuss von der Priorisierung erfahren.

«Eine Leitstelle ist für so viele Notrufe in so kurzer Zeit in dieser Schlagzahl nicht konzipiert», sagte der Amtsleiter für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Koblenz, Meik Maxeiner.

Sie sei in der Flutnacht kurz vor Mitternacht in die Leitstelle gekommen und damals sei ihr nur gesagt worden, es könnten nicht mehr alle Anrufe angenommen werden, berichtete Mohrs. Die 16 Disponenten – sieben mehr als normalerweise – hätten alle ständig telefoniert. Dabei hätten sie auch Anwohnern an der Ahr erklärt, wie sie die Ziegel von ihren Dächern abbekämen, um sich vor den Wassermassen aus ihren Häusern dorthin zu retten.

«Wir haben aber nicht aufgehört, Notrufe anzunehmen», betonte Mohrs. In der Nacht seien allein mehr als 5100 Notrufe aus dem Kreis Ahrweiler angenommen worden. Daraus seien mehr als 3000 Feuerwehreinsätze ausgelöst worden – ein Drittel der gesamten Einsätze eines normalen Jahres. Die Leitstelle sei zudem noch für zwei andere Kreise – Mayen-Koblenz und Cochem-Zell – sowie die Stadt Koblenz zuständig gewesen.

 

 

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