Lehrergewerkschaft GEW: «Die Kollegen sind einfach platt»

Mainz (dpa/lrs) – Die Lehrergewerkschaft GEW beklagt eine zunehmende Arbeitsbelastung an den Schulen in Rheinland-Pfalz. «Die Schulen stehen mit dem Rücken zur Wand», sagte am Freitag der Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer. Besonders betroffen seien Grundschulen sowie Förder- und Schwerpunktschulen für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung. Die Gewerkschaft fordert mehr Personal, eine bessere Bezahlung und eine zusätzliche Ausbildung in Koblenz für das Lehramt an Förderschulen.

Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hat in diesem Schuljahr 345 Stellen für Lehrkräfte neu eingerichtet, darunter 100 beim Vertretungspool für Lehrkräfte. Dies sei aber nicht ausreichend, erklärte der Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

An den Grundschulen komme es vermehrt zu sogenannten Gefährdungsanzeigen, sagte Christian Gerteis vom GEW-Kreisvorstand in Trier. Die Lehrkräfte sagten dann: «Wir werden krank bei diesen Bedingungen, wir können so nicht weiterarbeiten» Es sei zwar richtig, dass alle Planstellen besetzt worden seien. Wenn aber jemand länger ausfalle, etwa wegen Mutterschutz oder Elternzeit, «kann niemand neu eingestellt werden, weil die Personen nicht da sind».

Der Vertretungsbedarf werde mangels ausgebildeter Lehrkräfte teilweise mit Studierenden gedeckt. «Wir machen dann eine Ausbildung von Studierenden bei uns an der Schule», sagte Gerteis. «Das führt dazu, dass die Kollegen und Kolleginnen einfach platt sind»

Der Mangel an Förderschulkräften bedeute auch, dass die Schwerpunktschulen nicht mit den für diese Aufgabe benötigten Fachkräften ausgestattet seien, sagte die stellvertretende GEW-Vorsitzende Birgit Wolsdorfer. «Das führt dazu, dass Inklusion kaum gelingen kann»

 

 

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