Gerster kritisiert Regenbogen-Flagge am Bundestag

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer CDU-Vorsitzende Thomas Gerster hat das Hissen der Regenbogenflagge am Bundestag kritisiert und damit Proteste ausgelöst. In Anspielung an die NS-Zeit twitterte Gerster am

Dienstag: «Man hat schon einmal schwarz-rot-gold durch andere Farben ersetzt. Auch damals war das Ziel die Durchsetzung einer eigenen Weltanschauung. Spoiler: Es ging nicht gut.»

Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Sabine Bätzing-Lichtenthäler antwortete auf Twitter: «Was für ein wirrer, geschmackloser und fürchterlicher Vergleich.» Neben vielen noch schärferen Äußerungen erklärte auch die CDU Rheinland-Pfalz: «Der vorgenommene Vergleich ist unpassend!»

Gerster erklärte später, es tue ihm leid, sollte er «mit meinem zugegeben überspitzten Kommentar» jemanden verletzt haben. Es gehe ihm darum, «vor öffentlichen Gebäude nur Fahnen zu hissen, deren Definition dem Staat unterliegt». Dies sei bei der Regenbogenflagge nicht der Fall: «Es gibt aber keinerlei gesetzliche Definition, für was die Regenbogenflagge steht. Insofern ist eine Beflaggung gefährlich.»

Die Regenbogenflagge gilt mit ihren sechs bunten Streifen als Symbol der queeren Community und steht für Toleranz. Anlass, sie am Bundestag, am Kanzleramt und anderen Institutionen zu hissen, war am vergangenen Samstag die große Demonstration zum Christopher Street Day (CSD).

 

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen