Bauern- und Winzerverband: Positiver Blick auf Erdbeersaison

Mainz/Koblenz (dpa/lrs) – Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd blickt zuversichtlich auf die gerade startende Erdbeersaison. «Auf den Äckern sieht es gut aus, die Erdbeeren sind von Frostschäden weitgehend verschont geblieben und haben gut geblüht», sagte Sprecher Andreas Köhr der Deutschen Presse-Agentur. «Einer guten Saison steht nichts im Weg.» Köhr geht davon aus, dass Freilanderdbeeren Mitte Mai in den Verkauf kommen.

In Rheinhessen und der Pfalz habe die Ernte bereits begonnen. «Dies sind aber Erdbeeren, die in großen begehbaren Tunneln wachsen und nicht im Freiland», sagte der Sprecher. «Einige Betriebe haben sich darauf spezialisiert und kleine Mengen in den Verkauf gebracht.»

Mit Blick auf die Preise betonte Köhr, dass die Kosten für Landwirte deutlich gestiegen seien. «Das kann dazu führen, dass das Schälchen Erdbeeren ein paar Prozent mehr kostet.» Das hänge letztlich vom Saisonverlauf ab. «Wenn es kühl ist und regnet, werden Angebot und Preise anders sein als bei einer strahlenden Sonnenscheinsaison.»

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau hatte die Aussichten für Spargel und Erdbeeren ebenfalls als sehr gut bezeichnet. Regen und Wärme ließen beste Erträge erwarten. Ein Kostenfaktor sei der Mindestlohn. «Unsere Produkte sind gegenüber Importen kaum noch konkurrenzfähig», so Sprecher Herbert Netter. «Erdbeeren und Spargel sind sehr arbeitsintensiv und benötigen nun mal Saisonarbeiter.»

Auch Margarete Jost und Markus Kirn in Ingelheim haben mit der Ernte erster Erdbeeren aus sogenannten Sonnentunneln begonnen. «Durch den sehr milden Winter waren wir bis März zwei Wochen vor dem langjährigen Mittel der Entwicklung», sagte Kirn. «Nun sind wir wieder im Bereich des langjährigen Starts der Ernte im Tunnel.»

Die Erdbeeren bekämen durch kühle Witterung viel Zeit zu reifen. «Die Pflanzen sind gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt und können so schöne und schmackhafte Früchte produzieren. Die Früchte können auch etwas größer werden. Bisher haben wir wenig Schäden vom Frost.»

Jost und Kirn bauen Erdbeeren auf etwa zwölf Hektar Fläche an. «Wir ernten durchschnittlich auf der gesamten Fläche 180 Tonnen Erdbeeren. Ein Teil der Flächen dienen der Selbstpflücke», sagte Kirn.

«Wir konnten in diesem Jahr wieder ausreichend motivierte Mitarbeiter für die Ernte und den Verkauf der Erdbeeren finden. Wir haben wieder viel Kapital und Herzblut in unsere Erdbeerkulturen investiert.» Dem Genuss heimischer Früchte stehe nichts im Wege, sagte Kirn. Über eine Zukunft des Anbaus von Obst in der Heimat werde auch an der Ladenkasse entschieden.

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