Verdeckter Ermittler bei geplanter Lauterbach-Entführung

Karlsruhe (dpa) – Das Auffliegen einer mutmaßlichen Terrorgruppe, die unter anderem die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plante, geht auch auf den monatelangen Einsatz eines verdeckten Ermittlers zurück. Der Mann sei zwischen November 2021 und April 2022 «im unmittelbaren Umfeld der Beschuldigten» eingesetzt gewesen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH). Der Ermittler des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz habe an Treffen der Gruppe teilgenommen und sei in Chats über den Messenger-Dienst Telegram eingebunden gewesen.

Vier Männer, die den Kern der Gruppe gebildet haben sollen, sitzen seit Mitte April in Untersuchungshaft. Wenig später hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Sie wirft der Gruppe vor, parallel zur Lauterbach-Entführung einen bundesweiten Stromausfall und den politischen Umsturz geplant zu haben. Anlass für die Befassung des zuständigen BGH-Senats war eine turnusmäßige Haftprüfung Anfang November. Alle vier Männer bleiben in U-Haft.

 

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen