Sozialminister kritisiert Zwangsräumung von Saarbrücken

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der saarländische Sozialminister Magnus Jung (SPD) hat die Stadt Saarbrücken wegen der Zwangsräumung von Obdachlosen-Zelten in der Nähe einer Wärmestube am Montagmorgen kritisiert. «Insbesondere das Vorgehen der Stadt Saarbrücken in den frühen Morgenstunden, bei Dunkelheit und bei Regen eine Zwangsräumung durchzuführen, ist nicht in Ordnung», teilte Jung am Dienstag mit. «So geht man nicht mit hilfsbedürftigen Menschen um.»

Wenn man der Meinung sei, dass der Standort aufgrund von Sicherheitsgründen nicht bestehen bleiben könne, dann müsse die Landeshauptstadt «ein menschwürdiges Vorgehen zur Unterbringung der betroffenen Personen wählen», teilte Jung mit. Der Minister werde ein Treffen mit den Trägern und der Stadt Saarbrücken einberufen, damit eine solche Situation und ein solches Vorgehen nicht mehr vorkämen.

Über die weitere Versorgung der betroffenen Personen forderte das Ministerium «eine lückenlose Aufklärung». Auch die Linke im Saarland hatte die Zwangsräumung von Obdachlosenzelten als «unmenschlich» kritisiert. «Es darf doch nicht geräumt werden, ohne den betroffenen Menschen eine Alternative anzubieten», teilte die Landesvorsitzende der Linken Saar, Barbara Spaniol, mit.

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