Rund 2200 Ukrainer und Ukrainerinnen in Integrationskursen

Nürnberg/Saarbrücken (dpa/lrs) – Rund 3600 Menschen haben in diesem Jahr schon Integrationskurse im Saarland begonnen. Etwa 2200 davon kamen aus der Ukraine, wie aus Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervorgeht. Berechtigungen für solche Kurse wurden nach Angaben der Nürnberger Behörde im Saarland insgesamt 6900 erteilt, 4600 Mal an Ukrainerinnen und Ukrainer.

Dass viele Menschen aus dem von Russland angegriffenen Land noch nicht bei einem der Kursträger gemeldet sind, also bislang noch keinen Schritt unternommen haben, die Berechtigung auch in Anspruch zu nehmen, ist aus Sicht eines Bamf-Sprechers verständlich: «Das ist vor dem Hintergrund der unsicheren Situation, in der sich die Menschen befinden, weder verwunderlich noch bedenklich.» Es kann laut dem Bundesamt zudem eine gewisse Zeit dauern, bis der passende Kurs gefunden ist. Daher verzögere sich der Kursbeginn nach der erteilten Berechtigung sowie des Einstufungstests oftmals noch.

Integrationskurse wurden den Angaben nach 2005 eingeführt. Sie dauern demnach 700 Stunden, von denen 600 den Sprachteil ausmachen. In den anderen 100 Stunden gehe es etwa um Werte, Rechtsordnung und das Gesellschaftssystem. Die Kurse würden nach dem jeweiligen Sprachniveau zusammengestellt und richteten sich an alle Zugewanderten – unabhängig ihrer Herkunft. Diese Integrationskurse besuchen nur Erwachsene, für Minderjährige gilt in Deutschland Schulpflicht. Dort gibt es zahlreiche Bildungsangebote.

Die Öffnung der Integrationskurse für Ukraine-Geflüchtete wurde laut Bundesamt Mitte März umgesetzt. Diese Kurse dauern demnach in der Regel sieben bis neun Monate, Spezial- und Teilzeitkurse auch länger. Viele hätten im Mai und Juni damit begonnen – dadurch hätten bislang noch verhältnismäßig wenige einen Kurs beendet.

Bundesweit steuert die Zahl der Teilnahmeberechtigungen für Integrationskurse einen Rekordwert an. Von Januar bis Anfang November dieses Jahres wurden laut Bamf rund 560.000 solcher Berechtigungen erteilt, etwa 26.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Die Zahlen könnten sich durch Nacherfassungen noch ändern, hieß es.

 

 

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