Rund 1100 Verfahren gegen Kinderpornografie seit Anfang 2021

Saarbrücken (dpa/lrs) – Bei der Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung von Kinderpornografie im Saarland sind seit Anfang 2021 mehr als 1100 Verfahren eingegangen. Darunter seien auch Verdachtsfälle, die nach Hinweisen von der US-amerikanischen Organisation NCMEC (National Center for Missing and Exploited Children) über das Bundeskriminalamt dem Landespolizeipräsidium Saarland auf einem Server zur Verfügung gestellt wurden, teilte das Landespolizeipräsidium am Freitag mit. US-Provider sind verpflichtet, dort bekannt gewordene strafrechtlich relevante Sachverhalte an die halbstaatliche NCMEC weiterzuleiten.

In 2021 wurden vom Bundeskriminalamt (BKA) auf diesem Server 462 Vorgänge für das Saarland zur Verfügung gestellt, teilte die Polizei weiter mit. Nach Schätzung des BKA sei mit einer weiterhin stark steigenden Zahl von Fällen zu rechnen. Zur Bearbeitung dieses «immensen Fallaufkommens» habe das Landespolizeipräsidium Anfang 2021 die Ermittlungsgruppe «Halde» eingerichtet. Im vergangenen Jahr seien in der Gruppe insgesamt mehr als 800 Verfahren bearbeitet worden.

Für das laufende Jahr erwarten die saarländischen Ermittler einen weiteren Anstieg der vom BKA übermittelten NCMEC-Verfahren. Bislang seien rund 100 dieser Verfahren plus 200 weitere kinderpornografische Verfahren eingegangen. Es konnten neben bereits in 2021 identifizierten 25 Kindern vier weitere Opfer von Kinderpornografie im Saarland identifiziert werden.

Bislang seien in diesem Jahr bereits 65 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden. Bei den Tatverdächtigen handele es sich oft um bereits polizeilich in Erscheinung getretene, gewalttätige Personen, hieß es. Für 2022 seien 80 Aufträge zur Erstellung IT-forensischer Gutachten an externe Gutachter vergeben worden. Auswertungen hätten ergeben, dass die sichergestellten Datenträger viele schwere Missbrauchsszenen beinhalten.

 

 

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