Polizistenmord: Verteidiger fordert «gerechtes Urteil»

Kaiserslautern (dpa) – Im Mordprozess um tödliche Schüsse auf zwei Polizisten bei Kusel (Westpfalz) hat die Verteidigung des Hauptangeklagten auf «ein gerechtes Urteil» plädiert. Auf eine konkrete Forderung verzichte man, sagte Verteidiger Lars Nozar in seinem Plädoyer vor dem Landgericht Kaiserslautern. Sein Kollege Leonhard Kaiser fügte hinzu: «Wir wissen einfach nach wie vor viele Sachen nicht.»

Der Hauptangeklagte hatte im Prozess eingeräumt, auf den Polizisten in Notwehr geschossen zu haben. Für den Tod der Polizistin hatte er den Nebenangeklagten verantwortlich gemacht, was dieser stets bestritten hatte. «Wir haben hier zwei verschiedene Versionen, die nicht widerlegt werden konnten», sagte Kaiser. Aus Sicht der Verteidigung sei es «kein Mord, maximal Körperverletzung mit Todesfolge».

Am 31. Januar waren ein 29 Jahre alter Polizeikommissar und eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle an einer Kreisstraße nahe Kusel erschossen worden. Im Kastenwagen, mit dem sie am Tatort unterwegs waren, sollen 22 geschossene Rehe und Hirsche gelegen haben.

Als mutmaßlicher Schütze steht seit Mitte Juni der 39-Jährige wegen zweifachen Mordes vor Gericht. Er soll die beiden Polizisten getötet haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Der Nebenangeklagte war als Helfer bei der Wilderei dabei.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor wegen zweifachen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Hauptangeklagten gefordert. Zudem sprach sie sich für die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld aus. Die Nebenkläger schlossen sich im Wesentlichen den Forderungen an. Das Urteil soll am 30. November fallen.

 

 

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