Moselwinzer trotz kleinerer Ernte zufrieden

Bernkastel-Kues (dpa/lrs) – Nach der der extremen Trockenheit im Sommer haben die Moselwinzer in diesem Herbst eine kleinere Ernte eingefahren. Die geschätzte Erntemenge liege bei rund 688.000 Hektolitern: Dies seien sieben Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, teilte der Verein Moselwein am Donnerstag in Bernkastel-Kues mit. Der im September einsetzende Regen sei für die an Mosel, Saar und Ruwer wichtigste Rebsorte Riesling zu spät gekommen. Dennoch seien die Winzer insgesamt zufrieden.

Qualitativ sprechen die Winzer von einem «guten Weinjahrgang». Beim Riesling liege das Gros der Ernte im Bereich von Qualitäts- und Kabinettweinen. Rieslingtrauben in Spät- und Auslese-Qualität sowie für edelsüße Raritäten seien dagegen eher die Ausnahmen geblieben, hieß es. Die Ernte im Anbaugebiet Mosel sei am 20. August mit frühreifen Sorten wie Solaris «rekordverdächtig früh» losgegangen.

Gewinner des Jahrgangs seien die Burgundersorten. Sie hätten von dem heißen Sommer mehr als der Riesling profitiert und hohe Mostgewichte erreicht. Spät-, Weiß- und Grauburgunder nehmen nach Angaben von Moselwein inzwischen 14 Prozent der Rebfläche ein. Im fünfgrößten deutschen Weinanbaugebiet werden knapp 8700 Hektar bewirtschaftet.

Der Export der Moselweine habe weiter zugelegt: 2021 stiegen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent im Wert und 27,5 Prozent in der Menge, wie der Verein mitteilte. Insgesamt seien 214.000 Hektoliter weißer Qualitätswein im Wert von 90 Millionen Euro in rund 100 Länder exportiert worden. Der meiste Wein ging in die USA. Weitere wichtige Auslandsmärkte sind China, Kanada und Norwegen.

 

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