Ministerin: Beitragsfreie Kita ab Anfang 2027

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Abschaffung der Kita-Elternbeiträge bis Anfang 2027 im Saarland wird sich laut Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) deutlich im Geldbeutel vieler Familien bemerkbar machen. Eine Familie im Regionalverband Saarbrücken mit einem Kindergarten- und einem Krippenkind werde dann im Vergleich zu heute rund 3300 Euro im Jahr mehr in der Tasche haben, sagte sie am Dienstag in Saarbrücken. Die Beiträge sollen ab dem 1. August von dann 12,5 Prozent der Personalkosten jedes Jahr um weitere 2,5 Punkte gesenkt werden. Anfang 2027 sollten die verbleibenden 2,5 Prozent dann auf null reduziert werden, sagte sie.

Damit löse man das Versprechen ein, in dieser Legislaturperiode die Elternbeiträge komplett abzuschaffen. Es sei dann «keine finanzielle Frage mehr», einen Kita-Platz zu bekommen. Zudem werde die kommunale Seite gestärkt, da sich das Land verpflichte, das zu übernehmen, was früher über die Elternbeiträge in Kitas finanziert wurde – und somit auch die Beiträge, die die Landkreise für Familien übernommen hatten, die das Geld dafür nicht aufbringen konnten.

Vorsichtige Schätzungen gingen von Entlastungen für die Kreise in einem Gesamtvolumen von 13,5 Millionen Euro pro Jahr aus, sagte Streichert-Clivot. Zudem will das Saarland den Ausbau der Kita-Plätze weiter vorantreiben. Zur Finanzierung sei «dringend» ein sechstes Investitionsprogramm des Bundes zur Kinderbetreuungsfinanzierung notwendig, da das fünfte Programm Ende dieses Jahres auslaufe, teilte das Ministerium mit.

Seit 2008 hätten Bund und Land insgesamt fast 200 Millionen Euro in den Ausbau und die Sanierungen von Kitas investiert. Derzeit gebe es im Land rund 6600 Krippenplätze und 28 100 Kindergartenplätze, sagte die Ministerin weiter. Dies seien in den Krippen 2600 Plätze und in den Kindergärten 1100 Plätze mehr als vor zehn Jahren.

Um Personal für die Arbeit in den Kitas zu gewinnen, solle die Zahl der Plätze für eine praxisintegrierte Erzieherinnenausbildung im Schuljahr 2022/23 erhöht werden, kündigte die Ministerin an. Statt bisher 93 werde es dann 124 Plätze geben. Ziel sei, die Ausbildung zur Regelausbildung neben der vollschulischen Ausbildung zu machen. Die Ausbildungskapazitäten wurden in den vergangenen fünf Jahren jährlich um zehn Prozent erhöht, wie das Ministerium mitteilte.

 

 

 

 

 

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