Lehrerpräsident warnt vor dauerhaften Bildungsrückständen

Berlin (dpa) – Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnt wegen Corona vor dauerhaften Bildungsrückständen einer ganzen Generation und fordert einen Ausbau des Aufholprogramms.

«Die Defizite, die sich durch Unterrichtsausfall und Fernunterricht in den Corona-Jahren bei vielen Schülern angestaut haben, sind noch immer erheblich», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Die Politik kleistert diese Tatsache momentan damit zu, dass sie Anforderungen absenkt, Prüfungen erleichtert und das Sitzenbleiben erschwert oder gar verbietet.»

Am Ende gebe es im Zweifelsfall sogar noch mehr gute Noten, aber entscheidende Kompetenzen würden nur unzureichend vermittelt, sagte Meidinger. «Die Lücken in Mathe, Deutsch und Fremdsprachen könnten aber einer ganzen Generation von Schülern ihr Leben lang auf die Füße fallen.» Er kritisierte: «Das Corona-Aufholprogramm funktioniert nur unzureichend.» Es müsse finanziell noch einmal aufgestockt werden und noch über Jahre weiterlaufen, wenn es wirklich wirksam sein solle.

Der Bund hatte das Aufholprogramm 2021 auf den Weg gebracht. Rund eine Milliarde Euro steht für Lernförderprogramme zur Verfügung, eine weitere Milliarde steht für die Aufstockung sozialer Projekte für Kinder, Jugendliche und Familien bereit. Das Programm soll dabei helfen, Folgen der Schulschließungen während der Corona-Pandemie wie Bildungsrückstände und psychische Probleme abzufedern. Auch die Kultusminister der Länder forderten zuletzt, dieses Programm zu verlängern und um weitere 500 Millionen Euro aufzustocken.

 

 

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