Kurze Winterrückkehr sorgt für viele Unfälle

Schnee sorgt in NRW für glatte Straßen, Verzögerungen im Berufsverkehr und zahlreiche Unfälle. In den kommenden Tagen wird es wieder wärmer und regnerisch.

Schneefälle haben weiten Teilen Nordrhein-Westfalens am Mittwoch zumindest vorübergehend eine weiße Decke über der Landschaft beschert, aber auch für Unfälle gesorgt. Einzelne Kreispolizeibehörden meldeten unzählige Unfälle. Oft blieb es bei Blechschäden, es gab aber auch Verletzte. So wurde ein Zwölfjähriger in Gummersbach von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt.

Am Mittwoch gab es laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) kräftigen Schneefall, nur im Norden von NRW fiel wenig Schnee. Bereits am Nachmittag sollte der Niederschlag in allen Region außer dem Sauerland in Regen übergehen. In höheren Lagen erwartete der DWD bis zu 20 Zentimeter Neuschnee.

Gebietsweise sorgten Schneematsch oder überfrierende Nässe für Glätte. Allein die Kreispolizei Düren zählte bis Mittwochvormittag 56 Unfälle, die fast alle glimpflich ausgingen, nur in einem Fall gab es einen Leichtverletzten.

Bereits am Dienstagabend geriet Polizeiangaben zufolge ein Lastwagen in Gummersbach ins Rutschen, als er vor einer Ampel bremste, die auf Rot umsprang. Er erfasste einen zwölfjährigen Jungen, der bei Grün über die Straße ging. Der Junge wurde schwer verletzt.

Im besonders von Schnee betroffenen Sauerland meldete die Polizei mehrere Lkw, die wegen der Glätte an Steigungen oder in Kurven stecken blieben. Autofahrer müssten Wartezeiten in Kauf nehmen, hieß es. Auch im benachbarten Siegerland gab es Schnee, Eis und Zusammenstöße: Die Kreispolizei Siegen-Wittgenstein meldete bis Mittwochmittag mehr als 50 witterungsbedingte Unfälle. Es gab demnach viele Blechschäden, aber auch sieben Leichtverletzte.

Auf der Bundesstraße 507 bei Neunkirchen-Seelscheid (Rhein-Sieg-Kreis) geriet ein 20 Jahre alter Autofahrer auf die Gegenfahrbahn und stieß dort frontal mit dem Wagen eines 32-Jährigen zusammen. Der 20-Jährige wurde laut Polizei mit schwersten Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, auch der 32-Jährige wurde schwer verletzt. Ob die Witterung und der Schnee eine Rolle bei dem Unfall spielten, war laut einem Polizeisprecher zunächst noch unklar.

Die Polizei im Kreis Olpe zählte bis Mittag 23 Verkehrsunfälle (zwei Leichtverletzte). Die Kollegen im Märkischen Kreis kamen auf 44 Unfälle. Unter anderem rutschte in Lüdenscheid ein Auto bei schneebedeckter Fahrbahn gegen einen stehenden Schulbus. Drei Schulkinder und zwei Insassen im Auto wurden dabei leicht verletzt.

In den Kreisen Euskirchen und Düren sowie in der Region Aachen warnte der DWD für Mittwoch und Donnerstagvormittag vor Tauwetter. Die Abflussmengen erreichten zwischen 30 und 40 Liter pro Quadratmeter, es seien Hochwasser an Bächen und Flüssen sowie überflutete Straßen möglich.

Für Mittwochabend und die Nacht zum Donnerstag rechnete der DWD noch mit Schnee vom Münsterland bis Ostwestfalen. In der Nordosthälfte könne es leichten Frost geben, dort bestehe Glättegefahr. Am Donnerstag wird demnach bei wärmeren Temperaturen von vier bis neun Grad wieder Regen erwartet. Noch wärmer wird es der DWD-Prognose zufolge mit sieben bis elf Grad am Freitag. Es bleibt demnach stark bewölkt bis bedeckt und weiterhin sehr regnerisch. Gewitter sind möglich.

Das Tauwetter und die Regenfälle machen sich auch beim Wasserstand des Rheins bemerkbar: Laut der Prognose der Bundesanstalt für Gewässerkunde sollen die Pegelstände in Köln, Düsseldorf und Duisburg-Ruhrort von Freitag an bis Mitte kommender Woche um mehr als vier Meter ansteigen. Hochwassermarken würden aber wohl nicht überschritten, nur am Pegel Köln sei das von kommendem Mittwoch an mit geringer Wahrscheinlichkeit möglich. Über steigende Pegelstände hatte zuvor der WDR berichtet.

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