Alphapool-Anlagebetrug: Teil des Geldes zurück an Gläubiger

Saarbrücken/Leipzig (dpa) – Hunderte Geldanleger hatten zwischen 2009 und 2013 über einen Kapitalanlagebetrug der Firma Alphapool hohe Summen verloren: Nun bekommen Gläubiger des insolventen Systems knapp 20 Prozent ihrer Forderungen zurück, wie der Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch am Mittwoch in Leipzig mitteilte. Auf insgesamt 627 angemeldete Gläubiger-Forderungen in Höhe von knapp neun Millionen Euro werde ein Betrag von 1,9 Millionen Euro ausgeschüttet.

Damit sei nach der strafrechtlichen nun auch die zivilrechtliche Aufarbeitung des Falls abgeschlossen, sagte der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht von der Kanzlei Schultze & Braun. Bauch sei mit dem Start des Verfahrens im Jahr 2015 zum Insolvenzverwalter bestellt worden.

Alphapool war 2009 im Saarland gegründet worden und hatte später seinen Firmensitz nach Leipzig verlegt. Das Betrugsmodell habe darin bestanden, dass Kunden ihre Lebensversicherungen und Bausparverträge vor deren Fälligkeit an die Firma abtraten – in dem Glauben, ihre Forderungen würden mit hohen Renditen weiter angelegt und ihnen dann ausgezahlt. Im April 2015 stellte Alphapool Insolvenzantrag, weil es seine Kunden nicht auszahlen konnte.

Im März 2018 waren drei ehemalige Geschäftsführer vor dem Landgericht Saarbrücken wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs zu Haftstrafen zwischen sechs Jahren und drei Monaten sowie sieben Jahren verurteilt worden. Laut dem Urteil des Gerichts hatten die Männer ein partielles Schneeballsystem mit der Firma betrieben und bei den getätigten Investitionen hatte es sich größtenteils um Scheininvestitionen gehandelt. Die Geldanleger stammten demnach aus dem Bundesgebiet.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen