Abstimmung in NRW für Türkei-Wahl begonnen – Großer Andrang in Köln

Auch in Nordrhein-Westfalen hat für viele Menschen mit türkischem Pass am Donnerstag die Abstimmung für die Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei begonnen. Rund 500 000 Deutsch-Türken sind in NRW wahlberechtigt. Am Donnerstag herrschte schon am Morgen großer Andrang am Kölner Generalkonsulat, das in der angrenzenden Stadt Hürth liegt. Auch etwa in Düsseldorf oder Essen konnten die Menschen ihre Stimme abgeben. Unter allen Bundesländern leben die meisten Türkischstämmigen in NRW. In der Türkei findet die Wahl am 14. Mai statt.

Umfragen zufolge hat Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu (CHP) gute Chancen, Präsident Recep Tayyip Erdogan nach 20 Jahren an der Macht abzulösen. «Diesmal wird es knapp für Erdogan», sagte Sabri Ayyildib, der seit gut 50 Jahren in Köln lebt. «Das Erdbeben im Februar wird sich negativ für ihn auswirken.» Wie in Hürth dürfen Türken im Ausland an vielen Orten bis zum 9. Mai an die Wahlurnen kommen.

Bei der vergangenen Wahl 2018 hatten in NRW landesweit mehr als zwei Drittel der türkischen Wähler für Erdogan votiert. Der Zuspruch für Erdogan in NRW war damit deutlich höher als in der Türkei selbst. Insgesamt hatte der AKP-Politiker damals 52,6 Prozent geholt.

NRW-Innenminister Herbert Reul hatte vor zwei Wochen gesagt, die Sicherheitsbehörden würden das Geschehen rund um den Wahlkampf aufmerksam begleiten.» Dem CDU-Politiker zufolge ist damit zu rechnen, «dass die türkische Regierung hier bei uns versucht, unsere türkischen Mitmenschen als Wähler zu mobilisieren.» Damit wirke sich die türkischen Präsidentschaftswahlen auch auf die Sicherheitslage hierzulande aus.

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