1&1 lässt mögliche Behinderung bei Netzausbau prüfen

Montabaur (dpa) – Der jüngste Mobilfunkanbieter in Deutschland 1&1 will nach erheblichen Verzögerungen beim Aufbau seines 5G-Netzes eine mögliche Behinderung durch den britischen Konkurrenten Vodafone prüfen lassen. An diesem Freitag wolle die United-Internet-Tochter eine entsprechende Beschwerde beim Bundeskartellamt einreichen, teilte 1&1 am Donnerstagabend überraschend in Montabaur mit. Vodafone ist Hauptaktionär des Funkturmunternehmens Vantage Towers, das unter anderem für 1&1 die Standorte bauen soll. Eine Sprecherin des Funkturmunternehmens wollte den Fall auf Anfrage nicht kommentieren.

1&1 will als vierter deutscher Netzbetreiber durchstarten und baut derzeit sein Netz. Bis Ende 2022 sollte das Unternehmen der staatlichen Ausbaupflicht von 1000 aktivierten 5G-Stationen nachkommen – doch es wurden nach neuesten Angaben nur fünf. Vantage Towers ist nach 1&1-Angaben der «mit weitem Abstand wichtigste Ausbaupartner» und habe die vertraglichen vereinbarten Ausbauziele «nahezu vollständig verfehlt».

Für den Telekommunikationsanbieter Vodafone ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Markt ist. Allerdings geriet der Konzern hierzulande in den vergangenen Quartalen deutlich ins Straucheln. Zuletzt konnte der Telekom-Anbieter zum Beispiel nur 8000 Mobilfunkkunden für sich nach Abzug von Kündigungen gewinnen – die Konkurrenten Deutsche Telekom und Telefonica Deutschland steigerten in den Zeiträumen ihre Netto-Neukundenvertragszahlen im sechsstelligen Bereich.

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