Klöckner zieht Abschiedsbilanz mit Licht und Schatten

Wittlich (dpa/lrs) – In ihrer letzten Rede als CDU-Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz hat Julia Klöckner eine teils positive, teils kritische Bilanz gezogen. Bei ihrem Antritt als Vorsitzende im Jahr 2010 sei die CDU im Land tief zerstritten und hochverschuldet gewesen, sagte die Bundestagsabgeordnete am Samstag auf einem Landesparteitag in Wittlich. Jetzt übergebe sie eine gut aufgestellte Partei. Die Christdemokraten an Rhein und Mosel müssten sich aber auch fragen: «Sind wir das Gesicht, das wir sein müssen, um von der Gesellschaft auch als attraktiv wahrgenommen zu werden?»

Nach einer Serie von Video-Grußworten zu ihrem Abschied merkte Klöckner an: «In den Grußworten war keine einzige Frau dabei.» Nach dem Parteitag in Wittlich werde es keine einzige Frau mehr an der Spitze eines CDU-Landesverbands geben. «Nicht antreten als Frau kann auch eine Entscheidung sein, auch das sollten wir respektieren», sagte Klöckner. Wichtig sei es aber auch, den von der Landespartei eingeleiteten Veränderungsprozess voranzutreiben, um die ganze gesellschaftliche Bandbreite künftig besser abbilden zu können.

Das vergangene Jahr mit den bisher schlechtesten Ergebnissen bei einer Landtags- und einer Bundestagswahl bezeichnete die scheidende Vorsitzende als Tiefschlag für die CDU Rheinland-Pfalz. «Es ist uns nicht gelungen, es ist mir nicht gelungen, es ist Christian nicht gelungen», sagte Klöckner mit Blick auf den Fraktionsvorsitzenden Christian Baldauf, der einziger Kandidat für ihre Nachfolge ist. Jetzt gelte es, «die Wurzeln zu behalten, aber sich selbst auf den Prüfstand zu stellen». Dabei müssten vor allem die Abläufe in der Partei untersucht werden.

 

 

 

 

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