In 100 Tagen bis ans Ende der Welt

Bausendorf.  Kürzlich luden Aloys Perling und Ute Braun  zu einem Bildervortrag in das Gemeindezentrum nach Bausendorf ein, um ihre Eindrücke auf dem 2500 km langen Jakobus-Pilgerweg und der daran anschließenden 100 km weiten Stecke zum Kap Finisterre zu vermitteln.

Erwartet wurden ca. 50 Besucher, die bequem im Pfarrsaal des Gemeindezentrums Platz gefunden hätten, zumal das strahlende Sonntagswetter – so die allgemeine Meinung – sicher viele zum Spaziergang verleitet hätte. Aber weit gefehlt! Schon  kurz nach 14.00 Uhr musste die Zwischenwand zur Gemeindehalle entfernt werden. Viele freiwillige Helfer packten spontan mit an um zusätzliche Tische und Stühle aufzustellen, um dem Besucheransturm gerecht zu werden.

Der Vortrag begann mit einem beeindrucktem „Wow, Sie sehen uns hier ziemlich überwältigt, denn mit soviel Zuhörern haben wir wirklich nicht gerechnet. Trotzdem heißen wir Sie natürlich alle ganz herzlich willkommen, und wir freuen uns über die große Resonanz!“

Die Angst, der Kuchen würde nicht für alle Besucher reichen, wurde schnell entkräftet. Schnell wurden eingefrorene Kuchen aufgetaut, zusätzliche  gebacken und gekauft, sodass die ca. 200 Besucher nicht nur Platz fanden, sondern auch in der Pause mit ausreichend Kaffee, Kuchen und Getränken versorgt werden konnten. So wiederholte sich die Geschichte von der wunderbaren Brotvermehrung mit einer kleinen Nuance auch in Bausendorf.

Während des ca. 2-stündigen Vortrags wechselten sich Ute Braun und Aloys Perling kurzweilig mit der Schilderung ihrer Erlebnisse ab, die eindruckvoll von vielen Fotografien untermalt wurden. Ihr Weg führte sie über Trier, Metz, Le Puy-en-Velay, St-Jean-Pied de-Port, Burgos, Leon nach Santiago de Compostella zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren, weiter bis zur Atlantikküste zum Kap Finisterre, dem „Ende der Welt“.

Immer wieder traten die Begegnungen mit anderen Pilgern und deren Gründe, diesen Pilgerweg zu erwandern, in den Vordergrund. Auf der anderen Seite faszinierten die Fotos aus den unterschiedlichen Gegenden, von Kapellen und Bildstöcken, von Denkmälern und Bauwerken und natürlich vom Pilgerweg selbst, der sich mal gerade und eben, geradezu beschaulich, und dann wieder hart, steinig und beschwerlich darstellte.

Beeindruckend  auch die eigenen Erfahrungen, die die beiden Vortragenden während ihrer Pilgerreise machten, von den vorhergesehenen Blasen an den Füßen, von unverhofft gemachten Bekanntschaften, bis zum Treffen mit einem sehr entfernten Bekannten aus dem Trierer Raum, der sie dort in Spanien erkannte.

Es kam aber auch zur Sprache, dass der Camino mittlerweile viele Freunde gefunden hat, sodass es zeitweise an der Ruhe für die innere Einkehr besonders in und an den Pilgerhochburgen fehlte. Insgesamt überwog jedoch der Eindruck, dass jeder den Weg oder Teile davon gehen sollte, der das Bedürfnis dazu verspürt.

Zum Schluss des sehr kurzweiligen Nachmittags bedankte sich Pfr. Pater Ludwig Eifler
O.Carm. im Namen der Kirchengemeinde, die Ausrichter dieser  Veranstaltung war, bei den beiden Vortragenden mit einem Blumenstrauß und einem guten Tropfen aus der Gemeinde. Da Kaffee und Kuchen gespendet wurden, wurde um eine Zuwendung zugunsten der Stiftung „Kapelle Heinzerath“ gebeten und man kann sagen, dass die Besucher sich nicht kleinlich zeigten.

Der Spendenerlös betrug stolze 936,00 €.

Allen Spendern ergeht hiermit ein herzliches „Vergelt´s Gott“!
 

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