Landrätin: Appell zu Fortbetrieb der Inselschule Nonnenwerth

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Im Zusammenhang mit der angekündigten Schließung der Privatschule Nonnenwerth bei Remagen hat sich die Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand, mit einem offenen Brief an den Geschäftsführer gewandet. Sie appellierte darin an Peter Soliman, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Fortbetrieb der Schule zu ermöglichen. Dazu gehöre die Beantragung einer Duldung über das laufende Schuljahr hinaus, schrieb Weigand nach Mitteilung vom Freitag.

Zudem forderte sie den Geschäftsführer auf, einem von dem Verein «Rettet Nonnenwerth» beauftragten Brandschutzsachverständigen Zugang zum Gebäude zu gewähren, damit dieser die notwendige Grundlage für ein eigenes Brandschutzkonzept für den zukünftigen Schulbetrieb erhalte. Dies sei die «unabdingbare Voraussetzung für die Übernahme der Schule durch einen anderen Träger», schrieb Weigand.

Soliman hatte nach eigenen Angaben den Stopp des Schulbetriebs auf der Rheininsel Nonnenwerth nach Bekanntwerden teurer Brandschutz-Mängel im Frühling 2021 beschlossen. Nach seiner Ankündigung soll die fast 170 Jahre alte Privatschule zum Sommer 2022 geschlossen werden. Der Elternverein «Rettet Nonnenwerth» will nun die Trägerschaft übernehmen, um die Schule zu erhalten.

Die Schule wird von rund 500 Schülern aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen besucht. Sie war zuvor von Franziskanerinnen geführt worden. Der Hauptteil der Insel mit Kloster- und Schulanlage gehört zum Kreis Ahrweiler.

Nach Angaben der parteilosen Weigand hat Soliman in den vergangenen Monaten immer wieder betont, dass er bereit sei, mit neuen Trägern eine Lösung für den Fortbestand der Schule zu finden. «Gleichwohl kann ich bis heute nicht erkennen, dass Sie Ihren Beitrag hierzu leisten», schrieb sie an ihn.

Dem widersprach Soliman. «Ich kann mir nicht vorwerfen, etwas unversucht gelassen zu haben, einen realistischen Weg für das Weiterbestehen der Schule einzuschlagen», schrieb er an die Landrätin zurück. Zudem habe er Weigand bereits zwei Mal um ein Gespräch gebeten, «um gemeinsam eine mögliche Lösung zu erörtern». Beide Angebote seien aber unbeantwortet geblieben. Er sei weiter zu Gesprächen bereit.

Eine Verlängerung der Duldung sei nur dann eine Option, wenn die Schule auch eine langfristige Perspektive habe, schrieb er. Dazu müsse ein geeigneter Träger gefunden werden, der den operativen Betrieb der Schule leiten könne und über finanzielle Mittel verfüge, die Brandschutzprobleme zu lösen und die Verluste der Schule zu tragen.

Den jährlichen Verlust bezifferte er auf eine Million Euro, die Beseitigung der Brandschutzmängel laut Gutachten zwischen 10 und 13,8 Millionen Euro. Soliman habe erklärt, die Trägerschaft nicht weiterzuführen. Es wäre also nur einem neuen Träger möglich, einen Duldungsverlängerung mit einem entsprechenden Konzept zu erwirken. «Aktuell fehlt hierfür ein Träger», schrieb der Geschäftsführer.

 

 

 

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