Leserbrief: Stellungnahme zur Pressemitteilung des A.R.T. vom 23.03.2020

Nach eigenem Bekunden will der A.R.T. auf “gutem Weg” sein und führt an, dass der von Januar 2019 bis Januar 2020 gesammelte Biomüll mittels Biotüte um 406 % gestiegen sei. Richtig ist, dass dies nicht der triefenden Biotüte zuzuschreiben ist, sondern der Tatsache , dass der A.R.T. den Bürgern im Vulkaneifelkreis die Biotonne weg genommen und ein “Tütenbringsystem” verordnet hat. Ein System, dass ins Mittelalter gepasst hätte als noch die Wäsche an einem Waschplatz gereinigt wurde. Und ein Berliner Karnevalsbesucher spottete bei seinem Besuch in Daun “det hamwer nachem Krich schon je habt”. Und doch zeigt der A.R.T. auch eine gute Seite, er riet im März 2020 den Bürgern in einer ganzseitigen Anzeige in den Mitteilungsblättern die triefende Biotüte für den Transport in Zeitungspapier einzuwickeln. Toll, Toll, Toll !

Der “gute Weg” des A.R.T. sehe ich bei den Gebühreneinnahmen und wie diese zustande kommen. So hat sich z.B. die Leerung einer grauen 240 Ltr. Restmülltonne von einem auf den andern Monat um über 100 % auf unverschämte 245,13 € erhöht. Ferner sind Grundgebühren lt. Satzung vom 01.03. bis 01.05, eines jeden Jahres vorab zu entrichten, wovon ein privatwirtschaftliches Unternehmen nur träumen kann. Dies alles regelt eine Satzung die den Privathaushalt zum Anschluss zwingt. Welcher Politiker möchte da nicht gern den Unternehmer spielen!

Und was soll die jüngste Abfrage bezüglich Wiedereinführung der Biotonne durch den A.R.T.? Die vorliegenden Gebührenbescheide aus 2019 lassen bereits eine verbindliche Kalkulation der logistischen Kosten zu. Man scheut offenbar beim A.R.T. eine vorzeitige Verbindlichkeit bei der Kostenermittlung. So darf man gespannt sein wie viele Rückmeldungen eingehen und das große Eigeninteresse des A.R.T.an dieser Umfrage wirft schon jetzt die Frage auf ob es bei der Auswertung mit rechten Dingen zugehen wird. Es hätte dem A.R.T. besser gestanden mit der Umfrage einen Außenstehenden zu beauftragen. Egal was die Umfrage hergibt, schon jetzt steht fest, die “Madentonnen” werden bleiben. Wer gibt schon zu, dass tausende von Euro für ein mittelalterliches und von der Bevölkerung nicht akzeptiertes System “in den Sand gesetzt” wurden?

Es ist für mich ein Rätsel, wie sich seinerzeit der Kreistag des Vulkaneifelkreises für den Beitritt zum A.R.T. entscheiden konnte, wahrscheinlich lockten die lt. Satzung dem Kreis zustehenden 12 Mitglieder in der Verbandsversammlung bzw. die “Pöstchen” und die vermutlich damit verbundenen steuerfreien “Aufwandsentschädigungen”. Wer die Satzung des A.R.T. liest ,erkennt, dass ein Austritt aus diesem Verband aus finanzieller Sicht für den Vulkaneifelkreis unmöglich ist. A.R.T. – drei Buchstaben die für “Abfallentsorgung Richtig Teuer” stehen.

Karl Heinz Ehrhardt, Daun

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