Deutschland wieder «kranker Mann» Europas?

Frankfurt/Main (dpa). Konjunkturflaute statt eines erhofften Aufschwungs: Die deutsche Wirtschaft scheint in einem Tief zu stecken, nachdem sie im vergangenen Jahr trotz Energiekrise und hoher Inflation noch gewachsen war. Weiterlesen

Übung macht den Meister

Praktisches Know-how trainieren die Pflegeazubis am Krankenhaus Maria Hilf in einem sogenannten Skills Lab – gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz. Welchen Mehrwert die Lernwerkstatt bietet, hat sich Landesminister Alexander Schweitzer bei einem Besuch im Klinikum angeschaut. Weiterlesen

Katrin Eder: „In Rheinland-Pfalz wird ein modernes Jagdgesetz auf den Weg gebracht, das Antworten auf die gegenwärtigen umwelt-, klima- und jagdpolitischen Herausforderungen gibt“

Bessere Unterstützung der Waldentwicklung im Klimawandel durch jagdliches Management – Stärkung von Tierschutz und Naturschutz – Bürokratieabbau – Erweiterte Gestaltungsfreiräume für Waldbesitzende und Landwirtinnen und Landwirte – Vereinfachte Wildschadensabwicklung Weiterlesen

Digitale Transformation des Deutschland-Tourismus schreitet voran

Livegang des Knowledge Graph auch durch Digitalisierungsoffensive des rheinland-pfälzischen Tourismus erfolgreich

Es ist ein Meilenstein für die Digitalisierung im Tourismus: Am 28. Juni ging mit dem Knowledge Graph das bislang größte Dateninfrastrukturprojekt im Deutschlandtourismus online. Unter Federführung der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) und der sechzehn touristischen Marketingorganisationen der Bundesländer wurden erstmals über 200.000 aktuelle Datensätze von touristischen Objekten und touristischer Infrastruktur mit einem einheitlichen Daten-Standard gebündelt. Weiterlesen

Umfrage: Schulen fehlen IT-Fachkräfte

Berlin (dpa). An nur etwa jeder zehnten Schule in Deutschland ist einer Umfrage zufolge eine IT-Fachkraft beschäftigt. In einer Forsa-Umfrage unter mehr als 1000 Schulleiterinnen und Schulleitern im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung gaben 11 Prozent an, in ihrer Einrichtung eine solche Fachkraft zu haben.

In den wenigsten Grund- und Förderschulen (6-7 Prozent) gibt es demnach solche Mitarbeiter, in 16 Prozent der Gymnasien, von den Haupt-, Real- und Gesamtschulen gaben immerhin 19 Prozent an, Techniker für die Betreuung und Wartung ihrer Digitaltechnik zu haben.

Digitalpakt Schule

Mehr als jede zweite Schulleitung (53 Prozent) wünscht sich der Umfrage zufolge eine IT-Fachkraft. Das Problem gehört neben dem Lehrkräftemangel zu einem der Themen, die der Bildungspolitik momentan mit am meisten auf den Nägeln brennt. Denn es geht dabei auch um den sogenannten Digitalpakt Schule und seine mögliche Fortsetzung.

2019 war das Förderprogramm aufgelegt worden, um die Schulen technisch aufzurüsten. Im nächsten Jahr läuft es aus. Der Bund hatte zunächst fünf Milliarden Euro bereitgestellt etwa für den Aufbau von schuleigenem Wlan und die Anschaffung von interaktiven Tafeln (Smartboards). Im Zuge von Corona wurde das Programm dreimal aufgestockt, auch um Tablets anzuschaffen.

Keine konkreten Pläne

Doch Technik braucht Updates. Netzwerke und Webseiten müssen betreut und gewartet werden, sonst kommt die angeschobene Digitalisierung wieder ins Stocken. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel deshalb ein Folgeprogramm, einen «Digitalpakt 2.0» angekündigt mit einer Laufzeit bis 2030, für die «nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration». Da konkrete Pläne dafür bisher nicht vorliegen, waren zuletzt Zweifel laut geworden, ob aus dem Plan angesichts der aktuellen Sparbestrebungen noch etwas wird.

Eine Sprecherin des Bundesbildungsministeriums hatte gestern auf Nachfrage zugesichert, dass Länder und Kommunen wie im Koalitionsvertrag festgehalten bei der Digitalisierung des Bildungswesens unterstützt werden sollen. «Deshalb arbeiten wir selbstverständlich am Digitalpakt 2.0 und sprechen mit den Ländern darüber.» Allerdings soll das neue Förderprogramm ihren Angaben zufolge nicht vor 2025 starten. Daran gibt es von der Bildungsgewerkschaft GEW Kritik, die von einer Förderlücke spricht.

 

 

 

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Nach Cyberangriff: Land und Kreis unterzeichnen Vereinbarung

Nach dem Cyberangriff auf die Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises haben Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer und Landrat Clemens Körner in Ludwigshafen heute eine Vereinbarung zur zielgerichteten Unterstützung der Kreisverwaltung zur Stärkung der Informationssicherheit unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist es, das Schutzniveau des Rhein-Pfalz-Kreises gegen Cyberangriffe zu erhöhen. Weiterlesen

Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche erfolgreich

Bewilligung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stärkt Profilbereiche der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist in der aktuellen Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche (SFB) erfolgreich. Neu eingerichtet hat die DFG den SFB 1552: Weiterlesen

Zukunft braucht die Perspektive junger Menschen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Foto Staatskanzlei RLP/ Elisa Biscotti)

Heute am 18. Mai 2023 wird unsere Verfassung nun 76 Jahre alt. Die rheinland-pfälzische Verfassung ermöglicht und sichert unserer Gesellschaft Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Der Tag ruft uns in Erinnerung, wie kostbar und wertvoll diese Errungenschaften sind, mit denen wir seit 76 Jahren leben können. Die Demokratie setzt darauf mitzureden, mitzubestimmen und mitzugestalten. Weiterlesen

Daun-Waldkönigen bekommt Glasfaser bis ins Gebäude

Daun-Waldkönigen. Das lange Warten hat ein Ende – der Stadtteil Waldkönigen von Daun kann sich über einen Glasfaseranschluss freuen. Die Anschlüsse bieten eine Geschwindigkeit von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde. Damit haben Kund*innen den schnellsten Anschluss und hervorragende Stabilität für gleichzeitiges Streaming, Gaming und Homeoffice und sind bestens für die Zukunft vorbereitet. Weiterlesen

Schmitt eröffnet den 38. rheinland-pfälzischen Mittelstandstag

Daniela Schmitt/FDP, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat den 38. Mittelstandstag in Mainz eröffnet. Vor rund 380 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Mittelstand betonte Schmitt die Bedeutung innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Weiterlesen

Grüne mahnen nach Flüchtlingstreffen weitere Schritte an

Berlin (dpa). Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat nach dem Bund-Länder-Treffen zur Flüchtlingspolitik rasch weitere Schritte gefordert. «Die Kommunen tragen eine große Last zurzeit», sagte er im ARD-«Morgenmagazin». Einige Kommunen seien wirklich am Limit, und deshalb brauche es schnell Hilfe. «Jenseits aller anderen Diskussionen ging es darum, dass jetzt Geld fließt. Und das ist gelungen.»

Nouripour räumte zugleich ein: «Ich verstehe aber auch all diejenigen, die sagen: Wir müssen langfristige Lösungen genau für diese Frage finden. Und deshalb muss man jetzt so schnell wie möglich zu Lösungen kommen bei der Finanzierung. Wer sich von Gipfel zu Gipfel hangelt, der kriegt keinen Boden unter die Füße.» Die vereinbarte Arbeitsgruppe müsse daher so schnell wie möglich Lösungen für die Zeit nach 2023 finden.

Der Bund hatte bei der Einigung mit den Ländern am Mittwochabend eine Milliarde Euro als zusätzliche Beteiligung an den Kosten der Flüchtlingsversorgung für dieses Jahr zugesagt. Über die künftige Aufschlüsselung der Kosten soll nach Beratungen in einer Arbeitsgruppe aber erst im November entschieden werden. Dies stieß bei den Kommunen auf Kritik. «Mit einer Vertagung drängender Probleme können die Landkreise nicht wirklich zufrieden sein», sagte etwa der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

«Nur ein Tropfen auf den heißen Stein»

«Eine Einigung erst im November kommt für das Jahr 2024 deutlich zu spät und stößt bei den Kommunen auf große Enttäuschung», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der «Rheinischen Post». Die Milliarde sei «nur ein Tropfen auf den heißen Stein».

Er äußerte sich mit Blick darauf, dass eine dauerhafte Lösung zur Finanzierung der Flüchtlingsunterbringung auf den Herbst vertagt worden war. «Das ist ein schlechtes Signal an die Städte», sagte Städtetags-Präsident Markus Lewe der Zeitung.

«Mit einer Vertagung drängender Probleme können die Landkreise nicht wirklich zufrieden sein», sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Vertreter der Kommunen waren zu dem Treffen nicht eingeladen worden.

Mit der vom Bund zusätzlich zur Verfügung gestellten Milliarde sollen die Länder dabei unterstützt werden, ihre Kommunen zusätzlich zu entlasten und die Digitalisierung der Ausländerbehörden zu finanzieren. Der Bund hatte zuvor bereits 1,5 Milliarden Euro für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in diesem Jahr zugesagt sowie 1,25 Milliarden Euro für andere Geflüchtete. Sachsen, Bayern und Sachsen-Anhalt hielten in einer Protokollerklärung Vorbehalte gegenüber den Gipfel-Ergebnissen fest.

Kritik von der Opposition

Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, nannte die Runde im Kanzleramt im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) einen «Enttäuschungsgipfel». Die Vorsitzenden der AfD-Fraktion, Alice Weidel und Tino Chrupalla, bezeichneten die Ergebnisse als «nicht geeignet, die dringend erforderliche Migrationswende in Deutschland einzuleiten. Noch mehr Geld für noch mehr Flüchtlinge wird die Flüchtlingskrise nicht lösen, sondern verlängern.»

CSU-Innenexpertin Andrea Lindholz hält die Ergebnisse für unzureichend – vor allem wegen zu dürftiger Ergebnisse für die Kommunen. Lindholz sprach von einem «Gipfel der verpassten Chancen». Es gebe zwar eine Milliarde Euro mehr. «Aber das, was die Kommunen eigentlich eingefordert haben, nämlich Planungssicherheit bei den Finanzen und eine Begrenzung der Zuwanderung, das ist beides ausdrücklich nicht beschlossen worden.»

Die AfD im Bundestag stuft die Ergebnisse als völlig unzureichend ein. «Noch mehr Geld für noch mehr Flüchtlinge wird die Flüchtlingskrise nicht lösen, sondern verlängern», erklärten die Fraktionschefs Alice Weidel und Tino Chrupalla in Berlin. «Es ist völlig irrelevant, ob der Bund oder die Länder die finanziellen Lasten der ungebremsten Einwanderung nach Deutschland tragen: Am Ende zahlen die Bürger mit höheren Steuern und Abgaben.»

Eindämmung von irregulärer Migration

Die Aufstockung der Beteiligung gilt als Zugeständnis an die Länder. Die sehen allerdings den Bund grundsätzlich in der Pflicht. «Der Bund allein hält den Schlüssel zur Steuerung und Begrenzung der Migration in der Hand. Solange er diesen Schlüssel nicht ausreichend nutzt, muss er sich an den Kosten der Länder und Kommunen beteiligen», sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU), der im November Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) sein wird. In dem Beschlusspapier des Gipfels heißt es auch: «Aus Sicht der Länder bedarf es eines atmenden Systems, bei dem sich die finanzielle Unterstützung des Bundes an den Zugangszahlen der Geflüchteten orientiert.»

Überwiegend begrüßt wurden Absichtserklärungen der Bundesregierung, die sogenannte irreguläre Migration stärker einzudämmen, auch wenn hierfür noch Verhandlungen auf EU-Ebene bevorstehen. Um Abschiebungen konsequenter durchzusetzen, hätten sich Bund und Länder auch darauf verständigt, die maximale Dauer des Ausreisegewahrsams von derzeit 10 auf 28 Tage zu verlängern, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

In Ausreisegewahrsam können Menschen genommen werden, die in ihre Heimatländer abgeschoben werden sollen, sich aber häufiger unkooperativ verhalten haben – zum Beispiel mit falschen Angaben über ihre Staatsangehörigkeit. Vereinbart wurden den Angaben zufolge auch erweiterte Zuständigkeiten der Bundespolizei und ein verbesserter Informationsaustausch zwischen Justiz- und Ausländerbehörden.

 

 

 

BDI-Präsident lobt Viessmann-Deal mit Carrier Global

Berlin (dpa) – Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat den Verkauf der Heiztechnik-Sparte von Viessmann an den US-Konzern Carrier Global gelobt.

«Dass Amerikaner viele Milliarden Euro in eine innovative mittelständische Firma bei uns investieren, zeigt die Klasse von Technik und Unternehmen in Deutschland», sagte Russwurm der «Wirtschaftswoche». «Ich finde es positiv, wenn amerikanische Unternehmen hierzulande investieren und deutsche Unternehmen in den USA.» Dennoch müsse Europa mit Blick auf die Zukunftsmärkte wettbewerbsfähiger werden. Weiterlesen

Saar-Opposition fordert neue Migrationspolitik

Saarbrücken (dpa/lrs) – Eine Neuausrichtung der Migrationspolitik in Deutschland hat die oppositionelle CDU im Saarland gefordert. «Deutschland befindet sich seit 2015 in der bislang schwersten Migrationskrise überhaupt», sagte der CDU-Abgeordnete Raphael Schäfer am Mittwoch im Plenum des Landesparlaments. In weiten Teilen der Gesellschaft herrsche das Gefühl vor, «dass wir die aktuelle Krise nicht mehr im Griff haben, dass Staat und Gesellschaft überfordert sind».

Ein entsprechender Entschließungsantrag der CDU wurde nach kontroverser Debatte mit den Stimmen der SPD-Regierungsmehrheit abgelehnt. Schäfer sagte, die CDU bekenne sich zum Grundrecht auf Asyl. Andererseits müsse irreguläre Migration auch «gesteuert, begrenzt und geordnet» werden. Weiterlesen

Bessere Versorgung mit Medikamenten: Brüssel legt Reform vor

Von Michel Winde, dpa

Brüssel (dpa) – Engpässe bei Medikamenten, überhöhte Preise und eine ungleiche Versorgung der EU-Staaten mit neuen Arzneimitteln sollen nach dem Willen der EU-Kommission der Vergangenheit angehören. Die Brüsseler Behörde schlug am Mittwoch eine umfassende Reform der 20 Jahre alten Pharma-Gesetzgebung für Europa vor. Ziel ist zugleich, die Entwicklung neuer Präparate anzukurbeln und die heimische Industrie wettbewerbsfähig zu halten.

«Dies ist ein historischer Tag für Bürger, Patienten und die Industrie», sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Der europäische Verbraucherverband Beuc begrüßte die Vorschläge als Schritt in die richtige Richtung, forderte jedoch weitere Schritte insbesondere gegen Versorgungslücken und hohe Preise. Die großen Pharma-Konzerne hätten «wie verrückt Lobbyarbeit» betrieben, um ihre Gewinne zu schützen, beklagte Generaldirektorin Monique Goyens. Der Präsident des Europäischen Pharmaverbands (EFPIA), Hubertus von Baumbach, warnte dagegen, die Vorschläge gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie.

Wie sehen die Vorschläge, über die die EU-Staaten und das Europaparlament nun verhandeln müssen, im Detail aus? 

Engpässe besser überwachen, Schwachstellen in Lieferketten angehen

Spätestens während der Corona-Pandemie wurde deutlich, wie abhängig Europa bei der Versorgung mit Medikamenten und Ausrüstung von anderen Teilen der Welt ist. Im Winter gab es dann Lieferengpässe bei Antibiotika, patentfreien Medikamenten wie Fiebersäften für Kinder und Krebsmedikamenten. Die Bundesregierung hat bereits ein Gesetz auf den Weg gebracht, nun soll auch etwas auf EU-Ebene geschehen.

Konkret plant die Kommission, eine Liste besonders wichtiger Präparate anzulegen. Schwachstellen in den Lieferketten dieser Medikamente sollen angegangen werden. Unternehmen sollen dazu verpflichtet werden, Versorgungslücken und den Rückruf von Medikamenten früher zu melden und Vorsorgepläne erstellen.

Präparate in der gesamten EU verfügbar machen

Die 27 EU-Staaten teilen zwar einen Binnenmarkt – bei der Versorgung mit Medikamenten gilt das allerdings längst nicht. In westlichen und größeren Ländern wie Deutschland hätten die Patienten Zugang zu 90 Prozent neuer Arzneimittel, sagte Kyriakides. In den östlichen und kleineren Staaten seien es nur 10 Prozent. Die EU-Kommission will nun mit Anreizen dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger aller EU-Staaten Zugang zu neuen Medikamenten haben. Konkret soll der Kommission zufolge das System für den Schutz neuer Präparate vor der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte wie Generika überarbeitet werden.

Bislang dürfen derlei Generika spätestens elf Jahre nach der Zulassung des ursprünglichen Präparats in Europa auf den Markt. Nach Vorstellung der Kommission könnten es künftig zwar bis zu zwölf Jahre werden. Der Standardschutz soll jedoch nur noch acht anstelle von zehn Jahren betragen. Für eine Verlängerung müssen die Unternehmen Kriterien erfüllen, die den Zielen der EU-Kommission entsprechen. So können etwa weitere zwei Jahre hinzukommen, wenn ein Unternehmen sein neues Medikament in allen EU-Staaten auf den Markt bringt. Allein dadurch könnten nach Angaben der EU-Kommission bis zu 67 Millionen weitere Menschen von einem neuen Medikament profitieren.

Auch die Entwicklung eines bislang fehlenden Medikaments soll mit einem weiteren halben Jahr Schutz belohnt werden. Zugleich will die EU-Kommission sicherstellen, dass Generika an Tag eins nach Ablaufen des Monopol-Schutzes auf den Markt kommen – und dass bürokratische Hürden die Zulassung nicht verzögern.

Die «stille Pandemie» – Was tun gegen Antibiotikaresistenzen? 

Nach EU-Schätzungen sterben jedes Jahr mehr als 35 000 Menschen in Europa aufgrund von Antibiotikaresistenzen. Damit handelt es sich um die drittgrößte Gefahr für die öffentliche Gesundheit – nach Erregern mit hohem Pandemiepotenzial sowie chemischen, biologischen oder nuklearen Bedrohungen. EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas sprach von einer «stillen Pandemie».

Die Kommission schlug nun vor, die Entwicklung bahnbrechender Antibiotika attraktiver zu machen. Konkret könnten Unternehmen, die ein solches Präparat herstellen, künftig einen Gutschein über den Schutz der Daten eines Medikaments – also eines Monopols – für ein weiteres Jahr erhalten. Dieser Gutschein soll nicht an das neue Antibiotikum gebunden sein und könnte auch verkauft werden.

Die Kosten für einen solchen Gutschein für die nationalen Gesundheitssysteme liegen nach Angaben einer EU-Beamtin bei rund 500 Millionen Euro. Diese werden nach Angaben der Kommission jedoch weitgehend durch vermiedene Todesfälle und Krankheiten ausgeglichen. In der gesamten EU sollen innerhalb von 15 Jahren nicht mehr als 10 Gutscheine vergeben werden. Die EU-Kommission legte zudem nicht bindende Empfehlungen gegen die resistenten Erreger vor, die vor allem auf zurückhaltenden Gebrauch von Antibiotika abzielen.

Zulassung beschleunigen, Bürokratie abbauen und mehr Umweltschutz

Grundsätzlich sollen neue Medikamente nach dem Vorschlag der EU-Kommission künftig schneller zugelassen werden. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA soll im Regelfall innerhalb von 180 statt 210 Tagen ihre Einschätzung abgeben, die Zulassung der EU-Kommission soll innerhalb von 46 statt 67 Tagen erfolgen. Unter anderem durch mehr Digitalisierung sollen bürokratische Verfahren entschlackt werden. Die öffentliche Finanzierung der Entwicklung neuer Medikamente soll transparenter werden. Zudem sollen bestehende Regeln zum Schutz der Umwelt durch Arzneimittel besser durchgesetzt werden.

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„Genossenschaftsbank verzeichnet auch 2022 positive Entwicklung – 160 Jahre gewachsen und eng mit der Region verbunden

Bitburg. Der Blick auf die Bilanzsumme, den Kreditbestand und die Einlagen macht es deutlich: Die Volksbank Eifel eG hat sich 2022 trotz aller Herausforderungen in den Märkten positiv entwickelt und setzt ihren Erfolgskurs weiter fort. Vorstand und Aufsichtsrat präsentierten im Rahmen der ordentlichen Vertreterversammlung am 20. April das sehr erfreuliche Jahresergebnis 2022, das Wachstum und Vertrauen von Mitgliedern und Kunden widerspiegelt. Weiterlesen

Deutschlandticket – Was man zum Kauf wissen muss Fragen & Antworten

Von Fabian Nitschmann und Matthias Arnold, dpa

Berlin (dpa) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bewarb das Deutschlandticket kürzlich noch mal mit etwas Pathos: Es sei die große Reform des öffentlichen Personennahverkehrs, der Einstieg in dessen Digitalisierung. Der 1. Mai 2023 werde der Tag des ÖPNV, sagte Evelyn Palla, bei der Deutschen Bahn für den Regionalverkehr zuständig. Die Erwartungen an das Deutschlandticket sind groß – und die Branche betont seit Wochen ihre Vorfreude.

Ab Montag ist es dann also so weit: Deutschland lässt den Tarifdschungel im öffentlichen Personennahverkehr zumindest ein Stück weit hinter sich und führt ein 49 Euro teures, bundesweit gültiges Ticket ein. Ein bisschen Chaos mit Blick auf zum Beispiel Mitnahmeregeln ließ sich dabei nicht vermeiden, aber dazu später mehr. Im Kern ist das Ticket simpel gestaltet, leicht zu bekommen und durch lange ausgehandelte politische Beschlüsse zumindest vorerst auch gut abgesichert.

Was Verbraucher wenige Tage vor dem Start des Deutschlandticket wissen müssen:

Wo und wie kann ich das 49-Euro-Ticket kaufen?

Das Ticket wird von den allermeisten regionalen Verkehrsunternehmen ebenso vertrieben wie von der Deutsche Bahn. Außerdem bieten verschiedene Unternehmen Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa die Verkehrsdienstleister Hansecom und Mobility Inside. Bei Kontrollen kann das Abo dann per Chipkarte oder per Handyticket vorgezeigt werden. Mit einer Übergangsfrist bis Jahresende werden auch noch Papiertickets mit QR-Code ausgegeben.

Wo der Fahrschein gekauft wird, ist aus Kundensicht egal. Vor allem die kleineren, privaten Verkehrsunternehmen warben aber zuletzt offensiv für den Kauf bei ihnen. Sie sorgen sich vor Liquiditätsengpässen, wenn ihnen Ticketeinnahmen zunächst verloren gehen und sie auf die Ausgleichszahlungen warten müssen.

Wie kann ich das 49-Euro-Ticket kaufen, wenn ich kein Smartphone besitze?

Wer kein Smartphone besitzt, kann das Abo prinzipiell auch persönlich an den stationären Verkaufsstellen der jeweiligen Verkehrsunternehmen abschließen. Dadurch könnten sich aber die Wartezeiten deutlich verlängern. An Fahrkartenautomaten wird der Kauf in der Regel nicht klappen, weil dort meist keine Abos angeboten werden. Wer zwar kein Smartphone, aber einen internetfähigen Computer hat, kann das Ticket über diesen Weg online erwerben.

Welche Verkehrsmittel kann ich mit dem Ticket nutzen?

Das Deutschlandticket gilt – wie schon das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 – in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs. Ausgenommen sind also ICE-, IC- und EC-Züge sowie private Reisebusse. Auch auf Schiffen gilt das Ticket nicht – außer es handelt sich um Verbindungen, die zum öffentlichen Nahverkehr gehören, wie etwa die Fähren in Hamburg oder über den Berliner Wannsee.

Gilt das Ticket auch im Flix-Train?

Nein, im Flix-Train gilt das Ticket wie auch im DB-Fernverkehr nicht. Auch Fahrten im Flix-Bus sind vom Deutschlandticket nicht abgedeckt.

Für welchen Zeitraum gilt das 49-Euro-Ticket?

Das Deutschlandticket gilt immer für den aktuellen Kalendermonat. Wer sich also erst am 15. Mai für das Ticket entscheidet, muss für den Zeitraum bis 31. Mai die vollen 49 Euro zahlen.

Grundsätzlich ist das Deutschlandticket als Abo gedacht. Wer nicht kündigt, erhält das Ticket für den nächsten Monat also automatisch. Das Ticket kann aber stets zum Ende jeden Monats gekündigt werden.

Wie viele Deutschlandtickets wurden bisher verkauft?

Nach Angaben des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben sich mit Stand 25. April bereits mehr als drei Millionen Menschen für ein Deutschlandticket entschieden. Darunter sind dem VDV zufolge 750 000 Kundinnen und Kunden, die bisher kein Monatsabo für den ÖPNV besaßen. In der Branche wird damit gerechnet, dass die Zahl der Ticketbesitzer in den kommenden Monaten stetig ansteigen wird.

Zum Verkaufsstart hatte der VDV prognostiziert, dass rund 5,6 Millionen Abo-Neukunden beim Deutschlandticket einsteigen und rund 11 Millionen Menschen, die bereits ein Nahverkehrs-Abo besitzen, auf das 49-Euro-Ticket umsteigen werden.

Die hohen Verkaufszahlen vom 9-Euro-Ticket können also nicht wiederholt werden?

Nein, ein Vergleich mit diesen Zahlen ist aber auch kaum möglich. Der Aktionszeitraum für das 9-Euro-Ticket war im vergangenen Sommer vom Verkaufsbeginn an auf drei Monate begrenzt, der Preis deutlich geringer – entsprechend kam es damals sofort zu einem Run auf den neuen Fahrschein. Das Deutschlandticket ist nun auf Dauer angelegt und auch teurer – nur für einen Tagesausflug pro Monat lohnt es sich zum Beispiel nicht.

Außerdem: Beim Deutschlandticket gibt es eine Jobticket-Option, für die sich viele Unternehmen interessieren, sie aber teils noch nicht pünktlich zum Start am 1. Mai abgeschlossen haben. Zahlt der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Ticketpreises, gibt es einen Rabatt vom Bund von 5 Prozent obendrauf. Den Verbraucher kostet das Ticket dann maximal 34,30 Euro im Monat.

Welche Rabatte gibt es neben der Jobticket-Option?

Hier wird es dann doch etwas unübersichtlich. Einige Bundesländer haben sich dazu entschieden, das Ticket für bestimmte Personengruppen günstiger anzubieten – etwa für Studierende, Auszubildende oder Senioren. Die Mehrkosten werden dann meist aus dem Landeshaushalt finanziert. Zudem haben einige Verkehrsverbünde abweichende Mitnahmeregeln beschlossen oder Zusatztickets eingeführt, die mit dem Deutschlandticket kombiniert werden können. Hier lohnt ein Blick auf die Webseite des jeweiligen Verkehrsverbunds.

Wird es mit den vielen Neukunden ab 1. Mai richtig voll in den Bussen und Bahnen?

Die Verkehrsunternehmen sind sich bisher sicher, dass es auf bestimmten Strecken spürbar mehr Fahrgäste geben wird, aber keine akuten Engpässe. Es gebe noch genug Kapazitäten für etwas mehr Fahrgäste, heißt es aus der Branche immer wieder. Wie es dann tatsächlich zu den typischen Pendlerzeiten oder in beliebten Ferienregionen im Norden und Süden aussehen wird, wird sich zeigen.

Bisher ist noch recht offen, zu welchem Zweck vor allem die Abo-Neukunden das Deutschlandticket gekauft haben. In einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 66 Prozent der Befragten, die bereits ein Deutschlandticket gekauft haben, dass sie es für Fahrten in der Freizeit nutzen wollen. 54 Prozent wollen demnach damit den Weg zur Arbeit beziehungsweise zur Uni oder zur Schule bestreiten. Bei der Frage konnten mehrere Antworten angekreuzt werden.

Für wen lohnt es sich, das Abo zu wechseln?

Nach Angaben der Deutschen Bahn können etwa drei Viertel aller bisherigen Abo-Kundinnen und -Kunden Geld sparen, wenn sie auf das Deutschlandticket wechseln. Dabei lohnt sich das Ticket vor allem für Pendlerinnen und Pendler im Regionalverkehr zwischen verschiedenen Städten. Das Deutschlandticket kostet dann in vielen Fällen einen Bruchteil dessen, was bislang für ein Abo fällig wurde.

Wer indes vor allem in der eigenen Stadt mit Bus und Bahn unterwegs ist, sollte noch mal nachrechnen. Zwar sind auch dort viele andere ÖPNV-Abos teurer als das Deutschlandticket. Allerdings umfassen sie oft Zusatzangebote wie die Mitnahme einer weiteren Person am Wochenende, eines Hundes oder des eigenen Fahrrads.

Beispiel Berlin: Die sogenannte Umweltkarte ist übertragbar. In den Abendstunden und am Wochenende dürfen zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder (bis einschließlich 14 Jahre) zusammen auf einem Ticket fahren. Das Deutschlandticket sieht solche Möglichkeiten grundsätzlich nicht vor.

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Zahl der Apotheken fällt unter Marke von 18.000

Berlin (dpa) – Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter und ist jetzt unter die Marke von 18.000 gefallen. Ende März gab es noch 17.939 Apotheken, wie aus Daten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Dies waren 129 Apotheken weniger als Ende vergangenen Jahres – 17 Neueröffnungen standen 146 Schließungen gegenüber. Damit ist den Angaben zufolge der niedrigste Stand der Apothekenzahl seit mehr als 40 Jahren erreicht. Erfasst werden jeweils Hauptapotheken und auch Filialen, von denen Apotheker bis zu drei betreiben können. Weiterlesen

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