Cyberattacke: Pumpenhersteller KSB stoppt vorerst Produktion

Frankenthal (dpa/lrs) – Wegen einer Cyberattacke hat der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB aus Frankenthal (Pfalz) die Produktion in Deutschland bis zum 20. April eingestellt. «In anderen Ländern wird auf Basis der lokalen Lage entschieden», sagte ein Firmensprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben in der vergangenen Woche Unregelmäßigkeiten festgestellt und nach Rücksprache mit externen Spezialisten die Server vom Netz genommen.»

Das Unternehmen habe Strafanzeige erstattet und arbeite eng mit der Abteilung für Cyber-Kriminalität des Landeskriminalamts zusammen. «Wir versuchen zurückzuverfolgen, über welche IP-Adressen der Angriff erfolgt ist.» Zuvor hatten mehrere Medien über den Produktionsstopp berichtet. Der Sprecher hatte zunächst gesagt, die Produktion sei weltweit gestoppt worden. Dies hatte er dann später berichtigt.

Ein möglicher Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sei nicht ersichtlich, hieß es. Vermutlich sollten Daten verschlüsselt und Lösegeld erpresst werden. Das Unternehmen sei schon einmal Ziel eines Angriffs gewesen, im vergangenen Jahr in einem europäischen Land. «Das haben wir erfolgreich bewältigt. Auch jetzt arbeiten wir das systematisch und professionell ab. Ohne Panik», sagte der Sprecher.

«Wir gehen davon aus, dass wir ab Mittwoch wieder mit der Produktion zumindest in Teilen beginnen können. Die einzelnen Systeme sollen wieder hochgefahren werden, wenn sie gecheckt und virenfrei sind.»

«In Gesprächen mit befreundeten Unternehmen und mit Behörden haben wir erfahren, dass derzeit Angriffe verstärkt auf deutsche Unternehmen gefahren werden», sagte der Sprecher. KSB beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen. Das 1871 in Frankenthal gegründete Unternehmen stellt Pumpen und Armaturen etwa für Kraftwerke, Abwasserentsorgung und den Bergbau her. Den Gewinn für 2021 hatte KSB mit 110,3 Millionen Euro angegeben.

 

 

 

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