Ärger nach Hochzeit im Weißen Haus

Washington (dpa) – Privates Fest oder Medienereignis? Die US-Regierung muss sich wegen der Hochzeit von Präsident Joe Bidens Enkeltochter Naomi im Weißen Haus rechtfertigen.

«Es war eine private Familienangelegenheit. Die Presse hatte keinen Zutritt zur Hochzeit», sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Hintergrund ist ein Bericht des Magazins «Vogue» über die Hochzeit – inklusive Hochglanzfotos von Naomi Biden im Brautkleid. Die Fotos waren in der Woche vor der Hochzeit im Weißen Haus aufgenommen worden.

Von der eigentlichen Hochzeit am vergangenen Samstag war die Presse ausgeschlossen worden. Die 28-jährige Naomi und ihr Partner Peter Neal hätten beschlossen, dass das Fest unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden solle, hieß es vorab. Umso größer war nun die Überraschung über den «Vogue»-Bericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde. In dem Text geht es unter anderem um die Hochzeitsvorbereitungen. «Wie jedes kleine Mädchen hatte ich eine Vision in meinem Kopf – ich liebte das Kleid von Grace Kelly», wird die 28-Jährige von der «Vogue» zitiert.

Sprecherin Jean-Pierre betonte in der täglichen Pressekonferenz des Weißen Hauses, dass auch die «Vogue» am Hochzeitstag selbst keinen Zutritt gehabt habe – sondern lediglich zuvor. «Das war kein Treffen zur nationalen Sicherheit. Das war kein Wirtschaftstreffen. (…) Das war die Hochzeit eines jungen Paares mit Freunden und Familie. (…) Das ist es, was hier am Samstag passiert ist», sagte sie auf die Frage eines Reporters.

Die Vermählung von Bidens Enkelin war die 19. Hochzeit im traditionellen Amtssitz der US-Präsidenten und die erste auf der offenen Südwiese, wo sonst der «Marine One»-Hubschrauber des Präsidenten landet. Naomi Biden ist die erste Enkelin eines Präsidenten, die im Weißen Haus heiratet. Zuvor waren es meist Töchter – wie etwa Tricia Nixon 1971 – oder andere Familienangehörige wie 1994 der Bruder von First Lady Hillary Clinton.

 

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