Steinmeier warnt vor zu großer Abhängigkeit von China

Berlin (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor einer zu großen Abhängigkeit von China gewarnt. «Für die Zukunft heißt es, wir müssen Lehren ziehen und die Lehre zu ziehen heißt, wir müssen einseitige Abhängigkeiten verringern, wo immer das geht, das gilt gerade auch gegenüber China», sagte Steinmeier am Dienstagabend bei seinem Ukraine-Besuch in den ARD-«Tagesthemen». «Es kommt sehr darauf an, dass wir sehr viel intensiver mit den Nachbarn Chinas reden, die sicherlich nicht unsere Handelsbeziehungen, wirtschaftlichen Beziehungen zu China ersetzen können. Aber Südostasien ist ein Raum mit 700 Millionen Einwohnern, wo ich glaube, wir das Verhältnis zu Ostasien neu ausbalancieren können.» Weiterlesen

Kabinett soll in Hafenstreit Kompromiss beschließen

Berlin/Hamburg (dpa) – Im Streit um den Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen soll das Bundeskabinett heute einen Kompromiss beschließen. Konkret geht es um eine sogenannte Teiluntersagung, wie es aus Regierungskreisen hieß. Demnach würde sich Cosco zwar wie vor mehr als einem Jahr vereinbart an dem Terminal Tollerort des Hamburger Hafenlogistikers HHLA beteiligen können – aber nur mit 24,9 Prozent und nicht wie bisher geplant mit 35 Prozent.

Mit der Teiluntersagung solle eine strategische Beteiligung verhindert und die Beteiligung auf eine reine Finanzbeteiligung reduziert werden, hieß es. So solle es der Erwerberfirma unter anderem untersagt werden, sich vertraglich Vetorechte bei strategischen Geschäfts- oder Personalentscheidungen einräumen zu lassen. Auch solle sie keine Mitglieder der Geschäftsführung benennen dürfen. Ob Cosco dem Kompromiss zustimmt, ist bisher offen. Weiterlesen

Uniper: Über die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt

Düsseldorf (dpa) – Beim größten deutschen Gasimporteur Uniper häufen sich durch die gestiegenen Gaspreise die Verluste. Für das dritte Quartal werde ein deutlich negatives Ergebnis erwartet, teilte Uniper überraschend in Düsseldorf mit.

Der Konzern muss seit Monaten wegen der russischen Lieferbeschränkungen teureres Gas am Markt einkaufen, um seinen vertraglichen Verpflichtungen weiterhin nachkommen zu können. Die Verluste wirken sich auch auf das bilanzielle Eigenkapital von Uniper aus. Das Unternehmen zeigte daher den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals an. Aktienrechtlich zieht dies die Pflicht zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung (HV) nach sich. Diese soll in der zweiten Dezemberhälfte stattfinden. Dann will das Management die Anleger über den Verlust informieren und die Lage der Gesellschaft erläutern. Weiterlesen

Giffey: Beschluss zur Friedrichstraße jetzt umsetzen

Berlin (dpa/bb) – Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hat nach dem Beschluss des Verwaltungsgerichts zur autofreien Friedrichstraße Konsequenzen gefordert. «Es ist jetzt ein Urteil gefallen, und ich erwarte, dass dieses Urteil zügig umgesetzt wird», sagte die SPD-Politikerin am Dienstag auch an die Adresse von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne)

Sie erinnerte daran, dass das Modellprojekt zur autofreien Friedrichstraße im Vorjahr beendet worden sei. Dennoch sei der Status Quo, also die Sperrung der Straße für Autos, nicht beendet worden – und zwar ohne Rechtsgrundlage, wie das Gericht nun bestätigt habe. «Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, wo die Beendigung des Verkehrsversuches, die seit letztem Jahr feststeht, auch umgesetzt werden sollte.» So wie es bisher gelaufen sei, könne es nicht funktionieren. Weiterlesen

Linde vor Dax-Ende: Konzern will Frankfurter Börse verlassen

Woking (dpa) – Der Industriegasekonzern Linde will sich von der Frankfurter Börse verabschieden. Der Verwaltungsrat habe entschieden, den Aktionären den Rückzug von der Frankfurter Börse vorzuschlagen, teilte der Dax-Konzern am Montagabend mit. Künftig wäre Linde dann ausschließlich an der New Yorker Börse notiert. Das Unternehmen begründete das damit, dass die doppelte Börsennotierung einen negativen Einfluss auf die Bewertung des Unternehmens habe.

Die Deutsche Börse würde bei einem Rückzug ein Schwergewicht und eines der wertvollsten Unternehmen im deutschen Leitindex Dax verlieren. De facto ist Linde bereits seit 2018 kein deutsches Unternehmen mehr.

Denn damals fusionierte der ehedem bayerische Konzern mit dem US-Konkurrenten Praxair und wurde zu Linde plc. Historisch sind beide Unternehmen einander sogar verbunden, denn Praxairs Wurzeln liegen in der ehemaligen US-Niederlassung von Linde, die während des Ersten Weltkriegs enteignet wurde. Weiterlesen

Lebensmittelpreise in Großbritannien enorm gestiegen

London (dpa) – Die Preise für Lebensmittel sind im Vereinigten Königreich im Vergleich zum Vorjahr enorm gestiegen. Das günstigste Pflanzenöl habe im September rund zwei Drittel (65 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat gekostet, teilte das britische Statistikamt ONS mit.

Die günstigste Pasta sei 60 Prozent teurer geworden, Tee 46 Prozent und Brot 38 Prozent. Im Durchschnitt legten die Preise für 30 Grundnahrungsmittel um 17 Prozent zu, das war etwas mehr als die Lebensmittelinflation in dem Zeitraum von 15 Prozent. Weiterlesen

IHK-Umfrage: Saarwirtschaft mit trüben Aussichten

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der extreme Anstieg der Energiepreise belastet die Saarwirtschaft weiter erheblich. Die Erwartungen in der Industrie seien angesichts der Lage derzeit auf einen historischen Tiefstand gesunken, teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland am Dienstag mit. Nach einer Umfrage rechneten in den nächsten sechs Monaten nur 5 Prozent der Betriebe mit besseren, 30 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die restlichen 65 Prozent gingen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. An der Umfrage im Oktober hatten sich laut IHK rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligt. Weiterlesen

Berichte über «Notlösung» im umstrittenen Hafen-Deal

Berlin (dpa) – Der chinesische Cosco-Konzern soll sich nach einem Medienbericht nun doch an einem Container-Terminal in Hamburg beteiligen dürfen – aber nur mit einem kleineren Anteil.

Nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» haben die sechs Ministerien, die den Deal bislang abgelehnt hatten, sich auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach werde die Bundesregierung eine sogenannte Teilversagung beschließen. Das bedeute, dass die chinesische Staatsreederei Cosco nicht wie geplant 35 Prozent des Terminals Tollerort übernehmen könne, sondern nur 24,9 Prozent. Der Konzern könnte dann als Minderheitsaktionär formal keinen inhaltlichen Einfluss auf die Geschäftsführung ausüben. Weiterlesen

US-Vorgaben und fallende Gaspreise treiben Dax weiter hoch

Frankfurt/Main (dpa) – Am deutschen Aktienmarkt ist es am Montag nach den Gewinnen aus der vergangenen Woche weiter nach oben gegangen. Der Dax erklomm den höchsten Wert seit Mitte September und stieg in Richtung 13.000 Punkte. Auftrieb kam von der ungebrochen guten Stimmung an den US-Börsen. Zudem sorgte der kräftig gefallene Gaspreis hierzulande für Erleichterung. Am Nachmittag rückte der deutsche Leitindex um 1,52 Prozent auf 12.924,51 Punkte vor. Der MDax stieg zuletzt um 1,41 Prozent 23 241,93 Punkte.

Im Dax zählten vor dem Hintergrund der gesunkenen Gaspreise die Aktien von RWE und Eon zu den Favoriten. Sie stiegen jeweils um rund drei Prozent. Auch zahlreiche weitere Unternehmen, die für ihre Produktion vom Gas abhängig sind, profitierten. Weiterlesen

Molkerei-Verband erwartet weitere Preissteigerungen

Berlin (dpa) – Bei Milch und Milchprodukten müssen Verbraucherinnen und Verbraucher nach Einschätzung des Milchindustrie-Verbandes mit weiter steigenden Preisen rechnen. Lieferverträge mit dem Handel hätten dazu geführt, dass Molkereien starke Kostensteigerungen nur mit Verzögerung hätten weitergeben können, sagte Verbands-Chef Peter Stahl am Freitag.

Teilweise seien die Schritte nicht in dem starken Umfang vorgenommen worden, wie sie im Rückblick hätten gemacht werden müssen. «Das heißt aber auch, dass wir natürlich tatsächlich auch noch vor weiteren Preissteigerungen stehen, die wir in den Ladenverkaufspreisen noch sehen werden», sagte Stahl. Weiterlesen

Adidas kappt erneut Prognose: Aktie fällt auf Mehrjahrestief

Herzogenaurach (dpa) – Über dem Sportartikel- und Kleidungshersteller Adidas brauen sich immer dunklere Wolken zusammen. Wegen teils hausgemachter Probleme in China, einer schleppenden Nachfrage in vielen Ländern und steigender Kosten senkte Adidas seine Geschäftsprognose für 2022 bereits zum dritten Mal.

Der spätestens im kommenden Jahr aus dem Amt scheidende Konzernchef Kasper Rorsted hinterlässt seinem noch unbekannten Nachfolger damit ein Haus mit vielen Baustellen. Die abermalig gesenkte Prognose bringt den Aufsichtsrat nach Einschätzung von Experten unter Druck, bald einen neuen Chef zu präsentieren. Weiterlesen

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