Streit um Wolfsabschüsse geht weiter – Hauk favorisiert Tirol-Modell

Dutzende Wolfsrudel gibt es in Deutschland, kein einziges in Baden-Württemberg. Und dennoch wird im Südwesten leidenschaftlich darüber diskutiert, wann ein Wolf abgeschossen werden darf. Landwirtschaftsminister Hauk schaut dazu auch nach Österreich.

In der Debatte um den Abschuss von Problemtieren setzt Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) nach. Die Situation vor allem im Schwarzwald zeige deutlich, dass Herdenschutz als einziges Mittel bei den sogenannten Problemwölfen «bei Weitem nicht mehr ausreicht», sagte Hauk der dpa. Er favorisiert ein Modell, das es in ähnlicher Form in Teilen Österreichs bereits gibt und das auch in Bayern diskutiert wird.

Der Wolf ist nach europäischem und deutschem Recht nach wie vor streng geschützt. Tirol hatte zuletzt entschieden, dass Wölfe dort künftig wesentlich leichter abgeschossen werden können. Attackiert ein Wolf nun wiederholt Weidetiere auf den rund 2100 Almen in der österreichischen Region, kann er zum Abschuss freigegeben werden. Dies gilt auch dann, wenn bei einem einzelnen Angriff mindestens fünf Schafe oder Ziegen getötet werden. Eine weitere Regelung gibt es für den Fall, dass ein Wolf in Siedlungen auftaucht. Dann kann er als «Risikowolf» eingestuft und ebenso zum Abschuss freigegeben werden. Tirol verfolgt auch das Ziel, den Schutzstatus von Wölfen in der ganzen EU zu senken und die Raubtiere wieder regulär jagen zu lassen. Weiterlesen

Studie: Kohleausstieg 2030 in der Lausitz zu spät Klimakrise

Berlin (dpa) – Ein vorgezogener Kohleausstieg auf das Jahr 2030 in der Lausitz reicht einer Studie zufolge nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung einzuhalten. «Wenn wir einfach nicht eingreifen und den Kohlebetreiber machen lassen, dann müssten wir spätestens 2026 sagen: Jetzt darf nicht weiter verbrannt werden», sagte Pao-Yu Oei von der Europa-Universität Flensburg am Donnerstag in Berlin. Weiterlesen

Zunächst heiteres Wetter – Freitag wechselhaft mit Gewittern

Offenbach (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz und im Saarland wird das Wetter am Donnerstag vielerorts heiter bis sonnig. Im Verlauf des Tages ziehen zunehmend Wolken auf, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 18 Grad. Weiterlesen

Eisbärenjunges im Hamburger Tierpark Hagenbeck geboren

Hamburg (dpa) – Im Hamburger Tierpark Hagenbeck ist ein Eisbärenjunges zur Welt gekommen. Das Tier sei Mitte Dezember 2022 von Eisbärin Victoria geboren worden, teilte der Tierpark in Hamburg mit. Die Mutter, die selbst auch 2002 im Tierpark das Licht der Welt erblickt hatte, kümmere sich sehr liebevoll um ihr Neugeborenes. Weiterlesen

Untersuchungsausschuss zur Flut beendet

Mainz (dpa/lrs) – Nach der vierten Vernehmung von Behördenchef Thomas Linnertz hat der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zur Flutkatastrophe seine Beweisaufnahme beendet. Das hätten die Ausschussmitglieder am Donnerstag nach der 42. Sitzung einstimmig beschlossen, sagte der Ausschussvorsitzende Martin Haller (SPD) in Mainz. Nun werde das Ausschusssekretariat den Bericht des Vorsitzenden erstellen, dieser werde dann an die Fraktionen gehen. Es sei von mehr als 1000 Seiten an Bericht auszugehen. Haller sagte: «Das war kein Untersuchungsausschuss wie jeder andere.»

CDU-Chef Merz: Nehmen Klimaschutz «sehr ernst»

Berlin (dpa) – Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat Vorwürfen widersprochen, seine Partei sehe den Klimaschutz als weniger dringlich an als andere Dinge. «Jeder von uns nimmt das Thema Klimaschutz sehr ernst», sagte der Unionsfraktionschef am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin». Allerdings sei die Union nicht mit dem Alarmismus unterwegs wie einige in der Bundesregierung und schon gar nicht wie jene, die sich auf Straßen kleben «im vermeintlichen Sinne eines höheren Ziels». Man müsse Wege gehen, «die die Menschen mitnehmen, die in der Demokratie zustimmen müssen zu dem, was die Politik macht, und nicht so konfrontativ mit Verboten behandelt werden dürfen, wie die gegenwärtige Regierung das macht.»

In der politischen Debatte sieht Merz allerdings eine Überbewertung des Themas. «Das Thema Klimaschutz rangiert schon seit langer Zeit in den Augen der Bevölkerung nicht da, wo es in der Politik gesehen wird», sagte Merz einen Tag zuvor der Wochenzeitung «Die Zeit». Das Argument, die Zeit laufe ab, in der Maßnahmen noch den nötigen Erfolg haben könnten, teile er ausdrücklich nicht. «Es ist eben gerade nicht so, dass morgen die Welt untergeht. Wenn wir in den nächsten 10 Jahren die Weichen richtig stellen, sind wir auf einem guten Weg», ergänzte er. Weiterlesen

Neue Insektenart wird nach Kretschmann benannt

Stuttgart (dpa) – Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann leiht seinen Namen einer neuen Wespenart. Am Donnerstag sollte «Aphanogmus kretschmanni» im Beisein des Regierungschefs (Grüne) im Naturkundemuseum Stuttgart vorgestellt werden. «Ich finde super, dass er sich für den Naturschutz und die Biodiversität einsetzt», sagte Marina Moser, Wespenentdeckerin und Doktorandin am Naturkundemuseum, der Deutschen Presse-Agentur. Die Wespenart sei zudem wie der Regierungschef «ein wichtiger Baden-Württemberger». Die Wespe sei in Tübingen gefunden und in Stuttgart erforscht worden. Am Donnerstag soll Kretschmann ein Modell der neuen Wespenart überreicht werden.

Wechselhaftes Wetter am langen Wochenende

Gewitter, Regen, Wind und Sonne – am langen Wochenende ist im Freistaat alles dabei. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte für Freitag teils kräftige Schauer und Gewitter an. Das Wochenende soll dann freundlicher werden, bevor es am Montag vor allem im Westen und im Süden Bayerns regnerisch wird.

In der Nacht zum Freitag setzt von Westen her Regen ein, der im Tagesverlauf von Nordwesten in teils kräftige Schauer oder Gewitter übergeht. Bei Temperaturen zwischen 12 Grad in den östlichen Mittelgebirgen und 18 Grad am Untermain tun sich laut DWD jedoch hin und wieder Wolkenlücken auf. Dazu weht ein zum Teil starker bis stürmischer Wind. Weiterlesen

Frankreich: Waldwetterbericht zur Warnung vor Brandgefahr

Paris (dpa) – Nach verheerenden Waldbränden im vergangenen Sommer führt Frankreich einen Waldwetterbericht ein, der für die Regionen des Landes vor der Gefahr von Bränden warnen soll.

Ab Anfang Juni bis mindestens Ende September wird der Wetterdienst Météo France dazu täglich Karten veröffentlichen, auf denen die Brandgefahr in den einzelnen Départements für die nächsten zwei Tage dargestellt ist, berichtete der Sender France Info. Dabei wird das klassische Farbschema von Grün für keine gesteigerte Gefahr bis hin zu Rot für ein sehr hohes Waldbrandrisiko verwendet. Weiterlesen

Wenn die Heimat verschwindet – Steinmeier in der Arktis

Von Ulrich Steinkohl, dpa

Tuktoyaktuk (dpa) – Es ist ein weiter Weg, den Frank-Walter Steinmeier auf sich nimmt. Zweieinhalb Stunden lang fliegt der Luftwaffen-Airbus mit dem Bundespräsidenten an Bord von Vancouver aus nach Yellowknife, der Hauptstadt von Kanadas Nordwest-Territorien.

Dort umsteigen in eine kleinere Propellermaschine und nochmals fast drei Stunden Flug weiter nach Norden über den Polarkreis hinaus bis nach Tuktoyaktuk. Als Steinmeier und seine Delegation schließlich die fünf Stufen aus dem Flugzeug steigen, bläst ihnen ein eisiger Wind Schneeflocken ins Gesicht.

Der Bundespräsident beendet seinen viertägigen Kanada-Besuch im hohen Norden. Dorthin – in ihre Heimat – hat ihn seine Gastgeberin, Generalgouverneurin Mary Simon, die Vertreterin von König Charles III. als Staatsoberhaupt, eingeladen. Es ist der ernste Teil seiner Reise, in der zuvor viel von hervorragenden deutsch-kanadischen Beziehungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Rede war. Jetzt geht es um ein ganz anderes Thema – den Klimawandel.

Simon hat eine einfache Antwort auf die Frage, warum es wichtig ist, hier hoch zu kommen: Weil sich hier die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels auf Gemeinschaften, auf Menschen, auf ihren Lebensstil beobachten lassen. «Es ist nicht theoretisch. Es passiert nicht in der Zukunft. Es passiert heute.»

Die Küste erodiert

Im Gemeindesaal erläutert Bürgermeister Erwin Elias den deutschen Gästen, was das für seinen Ort konkret heißt. Er zeigt ein Foto von Häusern, die mitten im vom Sturm aufgewühlten arktischen Ozean zu stehen scheinen, wirft ein Diagramm auf die Leinwand, das zeigt, wie die Halbinsel in den kommenden Jahrzehnten schrumpft, wenn nicht gegengesteuert wird, und berichtet von der langwierigen Umsiedlung von bedrohten Häusern.

«Die arktische Region ist die, die sich auf der Erde am schnellsten erwärmt», weiß Antje Boetius, die den Bundespräsidenten begleitet. Sie ist die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, das seit Jahrzehnten Polar- und Meeresforschung betreibt. «Wir sprechen da von einer viermal schnelleren Erwärmung als der globale Durchschnitt in den letzten 40 Jahren.» Für den Permafrostboden habe das zur Folge, «dass das, was seit Jahrtausenden verlässlicher harter Untergrund ist, sich in Schlammmassen verwandelt».

Die Folge: Bisher auf sicherem Grund stehende Häuser und Straßen sinken ab, werden unbewohnbar und unbefahrbar. Die Küste erodiert. Dies hat, so erläutert es die Wissenschaftlerin, noch eine weitere Ursache: «Der zweite große Faktor ist der Rückgang des Meereises. Dort, wo große Flächen des Ozeans eisfrei werden, hat der Wind eine Chance, starke Wellen aufzubauen. Und wenn Wellen gegen das Land klatschen, das ohnehin geschwächt ist, dann gibt es richtig schnelle Erosion.» Jedes Jahr frisst sich das Meer so meterweise in das schutzlose Land hinein.

«Aufgabe der ganzen Weltgemeinschaft»

Gut 900 Inuit wohnen in Tuk, wie die Siedlung kurz genannt wird. Sie leben zumeist vom Fischfang und von der Jagd. Steinmeier zeigt sich nach dem Gespräch im Gemeindesaal beeindruckt. «Es ist unglaublich, mit welcher Mühe, mit welchem Engagement, mit welchem Ehrgeiz die Menschen sich wehren gegen die Folgen der Erderwärmung. Wie sehr sie kämpfen für den Schutz der Natur. Und wie sehr sie auch darum bitten, dass der Kampf gegen den Klimawandel in dieser unwirtlichen Gegend nicht allein ihnen überlassen wird, sondern dass das eine Aufgabe der ganzen Weltgemeinschaft wird.»

Die Wissenschaftlerin Boetius macht deutlich, dass es durchaus auch im deutschen Interesse ist, den Klimawandel in der Arktis zu stoppen. Denn: «Wenn das Meereis schwindet und der arktische Raum sich erwärmt, hat das auch auf unsere Wettersituation und auf die Extreme, die wir merken, erhebliche Wirkungen.» Man könne sagen: «Was in der Arktis geschieht, bleibt dort nicht, sondern betrifft auch unser Leben.» Etwa die Landwirtschaft, wo es durch späte, harte Fröste Ernteausfälle gebe.

Und noch etwas gibt Boetius zu bedenken: «Auch wir haben eine Küste, die erodiert. Auch wir haben Inseln, die sehr niedrig über dem Meeresspiegel sind, Pellworm zum Beispiel.» Diese seien dann ebenso «dem Untergang geweiht».

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Letzte öffentliche Sitzung des Untersuchungsausschuss

Mainz (dpa/lrs) – Die öffentlichen Sitzungen des Landtags-Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe gingen an diesem Donnerstag (8.30 Uhr) zu Ende. Auf dem Programm der 42. Sitzung stand nur ein einziger Zeuge. Der Präsident der für Katastrophenschutz zuständigen Landesbehörde ADD, Thomas Linnertz. Weiterlesen

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