Land legt beim Solarstrom zu: Ziel noch nicht erreicht

Mainz (dpa/lrs) – Mit mehr als 350 Megawatt hat Rheinland-Pfalz beim Ausbau der Photovoltaik 2022 so stark zugelegt wie seit elf Jahren nicht mehr, das Ausbauziel aber noch nicht erreicht. «Ein Plus von 11,6 Prozent gegenüber 2021 zeigt, dass die Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene beginnen zu greifen», sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) am Freitag in Mainz zu den von der Energieagentur veröffentlichten Zahlen. Ziel der Landesregierung ist jedoch ein Netto-Ausbau von jährlich 500 Megawatt. Rheinland-Pfalz will seinen Stromverbrauch bis 2030 zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken und spätestens 2040 klimaneutral sein. Weiterlesen

Bundeskanzler besucht Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besucht am Freitag Unternehmen in Schwerin und Teterow. Wie die Staatskanzlei in Schwerin mitteilte, wird er unter anderen von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), der Botschafterin der Republik Island, María Erla Marelsdóttir, und dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, begleitet. Bei der Stippvisite in Mecklenburg-Vorpommern will Scholz unter anderem die Inbetriebnahme der Schweriner Geothermieanlage begleiten. Geplant ist zudem ein Besuch des Biotechnologieunternehmens Miltenyi Biotec in Teterow. Hier sind Gespräche mit Firmenvertretern geplant.

Rheinland-Pfalz, Saarland: Am Wochenende Regen und Sonne

Barweiler (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland können sich die Menschen nach einem ungemütlichen Freitag auf ein zumeist heiteres Ende der Woche freuen. Am Freitag gebe es nach einer recht unbeständigen ersten Tageshälfte in den beiden Bundesländern ab dem Nachmittag und Abend vielerorts Regen und einzelne Gewitter, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Die Höchstwerte liegen demnach bei 16 bis 19 Grad und in den Hochlagen vereinzelt bei 14 Grad. Der zunächst schwache Wind frische sich im Tagesverlauf auf, hieß es, vor allem bei Gewittern komme es dann zu starken bis stürmischen Böen. Weiterlesen

BDI-Präsident lobt Viessmann-Deal mit Carrier Global

Berlin (dpa) – Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat den Verkauf der Heiztechnik-Sparte von Viessmann an den US-Konzern Carrier Global gelobt.

«Dass Amerikaner viele Milliarden Euro in eine innovative mittelständische Firma bei uns investieren, zeigt die Klasse von Technik und Unternehmen in Deutschland», sagte Russwurm der «Wirtschaftswoche». «Ich finde es positiv, wenn amerikanische Unternehmen hierzulande investieren und deutsche Unternehmen in den USA.» Dennoch müsse Europa mit Blick auf die Zukunftsmärkte wettbewerbsfähiger werden. Weiterlesen

Strom: Im 1. Quartal war jede zweite Kilowattstunde grün

Berlin (dpa) – Erneuerbare Energien haben im ersten Quartal des Jahres wie bereits im Vorjahresquartal rund 50 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Auf Windenergieanlagen an Land entfielen allein etwa 27 Prozent. Dies zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Weiterlesen

Was bringt das Deutschlandticket dem Klima?

Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Am Montag geht es los, das Deutschlandticket startet – aber was bringt es dem Klimaschutz, wird es auch ein «Klimaticket»? Verbände und Experten sind eher skeptisch. Die Kernaussagen: das Deutschlandticket gehe in die richtige Richtung. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) aber müsse ausgebaut werden. Nötig seien weitere Maßnahmen, damit Pendler vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen.

«Jede Fahrt, bei der das Auto stehen bleibt und stattdessen der ÖPNV genutzt wird, ist gut fürs Klima», sagte Greenpeace-Expertin Marissa Reiserer. «Das 49-Euro-Ticket macht Bus und Bahn deutlich unkomplizierter, zaubert aber keine neuen Bahnhöfe, Haltestellen und Verbindungen aufs Land. Die Einführung kann deswegen nur der Start sein.» Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, sagte, ob das Ticket CO2 einspare, müsse sich erst zeigen. Dies wäre dann der Fall, wenn eine merkliche Zahl von Autofahrten durch das Ticket wegfielen: «In welchem Maße das stattfindet, lässt sich aktuell aber noch nicht abschätzen.»

Verkehrssektor muss aufholen

Der Verkehr ist eines der großen «Sorgenkinder» beim Klimaschutz. Im vergangenen Jahr wurden gesetzliche Vorgaben zur CO2-Einsparung verfehlt. Die Emissionen stiegen im Vergleich zum Vorjahr auf 148 Millionen Tonnen CO2 leicht an. Nachdem die Corona-Einschränkungen weitgehend aufgehoben worden seien, habe der Pkw-Verkehr wieder leicht zugenommen, so das Bundesumweltamt. Der Zuwachs bei den Neuzulassungen von Elektroautos reiche nicht aus, um die Zunahme der Emissionen auszugleichen.

«Im Verkehrssektor ist die notwendige Trendwende weiterhin nicht zu beobachten», heißt es in einem Gutachten des Expertenrats für Klimafragen, der Bundesregierung und Bundestag für eine Bewertung der Emissionsdaten vorlegt. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, zeigten Szenarien, dass es auch einen Abbau des Bestands fossiler Pkw geben müsste. Dieser Trend, der sich spätestens ab dem Jahr 2025 abzeichnen müsste, sei aber noch nicht zu erkennen.

Klimaeffekte des Deutschlandtickets

Eine Bilanz des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen zum 9-Euro-Ticket im vergangenen Sommer ergab, dass jede zehnte Fahrt mit dem Ticket eine Autofahrt ersetzte. In den drei Monaten des Angebots seien hochgerechnet rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden.

Nun kommt das dauerhaft angelegte Deutschlandticket zum Einführungspreis von 49 Euro im Monat. In der Begründung zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes schrieb die Bundesregierung, es werde ein Anreiz gesetzt, auf den ÖPNV umzusteigen. «Im Verbund mit anderen Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV sei eine signifikante Minderung von Treibhausgas zu erwarten: «Das Deutschlandticket trägt somit wirksam zum Erreichen der Klimaziele des Bundes im Verkehrssektor bei.»

Greenpeace-Expertin Reiserer schätzt, dass im ersten Jahr der Klimaeffekt des Deutschlandtickets wohl unter den gut 7 Millionen Tonnen CO2 liegen werde, die ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket pro Jahr eingespart hätte. Für den Berliner Mobilitätsforscher Andreas Knie lässt sich noch keine seriöse Antwort darauf finden, was das Deutschlandticket dem Klima bringe: «Der Preis ist zu hoch, um nennenswerte, dauerhafte Umstiege zu erwarten.» Man gehe maximal von einem Ersatz von Fahrten mit dem Pkw durch den ÖPNV von 5 Prozent aus. «Die Einführung von Tempo 100 auf allen Autobahnabschnitten würde deutlich mehr Einsparungen bringen.»

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, nannte das Deutschlandticket dagegen ein «Klimaticket», weil Bus und Bahn pro Passagier nur ein Drittel soviel CO2 ausstießen wie Autofahrende. «Je nachdem, wie viele Menschen sich entscheiden, wegen des Deutschlandtickets ihr Auto stehen zu lassen oder gar abzuschaffen, können Millionen Tonnen CO2 zusätzlich eingespart werden.»

Ausbau des ÖPNV

Das Deutschlandticket nützt nichts, wenn vor allem auf dem Land kein Bus oder keine Bahn fährt. Deswegen müsse dass Angebot ausgebaut werden, forderte Bastian Kettner vom ökologischen Verkehrsclub VCD. «Das Deutschlandticket ist ein Schritt in die richtige Richtung für mehr Klimaschutz. Es sollte aber mit anderen Maßnahmen flankiert werden, um Autos aus den Städten zu halten.» Kettner nannte höhere Parkgebühren oder Zusatzangebote wie Carsharing-Angebote.

Greenpeace-Expertin Reiserer sagte, um das volle Potenzial des Deutschlandtickets zu nutzen, seien ein «Ausbauwumms» und ein bundesweites Sozialticket nötig, damit künftig immer weniger Menschen abhängig seien vom Auto. Für Hilgenberg ist eine Ausweitung des Angebots bei Bussen und Bahnen entscheidend, um einen positiven Klimaeffekt zu erzielen und die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs zu erhöhen. Begleitend dazu seien Maßnahmen nötig, um den Autoverkehr vor allem in städtischen Gebieten einzuschränken. Er nannte die Einführung von Tempo 30 als Richtgeschwindigkeit in Städten, höhere Parkgebühren oder die Einführung einer Citymaut.

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EU-Schuldenregeln hemmen Investitionen in den Klimaschutz

Brüssel (dpa) – Die von der EU-Kommission geplanten neuen europäischen Schuldenregeln können einer Untersuchung zufolge Investitionen in den Klimaschutz hemmen – und somit zu Wettbewerbsnachteilen führen. Viele Länder in Europa werden der am Freitag vorgestellten Analyse der New Economics Foundation (NEF) zufolge nicht in der Lage sein, in eine grüne Industriepolitik zu investieren, ohne andere Ausgaben kürzen zu müssen oder etwa die Steuern zu erhöhen. Somit könnten die Klimaziele nicht erreicht werden, kritisierten die Experten.

Weiterhin wachse so die Ungleichheit in der EU: Wenn einige Länder deutlich mehr investieren könnten als andere, würden die Unterschiede in der Wirtschaftskraft künftig noch größer, warnten die Wissenschaftler. Weiterlesen

Erst Schauer und Gewitter – Wochenende dann schöner

Offenbach (dpa) – Die Menschen in Deutschland müssen sich auf Regen und auch Gewitter einstellen, bevor sich die Lage zum Wochenende bessert. So kommt am Freitag das Tief Vasco von den britischen Inseln zu uns und bringt teils länger anhaltenden Regen – örtlich mit Gewittern und Starkregen, wie der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag in Offenbach mitteilte.

Am Samstag zieht das Tief dann weiter nach Polen. Dahinter breitet sich am Wochenende höherer Luftdruck aus, sodass sich das Wetter wieder beruhigt.

«Das Wochenende bietet also eine gute Gelegenheit für Ausflüge aller Art, zumal der Montag als Maifeiertag das Wochenende noch verlängert», sagte DWD-Meteorologin Jacqueline Kernn. «Allerdings fließt dann aus Süden feuchtere Luft ins Land, was zu teils schauerartigen Regenfällen vor allem im Süden und Westen führen kann.»

Die Prognosen im Einzelnen

Am Freitag zeigt sich der Himmel stark bewölkt, wobei sich schauerartiger Regen ostwärts ausweitet. «Über der Mitte geht der Regen ab Freitagmittag zunehmend in Schauer und Gewitter über. Diese können örtlich kräftiger ausfallen und von Starkregen und stürmischen Böen begleitet sein. Auch kleiner Hagel ist möglich», sagte Kernn. In Ostvorpommern ist es teils noch heiter und bis zum Abend meist trocken. Die Höchstwerte im Nordseeumfeld erreichen kaum 10 Grad, im Westen und Südwesten sind dagegen örtlich um 19 Grad möglich.

Am Samstag fallen am ehesten im Osten und im Bergland noch einzelne Schauer, ansonsten wird der Tag meist trocken. Vor allem im Bereich der Ostsee sowie im Südwesten kann es auch längere sonnige Abschnitte geben. Höchstwerte erreichen im Norden 11 bis 15 Grad – wobei es direkt an den Küsten etwas kühler bleibt. Am Ober- und Hochrhein sind frühlingshafte 21 Grad möglich. Dazu weht ein meist schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Nordwest.

Am Sonntag ist es dann vor allem im Nordosten länger sonnig. Ansonsten ziehen neben sonnigen Abschnitten auch lockere Wolkenfelder auf. Am Abend kann es dem DWD zufolge von Südbaden bis zu den Alpen einzelne Schauer und Gewitter geben. Die Temperaturen erreichen 14 Grad im küstennahen Binnenland und bis zu 20 Grad im Süden.

«Stunde der Gartenvögel» legt Fokus auf Klimakrise

Mainz (dpa/lrs) – Bei der diesjährigen «Stunde der Gartenvögel» stehen die Auswirkungen des Klimawandels im Mittelpunkt. Der Naturschutzbund (Nabu) ruft die Menschen auch in Rheinland-Pfalz dazu auf, am zweiten Mai-Wochenende in ihrem Garten, im Park oder vom Fenster aus die Vögel in ihrer Umgebung zu zählen. Weiterlesen

Streit um Wolfsabschüsse geht weiter – Hauk favorisiert Tirol-Modell

Dutzende Wolfsrudel gibt es in Deutschland, kein einziges in Baden-Württemberg. Und dennoch wird im Südwesten leidenschaftlich darüber diskutiert, wann ein Wolf abgeschossen werden darf. Landwirtschaftsminister Hauk schaut dazu auch nach Österreich.

In der Debatte um den Abschuss von Problemtieren setzt Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) nach. Die Situation vor allem im Schwarzwald zeige deutlich, dass Herdenschutz als einziges Mittel bei den sogenannten Problemwölfen «bei Weitem nicht mehr ausreicht», sagte Hauk der dpa. Er favorisiert ein Modell, das es in ähnlicher Form in Teilen Österreichs bereits gibt und das auch in Bayern diskutiert wird.

Der Wolf ist nach europäischem und deutschem Recht nach wie vor streng geschützt. Tirol hatte zuletzt entschieden, dass Wölfe dort künftig wesentlich leichter abgeschossen werden können. Attackiert ein Wolf nun wiederholt Weidetiere auf den rund 2100 Almen in der österreichischen Region, kann er zum Abschuss freigegeben werden. Dies gilt auch dann, wenn bei einem einzelnen Angriff mindestens fünf Schafe oder Ziegen getötet werden. Eine weitere Regelung gibt es für den Fall, dass ein Wolf in Siedlungen auftaucht. Dann kann er als «Risikowolf» eingestuft und ebenso zum Abschuss freigegeben werden. Tirol verfolgt auch das Ziel, den Schutzstatus von Wölfen in der ganzen EU zu senken und die Raubtiere wieder regulär jagen zu lassen. Weiterlesen

Studie: Kohleausstieg 2030 in der Lausitz zu spät Klimakrise

Berlin (dpa) – Ein vorgezogener Kohleausstieg auf das Jahr 2030 in der Lausitz reicht einer Studie zufolge nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung einzuhalten. «Wenn wir einfach nicht eingreifen und den Kohlebetreiber machen lassen, dann müssten wir spätestens 2026 sagen: Jetzt darf nicht weiter verbrannt werden», sagte Pao-Yu Oei von der Europa-Universität Flensburg am Donnerstag in Berlin. Weiterlesen

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