Autoländer fordern Nachverhandlungen bei Euro-Abgasnorm 7

München/Berlin (dpa) – Die Autoländer Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen fürchten erhebliche Nachteile für die deutsche Automobilindustrie durch die Umsetzung der Abgasnorm Euro 7. «Ob eine weitere Normenverschärfung wegen anderer diffuser Immissionsquellen überhaupt zu einer weiteren wesentlichen Verbesserung der Luftqualität führt, scheint uns eher fraglich», heißt es in einem Brief der drei Ministerpräsidenten der Länder an Kanzler Olaf Scholz (SPD), der der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt. Gesellschaftlicher Nutzen und volkswirtschaftliche Kosten müssten «in einem angemessenen Verhältnis stehen».

«Eine neue Abgasnorm und die dazugehörigen Testbedingungen müssen darüber hinaus technisch und wirtschaftlich erreichbar sein. Zudem bedarf es angemessener Umsetzungsfristen, die auch die Entwicklungszyklen der Automobilhersteller berücksichtigen», heißt es weiter in dem dreiseitigen Schreiben von Markus Söder (CSU), Winfried Kretschmann (Grüne) und Stephan Weil (SPD). Weiterlesen

ADAC: Staus 2022 unter Vor-Corona-Niveau

München (dpa) – Der Verkehr auf den Autobahnen hat sich im vergangenen Jahr wieder normalisiert – trotzdem gab es laut ADAC deutlich weniger Staus als im Vor-Corona-Jahr 2019. Insgesamt zählte der ADAC 474.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 733.000 Kilometern und 333.000 Stunden Zeitverlust. Der staureichste Wochentag war demnach der Donnerstag, die wenigsten Staus gab es an den Wochenenden.

Dieses Jahr sei mit mehr Verkehr und mehr Staus auf den Autobahnen zu rechnen, teilte der Verein am Donnerstag in München mit. Es gebe weiterhin viele Baustellen. Viele Autobahn-Brücken seien in einem kritischen Zustand, hunderte Brücken müssten in den nächsten Jahren komplett ersetzt werden. Weiterlesen

Nachholbedarf bei «smarter Mobilität» in deutschen Städten

München (dpa) – Mit digitalen Verkehrskonzepten tun sich vor allem kleinere Großstädte in Deutschland noch schwer. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor, die «smarte» Mobilitätsangebote in 81 deutschen Städten ausgewertet hat. Besonders gut läuft es demnach in den Millionenstädten: Hamburg, Berlin und München landen im Spitzenfeld des Rankings. Den ersten Rang aber belegt Nürnberg.

Zu den intelligenten Angeboten zählen die Experten autonome Fahrzeuge und freies WLAN im Nahverkehr, E-Roller- oder Car-Sharing-Angebote und Mikrodepots im Lieferverkehr. Letzteres sei in fast der Hälfte der Großstädte eingeführt worden, teils als Pilotprojekt. Mehr als 60 Prozent der Städte verwenden intelligente Parksysteme. Dabei wird etwa mit Hilfe von Sensoren und Kameras die Parkplatzsuche erleichtert oder Fahrern eine digitale Reservierung und Bezahlung ermöglicht. Weiterlesen

Eder lehnt schnelle Planung bei Autobahn ab

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder hat sich entschieden gegen eine beschleunigte Planung bei Autobahnen wie der A643 durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand ausgesprochen. «Der Mainzer Sand ist von der naturschutzfachlichen Bedeutung eines der wertvollsten Gebiete, die wir haben», sagte die Grünen-Politikerin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es könne nicht sein, dass diese Schutzkriterien für eine Planungsbeschleunigung hintangestellt werden. Als Umweltministerin habe sie eine besondere Verantwortung für Schutzgebiete wie den Mainzer Sand.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will erreichen, dass der Neubau und Ausbau bestehender Straßen wie der Ausbau erneuerbarer Energien als überragendes öffentliches Interesse eingestuft wird, um Planungsverfahren zu beschleunigen. Dies wird von den Grünen in der Berliner Ampel-Koalition abgelehnt. Weiterlesen

Rehlinger über Fabrik: «Großartiger Tag für das Saarland»

Ensdorf (dpa/lrs) – Mit dem Bau der Chipfabrik von Wolfspeed entsteht nach Aussage der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) die weltweit modernste Halbleiterfabrik im Saarland. Eine solche Hochtechnologie-Ansiedlung mache das Saarland zu einem begehrten Standort der Elektromobilität in Europa, sagte Rehlinger am Mittwoch bei der Ankündigung von Wolfspeed in Ensdorf. Der US-Chiphersteller hatte zuvor den Bau einer großen Fabrik für Siliziumkarbid-Halbleiter auf dem Gelände eines früheren Kohlekraftwerks angekündigt. Weiterlesen

Scholz: Investitionsbedingungen in Europa weiter verbessern

Ensdorf (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein umstrittenes US-Subventionsprogramm als Ansporn dafür bezeichnet, Bedingungen für Investitionen in Europa weiter zu verbessern. «Dazu gehört, dass wir das europäische Beihilferecht noch agiler und zeitlich befristet auch flexibler machen, damit Investoren frühzeitig wissen, mit welcher Unterstützung sie rechnen können», sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Ensdorf im Saarland. Der US-Konzern Wolfspeed will dort eine große Chipfabrik bauen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, die Investition zeige, dass die Produktion von «sauberer» Industrie in Deutschland möglich bleibe.

Scholz sagte, EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen habe wichtige Vorschläge gemacht, die alle in die richtige Richtung gingen. Die EU muss nach Einschätzung von der Leyens Hunderte Milliarden Euro in klimafreundliche Technologien investieren. Die hiesige Industrie stehe unter starkem Druck, nicht zuletzt weil Subventionen in Ländern wie den USA und China die Wettbewerbsbedingungen verzerrten, heißt es in am Mittwoch vorgestellten Empfehlungen der Behörde. Weiterlesen

US-Konzern will im Saarland moderne Chipfabrik bauen

Ensdorf (dpa) – Der US-Konzern Wolfspeed will im Saarland eine moderne Chipfabrik bauen. Geplant ist die weltweit größte Produktionsanlage für Siliziumkarbid-Elektronik, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Wolfspeed wolle mit dem Bau der Fabrik im ersten Halbjahr 2023 beginnen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die EU-Kommission. Bei vollständigem Betrieb werde die Fabrik mehr als 600 Menschen beschäftigen.

Die Fabrik soll auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks Ensdorf entstehen. An der Vorstellung des Projekts wollten auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) teilnehmen.

Wolfspeed teilte mit, die erste Produktionsstätte des Unternehmens in Europa sei ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden Plans zum Kapazitätsausbau im Umfang von 6,5 Milliarden US-Dollar (knapp 6 Mrd Euro). Davon würden alleine mehr als zwei Milliarden Dollar auf das neue Werk entfallen, hieß es in einer Präsentation für Investoren vom Oktober 2022. Weiterlesen

Scholz und Habeck bei Mikroelektronik-Projekt im Saarland

Ensdorf (dpa/lrs) – Halbleiter aus Siliziumkarbid gelten als Gamechanger in der Elektromobilität. Mit diesen leistungsfähigen Chips könnten Elektroautos attraktiver werden: Sie versprechen ein schnelleres Laden, einen sparsameren Verbrauch und damit eine höhere Reichweite. Auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf im Saarland will der US-Chiphersteller Wolfspeed nach jüngsten Medienberichten nun die angeblich weltweit größte Fabrik für Siliziumkarbid-Halbleiter bauen. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht.

An diesem Mittwoch könnte es Klarheit geben. Nach Angaben des Bundeskanzleramtes nehmen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Ensdorf «an einer Veranstaltung zu einem industriepolitischen Projekt im Bereich Mikroelektronik» teil (15.30 Uhr). Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Weiterlesen

Städtetag kritisiert Trend zu großen Autos

Stuttgart/Berlin (dpa) – Der Deutsche Städtetag hat den Trend zu großen Autos kritisiert und höhere Parkgebühren für SUV und andere große Wagen ins Spiel gebracht.

«Der Trend bei den Autos kennt offenbar nur eine Richtung: immer größer, immer schwerer», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Dienstag). «Das passt nicht in eine Zeit, in der wir über Energie- und Flächensparen, Klima- und Ressourcenschutz diskutieren.» Für mehr Lebensqualität in den Städten brauche es weniger und nicht noch größere Autos. Weiterlesen

Mehr Hybrid- und Elektroautos als Verbrenner neu zugelassen

Bad Ems (dpa/lrs) – Erstmals haben in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr mehr Hybrid- und Elektroautos als Verbrenner eine Neuzulassung erhalten. Bei 53 Prozent der insgesamt 107.900 zugelassenen Pkw handelte es sich um Autos mit einem reinen Elektroantrieb oder einem Hybridantrieb, wie das Statistische Landesamt in Rheinland-Pfalz am Montag in Bad Ems mitteilte. 46 Prozent der Neuzulassungen gingen auf Diesel und Benziner zurück. Im Vergleich zum Jahr 2021 wurden 40 Prozent mehr Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Weiterlesen

Städtetag: Kommunen sollen Tempo 30 anordnen können

Berlin (dpa) – Stadtweit Tempo 30 soll nach dem Willen des Deutschen Städtetages von den Kommunen eigenmächtig eingeführt werden können. «Städte, die dies wollen, sollten auch ein generelles Tempolimit von 30 Kilometer pro Stunde anordnen können und nur auf ausgewählten Hauptverkehrsstraßen Tempo 50 oder eine andere Geschwindigkeit zulassen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Montag). Er forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf, das Verkehrsrecht entsprechend anzupassen. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen